Berichle crus Sammlungen
Die weltkriegsbücherei in Berlin
wurde von dem süddeutschen Großindustriellen, l)errn Richard Franck, Ludwigsburg, im
Sommer 1915 gegründet und bat sich im Laufe der Iahre zu einer der größten bestehenden Kriegs-
sammlungen entwickelt. ver mit den Gründungsarbeiten beauftragte Leiter des Unternehmens,
herr Friedrich Felger, hat es in vortrefflicher weise verstanden, Fäden mit dem neutralen
Uuslande anzuspinnen und dadurch einen selten gründlichen Uusbau der Lluslands-Llbteilung er-
möglicht. va über die endgültige Bestimmung des Instituts, ganz abgesehen von der feststehenden
Tatsache, daß die weltkriegsbücherei späterhin der breiten Hffentlichkeit zur Lenutzung übergeben
werden soll, auch heute noch keine Lntscheidung gefallen ist, begnügte man sich ausschließlich mit
den Zammel- und Uatalogisierungsarbeiten und zog, gleichsam zur moralischen Unterstützung, einen
Llusschutz führender persönlichkeiten heran. Unter ihnen finden wir z. 6.: Hosrat peter Bruck-
mann; Eeh. Iustizrat prof. vr. Franz von Liszt; v. Friedrich Naumann, Berlin:
usw. 2ugleich aber wurde den verschiedensten Behörden (es sei hier nur das ehemalige Uriegs-
presseamt erwähnt) durch die unbeschränkte Benützerlaubnis der Bestände wertvolle yilfsdienste
geleistet.
was der Leiter der weltkriegsbücherei immer aufs neue betonte und den zahlreichen Llnge-
stellten (im ganzen sind es nun gegen Z0) stets vor Llugen hielt, war die gründlichste Beackerung
aller Sammelgebiete. 5o sind, um einige Beispiele anzuführen, in der gegen 51 200 Uummern
zählenden Uuchabteilung sprachkundige witarbeiterinnen damit beschästigt, lausend 14 verschiedene
Bibliographien ständig auf Uriegsliteratur hin durchzuarbeiten, und zwar: Z deutsche, 1 öster-
reichische, in welcher auch tschechische Literatur enthalten ist, 2 italienische, 2 englische, 1 französische,
1 spanische, 1 holländische, 1 schwedische, 1 dänische, 1 russische und 1 ungarische. va aber bekannter-
maßen auch die Bibliographien nicht sür absolute vollständigkeit Gewähr leisten können, werden
zur Ergänzung die Buchhändlerkataloge der bedeutendsten ausländischen Firmen herangezogen sowie
die in verschiedenen Zeitungen und lZeitschriften enthaltenen bibliographischen Notizen. Mt
größeren Schwierigkeiten ist das Nuftreiben der privatdrucke und „vsreinsschriften" verbunden.
Crotzdem man hier im allgemeinen aus Gufälle angewiesen ist, wurde doch versucht, auf Grund
eines sorgfältig ausgebauten werbeplanes der wichtigsten verösfentlichungen habhaft zu werden.
va sind vor allem die geheimen Denkschriften rein politischer Llrt, die alle phasen des Nriegs
und der Nevolution getreulich begleiten und für den späteren Forscher von unschätzbarem werte
sein dürften. Um einigermaßen eine Übersicht über das vorhandene zu gewinnen, wurde die
Unterzeichnete mit der Nufgabe betraut, die betresfenden Nbteilungen in der preutzischen Ztaats-
bibliothek, der wünchener Ztaatsbibliothek, der veutschen vücherei in Leipzig und dem Uriegs-
archiv in Iena mit unserem Zpezial-Uatalog zu vergleichen. Eine Mlle gegenseitiger Llnregungen
entsprang dieser Llrbeit. ver alphabetische wie der spstematische Bücherkatalog ist gebrauchs-
sertig, die besonderen verzeichnisse der waueranschläge, plakate, postkarten sind in Llrbeit. vas
nach Eausenden zählende Waterial der Einblattdrucke wird nach dem spstematischen Bücher-
katalog in Pappkästen geordnet.
vn der Zeitschristen- und öeitungsabteilung unterscheiden wir vor allem zwei Rubriken:
1. die sührenden Presse-Drgane des lln- und Lluslandes, die schon vor dem Urieg eine Rolle
gespielt haben: und 2. die aus dem Urieg und für den Urieg entstandene periodica, angefangen von
den ersten Feldzeitungen bis zu den Revolutions- und wahlzeitungen. Zur Vervollständigung
dieses vildes seien einige Gahlen angegeben; so finden wir insgesamt Z810 ^eitungen und Zeit-
schristen; darunter 478 Feldzeitungen, 160 Eesangenzeitungen, 27 Lazarettzeitungen, 100 Firmen-
zeitungen, 85 Llmtsblätter aus dem Dsten, 16 aus dem westen, 102 Revolutionszeitungen.
Llls besondere Leckerbissen für Feinschmecker können wir die zum Teil vollständigen llahr-
gänge der 164 französischen, 76 belgischen und Z englischen Zchützengrabenzeitungen betrachten.
Die weltkriegsbücherei in Berlin
wurde von dem süddeutschen Großindustriellen, l)errn Richard Franck, Ludwigsburg, im
Sommer 1915 gegründet und bat sich im Laufe der Iahre zu einer der größten bestehenden Kriegs-
sammlungen entwickelt. ver mit den Gründungsarbeiten beauftragte Leiter des Unternehmens,
herr Friedrich Felger, hat es in vortrefflicher weise verstanden, Fäden mit dem neutralen
Uuslande anzuspinnen und dadurch einen selten gründlichen Uusbau der Lluslands-Llbteilung er-
möglicht. va über die endgültige Bestimmung des Instituts, ganz abgesehen von der feststehenden
Tatsache, daß die weltkriegsbücherei späterhin der breiten Hffentlichkeit zur Lenutzung übergeben
werden soll, auch heute noch keine Lntscheidung gefallen ist, begnügte man sich ausschließlich mit
den Zammel- und Uatalogisierungsarbeiten und zog, gleichsam zur moralischen Unterstützung, einen
Llusschutz führender persönlichkeiten heran. Unter ihnen finden wir z. 6.: Hosrat peter Bruck-
mann; Eeh. Iustizrat prof. vr. Franz von Liszt; v. Friedrich Naumann, Berlin:
usw. 2ugleich aber wurde den verschiedensten Behörden (es sei hier nur das ehemalige Uriegs-
presseamt erwähnt) durch die unbeschränkte Benützerlaubnis der Bestände wertvolle yilfsdienste
geleistet.
was der Leiter der weltkriegsbücherei immer aufs neue betonte und den zahlreichen Llnge-
stellten (im ganzen sind es nun gegen Z0) stets vor Llugen hielt, war die gründlichste Beackerung
aller Sammelgebiete. 5o sind, um einige Beispiele anzuführen, in der gegen 51 200 Uummern
zählenden Uuchabteilung sprachkundige witarbeiterinnen damit beschästigt, lausend 14 verschiedene
Bibliographien ständig auf Uriegsliteratur hin durchzuarbeiten, und zwar: Z deutsche, 1 öster-
reichische, in welcher auch tschechische Literatur enthalten ist, 2 italienische, 2 englische, 1 französische,
1 spanische, 1 holländische, 1 schwedische, 1 dänische, 1 russische und 1 ungarische. va aber bekannter-
maßen auch die Bibliographien nicht sür absolute vollständigkeit Gewähr leisten können, werden
zur Ergänzung die Buchhändlerkataloge der bedeutendsten ausländischen Firmen herangezogen sowie
die in verschiedenen Zeitungen und lZeitschriften enthaltenen bibliographischen Notizen. Mt
größeren Schwierigkeiten ist das Nuftreiben der privatdrucke und „vsreinsschriften" verbunden.
Crotzdem man hier im allgemeinen aus Gufälle angewiesen ist, wurde doch versucht, auf Grund
eines sorgfältig ausgebauten werbeplanes der wichtigsten verösfentlichungen habhaft zu werden.
va sind vor allem die geheimen Denkschriften rein politischer Llrt, die alle phasen des Nriegs
und der Nevolution getreulich begleiten und für den späteren Forscher von unschätzbarem werte
sein dürften. Um einigermaßen eine Übersicht über das vorhandene zu gewinnen, wurde die
Unterzeichnete mit der Nufgabe betraut, die betresfenden Nbteilungen in der preutzischen Ztaats-
bibliothek, der wünchener Ztaatsbibliothek, der veutschen vücherei in Leipzig und dem Uriegs-
archiv in Iena mit unserem Zpezial-Uatalog zu vergleichen. Eine Mlle gegenseitiger Llnregungen
entsprang dieser Llrbeit. ver alphabetische wie der spstematische Bücherkatalog ist gebrauchs-
sertig, die besonderen verzeichnisse der waueranschläge, plakate, postkarten sind in Llrbeit. vas
nach Eausenden zählende Waterial der Einblattdrucke wird nach dem spstematischen Bücher-
katalog in Pappkästen geordnet.
vn der Zeitschristen- und öeitungsabteilung unterscheiden wir vor allem zwei Rubriken:
1. die sührenden Presse-Drgane des lln- und Lluslandes, die schon vor dem Urieg eine Rolle
gespielt haben: und 2. die aus dem Urieg und für den Urieg entstandene periodica, angefangen von
den ersten Feldzeitungen bis zu den Revolutions- und wahlzeitungen. Zur Vervollständigung
dieses vildes seien einige Gahlen angegeben; so finden wir insgesamt Z810 ^eitungen und Zeit-
schristen; darunter 478 Feldzeitungen, 160 Eesangenzeitungen, 27 Lazarettzeitungen, 100 Firmen-
zeitungen, 85 Llmtsblätter aus dem Dsten, 16 aus dem westen, 102 Revolutionszeitungen.
Llls besondere Leckerbissen für Feinschmecker können wir die zum Teil vollständigen llahr-
gänge der 164 französischen, 76 belgischen und Z englischen Zchützengrabenzeitungen betrachten.