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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.35241#0032
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SM
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

Bern — 32 —

Herren, hinter denen schlanke Damen Schriftbänder halten. Links
„nach lust ich ger“, rechts „venvs dv mich des gew(er)“, woraus her-
vorgeht, daß unter der Gestalt Amors die Göttin Venus gemeint ist
(Abb. 4).

Das Mißtrauen gegen dies Kästchen scheint der ganzen
Gruppe zu gelten. Denn von den drei übrigen, stilistisch auf dieselbe
Werkstatt zurückzuführenden Stücken, deren eines die Sammlung
Figdor-Wien, die beiden andern das Berliner Schloßmuseum bewahrt,

zn



Zu Mitt. 563. Abb. 3: Rückseite des Kästchens Abb. 1.

wurde der Deckel des einen Berliner Kästchens mit der geflügelten
Frau Minne auf einem kriechenden Kavalier (Verquickung des Minne-
gerichtsmotivs mit dem von Aristoteles und Phyllis) wohl auch wegen
dieser ungewöhnlichen Darstellung als Fälschung angesprochen.
Dazu hat vielleicht auch das Vorhandensein einer Bleichnachformung
dieses Kästchens Anlaß gegeben, die von Herrn Direktor Masner
dem Museen-Verband vorgelegt worden war (Archiv 193). Die
hierbei wahrscheinlich wegen der unsauberen Bleikopie aus ver-
lorener Form mißverstandene Deckelumschrift lautet richtig:

Min - hort-- du - bis - gnadig - mir

won - ich - mich - scheden - sol - vo(n) dr)

Mein Schatz sei mir gnädig

wenn ich mich von dir scheiden soll.
 
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