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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.35250#0014
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin



Archiv Nr. 1626 (Abb. 1)

haben und daher für eine nachträgliche Schmelzfarben-
bemalung besonders geeignet sind. Als Verfälschungen sind sie
vor allem daran kenntlich, daß die allzu leuchtende Schmelz-
farbenmalerei nicht dieselben Abnutzungsspuren aufweist wie
die weiße Grundglasur.

Beispiele für solche Verfälschungen ließen sich natürlich be-
liebig vermehren. Mit der Abnahme der echten Bestandteile
gleiten sie ganz allmählich in das Gebiet der reinen Fälschung hin-
über. Wenn zum Beispiel eine der schon erwähnten buddhisti-
schen Kleinbronzen nur noch über einen echten, schön vergoldeten
Sockel mit einer verführerischen Inschrift und einen echten Heiligen-
schein verfügt, im übrigen aber eine moderne Imitation ist, so
befinden wir uns schon fast auf dem Gebiet der reinen Fälschung
(Abb. 2). Ich erinnere ferner an die Bronzespiegel mit getriebenen
Gold- und Silberauflagen, die teilweise zu starken Zweifeln Anlaß
bieten. Bei ihnen ist meistens nur der einfache wertlose Bronze-
spiegel, der als Unterlage dient, der echte Bestandteil. Die Ver-
bindung zwischen den beiden heterogenen Bestandteilen wird aus
einer Mischung von Löß und einem Bindemittel hergestellt. Dieser
leimhaltige Löß ist überhaupt immer der Fingerzeig dafür, daß es
 
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