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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.35238#0031
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin





Abb. 8. Zylindrische Bleipyxis mit gegossenem Filigran, angeblich aus dem Grabe
Karls des Großen. Breit ca. 11 cm. Archiv 894. Vgl. Mitt. 512.
312. Pyxis, angeblich aus dem Grabe Karls des

Großen. (Mitteilung von Herrn von Falke bei der Berliner Tagung,

28. September 1921. Vgl. Archiv 894.) Im Juni 1921 wurde dem

Berliner Museum von der Firma Bourgeois & Co. in Cöln die

Photographie eines „Karolingischen Reliquiars“ übersandt. In dem

Begleitschreiben wird über dasselbe gesagt: „Die Steine sind rot,

grün, blau und gelb, außerdem vier große Bergkristalle Cabochons.

Das Metall ist Blei und wahrscheinlich mit Silber legiert, da das

Material sehr weich und hell ist. Unter dem Deckel sind vier

Kreise, welche ein Oktogon bilden, welches auf das Aachener

Münster deuten dürfte. Die vier äußeren Kreise umschließen einen

inneren Kreis. Auf dem Deckel sind ebenfalls acht gefaßte Steine,

welche einen Kreis bilden. Die Kapsel war zur Aufnahme von

Dokumenten bestimmt, welche sich im Grabe Karls des Großen

befunden haben soll und welches von Bock in den 60er Jahren

geöffnet wurde. Bei dieser Gelegenheit soll diese Kapsel in Aachener

Privatbesitz übergegangen sein, wo wir das Stück erwarben.“ —

Abgesehen davon, daß nichts von Dokumenten aus dem Karlschrein

bekannt ist, scheint die Verzierung eines Bleigefäßes mit gegossenem

Filigran und mit Cabochons so materialwidrig, daß nur eine Arbeit

des 19. Jahrhunderts in Frage kommen kann.
 
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