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Mitteilungen der Galerie Helbing, München — 3.1914

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Nr. 5 (10. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47892#0042
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Nr. 5.

MITTEILUNGEN DER GALERIE HELBING, MÜNCHEN.

lyu.



Nr. 12o. fr. Jose de Goya.
Auktion Dom 26. März.
den kritischen Katalog der Werke Don f. Mieris d. Ä.
aufnehmen. Von Mathijs Naioeu findet sich ein be-
zeichnetes Werk, das mit großer Reinheit ausgeführte
„Paar im Gespräch", Don Dujardin ein prachtDoller
„Lautenspieler“, Don Jakob Duck eine durchaus charak-
teristische „Wachtstube“, Don Simon de Vos die Halb-
figur eines Trompeters. frans Porbus familienfest
roie Daüid Ryckaerts singende Bauern interessieren
durch reiche Komposition, ebenso die Kegelspieler
des Daoid Teniers d. Ä., zu denen Theodar Rombouts
den landschaftlichen Hintergrund geschaffen hat. —
Die holländischen Landschafter repräsentieren sehr gut
Jakob Js. Dan Ruisdael mit einem prächtigen Eichen-
wald, Jan Dan Huchtenburg mit einer hübschen
Hügellandschaft mit Jägern, Jan oan Goyen mit
einer feinen Don Segelbooten belebten fluß-
landschaft. Die Marinen Dertritt in erster
Linie Willem Dan de Velde mit zroei Dar-
stellungen erbitterter Seekämpfe. Als Meister
des späten 18. Jahrhunderts figuriert Jakobus
Buys mit zroei ansprechenden allegorischen
Kinderszenen.
Während die deutsche Schule roenig Be-
merkensroertes bringt, ausgenommen Dielleicht
ein dem Cranach nahestehender H. Hierony-
mus, dann ein Galerieroerk des Österreichers
Johann franz Rottmayer, Mars und Venus, —
auch Dier hübsche Grisaillemalereien des
18. Jahrhunderts „Puttenszenen“ sollen nicht
unerroähnt bleiben — nimmt die italie-
nische Schule einen breiteren Raum ein.
Sehr interessant sind die beiden fast einen
Meter hohen Altarflügel aus dem 15. Jahr¬
df

hundert, Heiligendarstellungen auf Gold-
grund. Einer kleinen Madonna im hüb-
schen alten Rahmen (Ende des ß. Jahr-
hunderts) gibt der Katalog ebenfalls
keine genauere Zuschreibung, eine hei-
lige Maria Magdalena im Brustbild ist
dem francesco furini zuerkannt. Die
Gastmahlsszene des Giacomo Bassano,
ursprünglich in der Sammlung T. Klopfer,
ist Don guter dekoratiDer Wirkung, nicht
minder die Piazzetta des Canaletto,
deren reiche figurenstaffage dem Pietro
Longhi nahesteht. Eine geroaltige Nacht-
schilderung bedeutet der fischzug des
Petrus non Saloator Rosa. Die Vene-
zianerin Rosalba Carriera bringt ein ent-
zückendes Pastell „Venus mit Putten.“
Die französische Landschafter-
schule Dertritt Nikolaus Mignard, Hirten
und Schäferinnen staffieren sein Bild
roirkungsDoll. Unter den Engländern ist
George Morland herDorzuheben, dessen sonnige
Küstenlandschafteinst einen Bestandteil der Kollektion
Praes. forest bildete. Henry Thomsons Sitjendes Kind
unter Sträuchern roirkt dekoratiD, nicht roeniger das
Bildnis einer schönen jungen Engländerin Dom Ende
des 18. Jahrhunderts.
Zum Schluß sei noch auf ein bedeutendes Werk
dieser Kollektion hingeroiesen, das ursprünglich in
der Sammlung der Duchesse D’Osunna, Paris, be-
findlidie Gemälde Don francisco Jose de Goya
„Die Hexen“, Eine Gruppe alter Weiber Don grotesk
dämonischem Aussehen, die Vampyrn gleich kleinen
Kindern das Blut aussaugen. Ein für den Künstler
charakteristisches Sujet, meisterhaft in der Durchfüh-
rung und Behandlung.

Nr. 121. ]. d. Goyen.
Auktion Dom z6. Marz.
 
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