SM
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Recue en option d'un marchand de Louxor.
Examinge au Laboratoire des Museges Royaux d’ Art et d’
Histoire 4 Bruxelles en 1937; elle fut declaree fausse.
En voici quelques caracteristiques techniques:
1. Bois dur d’ origine inconnue, ä cellules interieures
fraiches.
2. Reliefs absolument nets — trous tres reguliers aux
mains et aux pieds (travail mecanique ?).
Fissures peu naturelles.
. Travail de finissage tres visible.
5. Examen aux rayons ultra-violets: absorption complete
et uniforme.
6. Alteration superficielle, patine: pas de transition pro-
gressive d’une zone exterieure fortement alte&ree ä une
zone interieure peu ou pas alte&rede — mise en evidence
a la surface, d’une quantite& considerable d’acide fort
inorganique (patinage artificiel a 1’ acide).
P. Coremans.
S
77/9. Fälschungen von Lonplastiken im Stil
des 14-15 Jahrchunderis. (Archiv Nr. (407-4717).
Am 9. Oktober 1936 erstattete der Unterzeichnete bei der
Bonner Kriminalpolizei Anzeige gegen den Maler Theoder
Gansen in Bonn als den Verfertiger von Tonplastiken, die
wiederholt im Rheinland als alt angeboten und verkauft wor-
den waren. Die Untersuchung führte zu einem vollen Erfolg.
Gansen gestand, die Tonplastiken mit der Absicht der Täu-
schung im alten Stil angefertigt und als alt verkauft zu haben.
Nach Abschluß der polizeilichen Ermittlungen, während deren
der Fälscher, da Verdunkelungsgefahr bestand, in Haft blieb,
wurde das Strafverfahren auf Grund des Amnestiegesetzes
vom 7. 8. 1934 (8 2, Abs. D eingestellt, da eine höhere Strafe
als Geldstrafe bis zu 1000.— RM und Freiheitsstrafe bis zu
6 Monaten nicht zu erwarten sei. Die Akten wurden dem Un-
terzeichneten von der Staatsanwaltschaft Bonn zu dem vor-
liegenden Bericht zur Verfügung gestellt.
Die Herstellung der Fälschungen erstreckt sich über rund
10 Jahre, von 1926 bis 1936. Angefertigt wurden mindestens
35 Stück, wahrscheinlich noch etwas mehr. Von 24 seiner Ar-
beiten hat Gansen selbst Lichtbilder anfertigen lassen und diese
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Recue en option d'un marchand de Louxor.
Examinge au Laboratoire des Museges Royaux d’ Art et d’
Histoire 4 Bruxelles en 1937; elle fut declaree fausse.
En voici quelques caracteristiques techniques:
1. Bois dur d’ origine inconnue, ä cellules interieures
fraiches.
2. Reliefs absolument nets — trous tres reguliers aux
mains et aux pieds (travail mecanique ?).
Fissures peu naturelles.
. Travail de finissage tres visible.
5. Examen aux rayons ultra-violets: absorption complete
et uniforme.
6. Alteration superficielle, patine: pas de transition pro-
gressive d’une zone exterieure fortement alte&ree ä une
zone interieure peu ou pas alte&rede — mise en evidence
a la surface, d’une quantite& considerable d’acide fort
inorganique (patinage artificiel a 1’ acide).
P. Coremans.
S
77/9. Fälschungen von Lonplastiken im Stil
des 14-15 Jahrchunderis. (Archiv Nr. (407-4717).
Am 9. Oktober 1936 erstattete der Unterzeichnete bei der
Bonner Kriminalpolizei Anzeige gegen den Maler Theoder
Gansen in Bonn als den Verfertiger von Tonplastiken, die
wiederholt im Rheinland als alt angeboten und verkauft wor-
den waren. Die Untersuchung führte zu einem vollen Erfolg.
Gansen gestand, die Tonplastiken mit der Absicht der Täu-
schung im alten Stil angefertigt und als alt verkauft zu haben.
Nach Abschluß der polizeilichen Ermittlungen, während deren
der Fälscher, da Verdunkelungsgefahr bestand, in Haft blieb,
wurde das Strafverfahren auf Grund des Amnestiegesetzes
vom 7. 8. 1934 (8 2, Abs. D eingestellt, da eine höhere Strafe
als Geldstrafe bis zu 1000.— RM und Freiheitsstrafe bis zu
6 Monaten nicht zu erwarten sei. Die Akten wurden dem Un-
terzeichneten von der Staatsanwaltschaft Bonn zu dem vor-
liegenden Bericht zur Verfügung gestellt.
Die Herstellung der Fälschungen erstreckt sich über rund
10 Jahre, von 1926 bis 1936. Angefertigt wurden mindestens
35 Stück, wahrscheinlich noch etwas mehr. Von 24 seiner Ar-
beiten hat Gansen selbst Lichtbilder anfertigen lassen und diese