B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
— 985 —
führung des Vierpasses. Wenn das Stück alt wäre, wäre es
— als gotischer Bergkristallschnitt — natürlich von größter
Seltenheit.
R. Schmidt.
803. Falscher Limoges-Kasten. (Mitteilung auf
der Kasseler. Fazunz; vel. Prot. S. 16, Nr. If und Archiv Nr.
1765 a—c€c).
Archiv Nr. 1765 a (Abb. 1; Fälschung)
Das Email des Kastens (Abb. 1) erhebt sich leicht plastisch
über den Grund. Seiten und Deckel mit schwerer ornamentaier
Zeichnung und flauen Wellenrandborten. Das echte Vorbild be-
findet sich im British Museum (Abb. 2). Die Fälschung ist ver-
kürzt, daher die Mittelfigur des Schwerttänzers weggelassen;
die rechte Szene, bei der im ‚Original die Frau dem Mann eine
Schlinge um den Hals legt, hat der Fälscher nicht verstanden;
er gibt der Frau einen Apfel in die rechte Hand. Der Fidelbogen
des linken Musikanten als Keule gebildet (im Original richtig;
zwischen Bogen und Sehne sind die Schallöcher der Fidel zu
sehen). Die x:Borte ringsum viel zu plump; auf allen Originalen
ist sie eng und exakt gezeichnet. Die Grundranken unsicher und
Staatliche Museen
zu Berlin
— 985 —
führung des Vierpasses. Wenn das Stück alt wäre, wäre es
— als gotischer Bergkristallschnitt — natürlich von größter
Seltenheit.
R. Schmidt.
803. Falscher Limoges-Kasten. (Mitteilung auf
der Kasseler. Fazunz; vel. Prot. S. 16, Nr. If und Archiv Nr.
1765 a—c€c).
Archiv Nr. 1765 a (Abb. 1; Fälschung)
Das Email des Kastens (Abb. 1) erhebt sich leicht plastisch
über den Grund. Seiten und Deckel mit schwerer ornamentaier
Zeichnung und flauen Wellenrandborten. Das echte Vorbild be-
findet sich im British Museum (Abb. 2). Die Fälschung ist ver-
kürzt, daher die Mittelfigur des Schwerttänzers weggelassen;
die rechte Szene, bei der im ‚Original die Frau dem Mann eine
Schlinge um den Hals legt, hat der Fälscher nicht verstanden;
er gibt der Frau einen Apfel in die rechte Hand. Der Fidelbogen
des linken Musikanten als Keule gebildet (im Original richtig;
zwischen Bogen und Sehne sind die Schallöcher der Fidel zu
sehen). Die x:Borte ringsum viel zu plump; auf allen Originalen
ist sie eng und exakt gezeichnet. Die Grundranken unsicher und