SM
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
ist wahrscheinlich auch dort gemacht worden. In München arbeiten
für den Kunsthandel zwei Werkstätten, welche alte schadhafte
Bildwirkereien ergänzen, aber im Bedarfsfall auch fälschen. Erst
vor kurzem ist in München wieder ein gefälschter Bildteppich des
Baseler Stils verkauft worden. Er zeigt auf einem Hintergrund
von Blütenstauden, den nach Art der Baseler Werkstatt einige
Häschen beleben, einander gegenübergestellt einen Mann und eine
Frau in Renaissancetracht, über jeder Figur ein Spruchband und
in den Ecken oben zwei leere Wappenschilder. Die Sprüche lauten:
„hofnung . er . nert . mich.“ und „Die .zyt . draegt . Rosen.“ Dieser
Teppich wird voraussichtlich wieder in den Kunsthandel zurück-
kehren, vielleicht auch der Sabateppich von 1544. Daher sei vor
beiden gewarnt.
3. Januar 1916. Falke.
458. KEnghalskrug
mit falscher Malerei, 0,27m
hoch, 0,142 größter Durch-
messer. Bauch von rechts unten
nach links oben gewunden in
breiten Falten, eingezogener
Fuß, der Hals deutlich ab-
gesetzt, fast zylindrisch, ganz
schmales Kopfband mit rudi-
mentärer Schnaube. Henkel
schmal, halbkreisförmiger
Querschnitt, ohne innere Ein-
sackung, in einer dünnen, an-
gestrichenen Spitze auslaufend,
Glasur mit gelblichem Stich.
Dieser echte Krug ist neu be-
malt in Schwarzlot mit dem
Allianzwappen der Nürnberger
Patrizierfamilien von Harsdorf
— von Löffelholz — Colberg
unter einem Helm mit der
harsdorfischen Helmzier und
reicher Helmdecke. Das Ganze Enghalskrug mit falscher Malerei.
ist von zwei unten gebundenen Vgl. Mitt. 458.
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
ist wahrscheinlich auch dort gemacht worden. In München arbeiten
für den Kunsthandel zwei Werkstätten, welche alte schadhafte
Bildwirkereien ergänzen, aber im Bedarfsfall auch fälschen. Erst
vor kurzem ist in München wieder ein gefälschter Bildteppich des
Baseler Stils verkauft worden. Er zeigt auf einem Hintergrund
von Blütenstauden, den nach Art der Baseler Werkstatt einige
Häschen beleben, einander gegenübergestellt einen Mann und eine
Frau in Renaissancetracht, über jeder Figur ein Spruchband und
in den Ecken oben zwei leere Wappenschilder. Die Sprüche lauten:
„hofnung . er . nert . mich.“ und „Die .zyt . draegt . Rosen.“ Dieser
Teppich wird voraussichtlich wieder in den Kunsthandel zurück-
kehren, vielleicht auch der Sabateppich von 1544. Daher sei vor
beiden gewarnt.
3. Januar 1916. Falke.
458. KEnghalskrug
mit falscher Malerei, 0,27m
hoch, 0,142 größter Durch-
messer. Bauch von rechts unten
nach links oben gewunden in
breiten Falten, eingezogener
Fuß, der Hals deutlich ab-
gesetzt, fast zylindrisch, ganz
schmales Kopfband mit rudi-
mentärer Schnaube. Henkel
schmal, halbkreisförmiger
Querschnitt, ohne innere Ein-
sackung, in einer dünnen, an-
gestrichenen Spitze auslaufend,
Glasur mit gelblichem Stich.
Dieser echte Krug ist neu be-
malt in Schwarzlot mit dem
Allianzwappen der Nürnberger
Patrizierfamilien von Harsdorf
— von Löffelholz — Colberg
unter einem Helm mit der
harsdorfischen Helmzier und
reicher Helmdecke. Das Ganze Enghalskrug mit falscher Malerei.
ist von zwei unten gebundenen Vgl. Mitt. 458.