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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 5.1905

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Rott, Hans: Ott Heinrich und die Kunst
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Die Muße in der Fremde
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https://doi.org/10.11588/diglit.3259#0083
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Rollege war der bereits oben erwäbnte Banineister Gpfrigkam, der anch
dein Benburger und Blünchener Hofe init seinein Nate diente. Ls inuß
ein hervorragender Architekt gewesen sein, vielleicht weist sein Naine auf
die Gegend des NiedericheinsDie Unterscheidung zwischen Gber- und
blnterbaumeister ist gerade beiin Lseidelberger Bchloßbau festzichalten, da
sie für die spätern Iahre von großer wichtigkeit ist. Im Iahre s5^0
wurde Bechtold Müller von Gberflachen in IVürttemberg zuin lebensläng-
lichen bverkmeister und Ziininermann um 20 Gulden und Baturaleinkoin-
nien angenominen. <Lr sollte dein Lsofe dienen, „init allen seinen künsten,
die er itzt kan oder lstenfür überkomcn würdet" ^). IVir stnden ibn noch
in kurfürstlicher Bestallung. Als Ludwig V. starb, goß ihin Llorenz
Lechler, sicherlich ein Bruder des Gberbauineisters, das Monuinent, das
nachmals in der Lseiliggeistkirche aufgestellt wurde. Zm Zuni s5^<s war
er nach Bürnberg gereist, nm die Btadt um Überlassung von 30 Schmelz-
tiegel zu ersuchen. <Ls wurden fö Ltüek für den Guß bewilligt. Zm Zahre
scheint das Denkmal noch nicht vollständig ausgeführt gewesen zu
sein, da von der Abschlagssumme der gewährten )20 Gulden für Ger-
stellung des Lpitafs noch 30 Gulden ausstanden ^).

2lls der erste Lturm des Bchmalkaldischen ürieges vorübergesanst war,
begannen die 2lrbeiten am Gläsernen Laalbau. Dom Zahre s5<!)7 an
finden wir umfangreiche Bechnungseinträge über den „baw uf dem schloß",
über eine Beibe pferdeankäufe/ über üüete von Gespanncn und Fracht-
lieferungen von <Lisen, Golz und Gestein auf dem Masser- und Landwege.

leichtcm costen zu pessern . . . Item er soll init sambt dcn inideru bawineistcrn und
bawschreibern, die wir jederzeit haben, iin neweii bawe init znsehen, was darin zu
fertigen, das sollichs von statt gehe, auch das holtz, so wir jederzeit darin haben, in
gute verwarung gelegt werde, das on wissen nicht davon kome, auch sovil zu vcr-
hiiteu, nicht verderbe." . . . „lseiinligkcit, wes cr der bewe oder anders halb weiß odcr
ersert", soll er ewig verschweigen. Er bekam nebcn Baturallieferuugcn S6 Guldc».
Abdruck des gesaiuten vertrags bereits iui Jahrgang ^826 dcs „Anzeigers fiir die
Aunde der deutschen vorzeit" S. Z77.

1) lNit dein kurpfälzischeu Grte Gbrigheiin am Beckar kann er nicht in Zu-
sainmenhang gebracht werden aus sprachlichen Griinden. Siehe oben S.

2) Aarlsruhc, Geuerallandesarchiv. pfälz. Aoxialb. 922 fol. H2Z.

2) Aarlsruhe, Generallaudesarchiv. Pfalz Aenerul. Br. 6^22. Unter „gcmeiii
ußgabe." — „Jtein 20 gl. an iniintz gebcn Lorentz Lechlern büchsongießcr inoutag
uach cautate uf die vorcntpfaiigeii gl., so er uf daggeding, des do ist ^20 gl., von
pfaltzgraf kudwigs hochseliger gedechtnis grabstein zu gießeu laut gcheiß des datuin
samstag nach Iudica — lsainpe, Bürnbcrger Ratsverl. I. 292/9^. — Welche

Bewandnis es mit der Brunuenfigur des Aurfürsten Friedrichs iu Brctteu hat mit
dcr Siguatur N. vermag ich nicht zu entscheiden.
 
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