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älterer und neuerer Teile ist schwierig, wird aber in den guten
Werkstätten in Rom und Paris so gut wie unsichtbar ausgeführt.
Indessen sieht man oft, daß das neue Garn, das nach dem alten
abgetönt ist und sich deshalb anfänglich nicht von dem alten abhebt,
weiter verblaßt und so die Verfälschung verraten kann. Wo die
Restaurierung neu, erstklassızg und womöglich teilweise mit alten
Kettfäden ausgeführt ist, oder bei mittelalterlichen Tapisserien, wo
die Zusammenfügung der Kettfäden in den Originalarbeiten vor-
kommt und wo die Zusammenfügung oder die Verknüpfung der Kett-
fäden darum nicht verdächtig ist, steht man bei der Feststellung
ernsten Schwierigkeiten gegenüber. Hier bedarf es einer chemischen
Analyse des Garnes. Diese kann das neuere, oft anilingefärbte
Abb. 1a Abb. 1b
Garn von dem älteren pflanzengefärbten unterscheiden. Ebenso
sind mikroskopische Untersuchungen von Nutzen. Indessen hat
man jetzt dank der Quarzlampe ein leichteres, bequemeres und ganz
sicheres Hilfsmittel. Ich erzählte bei der Sitzung in Mainz, daß das
Kunstgewerbemuseum in Oslo einige Experimente mit einer solchen
Lampe beim Untersuchen alter Tapısserien angestellt habe. Diese
Versuche habe ich zum Teil mit Hilfe des vorzüglichen Buches unseres
amerikanischen Kollegen Mr. Rorimer (Ultra-Violet Rays in The
Metropolitan Museum of Art), in Zusammenarbeit mit einem unserer
Assistenten, I. I. Mathiesen, fortgesetzt, und ich legte sie auf der
Danziger Sitzung dar. Dieser Aufsatz ist eine kurze Zusammen-
fassung jener Beschreibung. Die Versuche sind in Verbindung mit
einer Inventarisierung älterer ausländischer Tapisserien in Norwegen
vorgenommen worden, und unsere Erfahrungen stimmen im großen
ganzen mit denen Mr. Rorimers überein, nämlich, daß sozusagen alle