Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ander verschieden, doch ergibt eine genaue Vergleichung meines «Lrachtens,
daß der Lopist in der That Z. sO Leyder geschrieben hat. Auch in der
s6. Zeile hat das L in „Läger" links oben den einer Mse äbnlichen dln-
fangsstrich; vor Alleni aber ist zu betonen, daß die L sich stets oberbalb der
Linie balten, während die bs sännntlich unter die Linie herabgehen, und
dieses Moinent ist von entscheidender Bedeutung. >

Line andere Frage ist aber, ob auch im verlorenen Mriginal von s538
ein L stand; denn es ist die Möglichkeit keineswcgs ausgeschlossen, daß der
Topist des Zahres s60^ sich verlesen, bezw. verschrieben hat, und dieser
Fehlcr konnte bei der Revision uin so eher unbemerkt bleiben, als für den
damaligen Zweck es auf den Znhalt des Vertrages ankam, dieser Nanie
aber völlig gleichgiltig war.

Leider hat sich nun, wie das Driginal des Vertrags von s553, so
auch das von Leger benutzte Schreiben Friedrichs II. von söoo nicht rvieder-
gefunden, so daß auch diese Angabe sich der Tontrolle entzog. Diese letztere
Lücke ist nun aber durch einen in Ltraßburg gemachten Fund genügend er-
gänzt worden. Auf eine in nnserem Znteresse von professor Dr. Wille an
Stadt-Archivar Dr. lvinckelmann gerichtete Anfrage hat dieser die Güte ge-
habt, in den Straßburger Nathsprotokollen nachzuforschen und in dreien
derselben diesen Werknieister erwähnt gefunden, auch uns mit großem Lnt-
gegenkommen eine Abschrift der drei Aktenstücke eingesandt. Ich bringe
diese hier in ihreni vollen Wortlaut zuni Abdruch da diese verhandlungen
für die damaligen Zustände nicht ohne Znteresse sind und für unseren Zweck
auch der ganze Zusamnienhang, in deni der werkmeister hier auftritt, in
Betracht kommt.

Straßöurger Wathsprotokolk A? 1555.

Nlittwoch, den andern Vctober

kora oetava. Rbat und 2;.

s)falhgrave Friderich Lhurfürst schreibt/und beschwert sich, daß Oans
Frauwler und das Steinmetzen - Lsandtwerck alhie Seiner churfürstlichen
Gnaden Werckmeister Zacob Seidenn nicht für redlich halten oder er-
kenncn und ime sein Gesindt abzutreiben understanden und seinen zweien
Lersungen derhalben inhalt beiligender Topeye sgeschriebenf, niit Beger,
daß man solchs bey inen abschaffen, darmit er nit nach andern Wegen
trachten mües, dann solt es nit beschehcn und svc inen an seinen Gebeuen
verhindern, wurde er sich des Losten und Schadens zu erholen gedencken.
 
Annotationen