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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.35252#0030
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Archiv Nr. 1766.

ben und gut abgebildet worden. Ein Vergleich der Photo aus
Fribourg mit der Abbildung bei M. Chamot Plate 11 D. zeigte
sofort mit Sicherheit, daß die Emailplatte des J. Baranowicz
eine zwar vergröberte aber doch sehr genaue Imitation
des Originals im Victoria and Albert Museum ist.

Auf der Stirn der Judenfigur am rechten Rand der Ori-
ginalplatte sind Runzeln eingraviert und auf dem bartlosen Kopf
daneben Hautfalten an Wange und Hals. Diese Linien sind,
wie M. Chamot festgestellt hat, eine neuere Zutat; sie sind
aber von dem Fälscher getreu wiederholt worden. Die Be-
schriftung der beiden Spruchbänder ist auf der Kopie schlech-
ter und stellenweis undeutlich oder mißverstanden.

Die teilweise Emaillierung der Figuren konnte der Fäl-
scher nur dann wiedergeben, wenn er die seit 1374 im South
Kensington Museum befindliche Originalplatte genau kannte.
Ich nahm daher an, daß der Fälscher in London tätig ist und
ließ deshalb die Anfrage des Baranowicz zunächst unbeant-
wortet, schickte aber die Photo an Sir Eric Maclagan zum
Vergleich mit dem Original. Dieser bestätigte mir, daß die
Platte in Fribourg fraglos falsch ist. Mr. Oman machte darauf
aufmerksam, daß eine andere Platte derselben Serie — mit
 
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