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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.35241#0038
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s

B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

== 38: —

die chinesischen Schriftzeichen lesen zu lassen. Sie lauten nach
der Lesung von Professor Hara: „Ting-Kessel aus der Chou-Zeit
von Chien-Shu“. Weitere Nachforschungen ergaben, daß nach der
chinesischen Literatur der einzige bis etwa zum Jahre 1830 nach-
weisbare Kessel dieses Bronzegießers erst im Jahre 1817 in Yen-
Ch’&ng gefunden worden ist. Er wurde von dem Finder Feng
Yün-P’eng auf Seite 100 des ca. 1830 erschienenen zwölfbändigen
Werkes Chin-Shih-So publiziert.



Zu Mitt. 565. Abb. 2: Deckel zur Schüssel Abb. 1.

Danach bestanden zwei Möglichkeiten, wenn es sich um altes
Böttgersteinzeug handeln soll. Es könnte:

1. ein anderer schon früher gefundener Bronzekessel schon um
1700 nach Dresden gekommen sein und dort von Böttger
abgeformt sein,

2. könnte von einem solchen Kessel in China eine Bronzekopie
gemacht sein, die dann von Böttger in Europa abgeformt wäre.

Beide Annahmen sind hinfällig, weil sich auf der Bodenfläche
der Schale ein Stempel befindet, der als Verfertiger einen Li-Chia
in Ch’ing-Ch’eng, Provinz Kuantung, nennt. Dieser Stempel kann
 
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