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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.35248#0030
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
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zu Berlin

2 80 —

geworden (Tempelgang, Vermählung und Heimsuchung Mariä), die
vom selben Fälscher herrühren (Abb. 3, 4). Die Rückseiten, die
die Herkunft aus einem großen Choralbuch verraten, sind alt. Der
Fälscher ist so sorglos verfahren, daß man schon aus ihnen die
moderne Entstehung erschließen kann. Legt man die Rückseiten
von Tempelgang und Vermählung zusammen, sieht man, daß die
Notenlinien durch beide Blätter durchlaufen. Vorn hätten also





Archiv Nr. 1513 (Abb. 3)

im alten Zusammenhang beide Bilder nebeneinander stehen müssen,
was niemals vorkommt. Der Fälscher hat ein auf der Rückseite
leeres Blatt eines großen Antiphonars demnach zerschnitten. Das
dritte Blatt zeigt Noten und Buchstaben einer anderen Foliohand-
schrift. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Fälscher schon im der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tätig war.

Zeichnungen. Soviel mir bekannt, sind Fälschungen von

Zeichnungen in betrügerischer Absicht — nicht solche, bei denen
durch Aufsetzen eines bekannten Künstlermonogramms eine
Namengebung beabsichtigt wurde — außerordentlich selten. Es

gibt wohl sehr kleine Gruppen von Fälschungen Dürerscher Zeich-
 
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