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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.35251#0074
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B Kunstbibliothek

Staatliche Museen

zu Berlin



ZZ -

Besonders ausgiebig wurde eine stehende rheinische Madonna
im Germanischen Museum in Nürnberg (Pinder, Abb. 182), die
mit der Madonna aus St. Gereon in Köln verwandt ist, als Var-
bild benutzt. Unter den bisher bekannt gewordenen Fälschungen
hat sie bei nicht weniger als acht Pate gestanden (vgl. Abb. 6),
was vor allem an dem charakteristischen Motiv, wie das Kind
mit der rechten Hand das Kopftuch der Madonna faßt, zu er-
kennen ist, auch wenn die Einzelheiten, namentlich der Falten-



Archiv Nr. 1715 (Abb. 7) Archiv Nr. 1716 (Abb, 8)

bildung, vielfach außerordentlich roh sind. Wie hier, so wurde
auch in anderen Fällen ein einmal übernommenes Vorbild gerne
wiederholt und leicht abgewandelt, z.B. die bereits genannte
Madonna aus Mainz (Abb. 3). Bei den Vesperbildern liegt zwei-
mal der bekannte Typus zugrunde, wie ihn das Vesperbild aus
Baden bei Wien im Deutschen Museum in Berlin veranschaulicht
(ziemlich frei verwandt in Abb. 7), ein ander Mal wurde in allen
Einzelzügen das ausdrucksvolle Vesperbild aus Beckum in
Westfalen kopiert. Wie wenig der Fälscher eine Entdeckung
fürchtete, geht daraus hervor, daß er sogar eine so bekannte
und motivisch seltene Gruppe wie die Maria im Wochenbett
 
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