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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.35238#0001
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Eigentum des Museen-Verbandes

Mitteilungen des Museen-Verbandes
Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben am 5. Januar 1923.



Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für Mitglieder bestimmt sind. Kinem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß, erwartet der Vorstand von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.

481. Gobelinnachbildungen in Maffersdorf, Czecho-
Slowakei. (Mitteilung bei der Berliner Tagung, 27. September 1921,
Nachm.-Sitzung.)

Die Firma J. Ginzkey, Maffersdorf, hat während des Krieges
getreue Nachahmungen nach älteren Mustern herstellen lassen.
Vorlagen: eine Verdura des 16. Jahrhunderts aus dem Besitz des
Reichenberger Museums und Jungfrau mit Einhorn, Kissenbezug
aus dem Österreichischen Museum in Wien. Gobelinweber: Foussadier,
ein -Pariser, der seit vielen Jahren in der Fabrik arbeitet. Fehler
der Wiederholung: zu feine Einstellung des an Aubussonarbeiten
gewohnten Webers und zu große Gleichmäßigkeit des maschinell
gesponnenen Fadens. Voraussichtlich werden die Fäden, die nach
den schon ausgeblichenen Fäden des Originals neu gefärbt sind,
noch stark ausbleichen. Trotzdem können diese Erzeugnisse, wenn
sie in den Kunsthandel kommen, was bis jetzt ausgeschlossen ist,
gefährlich werden. Jede neue Kopie wird daher dem Verband
angezeigt werden. Schwedeler-Meyer.

Im Anschluß an die Mitteilung des Herrn Schwedeler-Meyer
machte bei der Berliner Tagung Herr Deneken darauf aufmerksam,
daß der Krefelder Weber Karl Herken einen Gobelinwebstuhl
erfunden hat, auf welehem man Gobelinwirkereien in einem Drittel
der Zeit, die bei Benutzung eines der üblichen Webstühle nötig
wäre, ausführen kann. RS:

452. Gobelinfälschungen. (Mitteilung. -bei der Berliner
Tagung, 27. September 1921, Nachm.-Sitzung.)

Fälschungen von Gobelins traten erst vor etwa 15 Jahren auf.
Es handelte sich um eine Gruppe von Nachbildungen burgundischer
und deutscher Bildteppiche der Spätgotik, deren Ursprung in einer
Werkstatt in Madrid zu suchen ist; es ist gelegentlich in den Mit-
teilungen auf einige Stücke hingewiesen worden. (Vgl. Mitt. 235, 275,
288, 457 und Archiv 354, 355, 467, 470.) Seit kurzem begegnen aber
 
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