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auf einer Reise nach Augsburg u. München. Li
Grazie; die Darstellung ist, in Moment, da er bey seiner
Gefangennchmuug spricht: ,,wen suchet ihr? "
Herrlich ist aber das Altarblatt, das die Carmelt-
terkirche besitzt! Es ist voll guter Handlung; und
großer Wirkung, und zu Bripen gemahlt. Es stellt
vor, die heil. Catharina, wie sie mit heidnischen Philo-
sophen über die Gottheit Christi disputirt. Die Haupt-
figur der Catharina stehet im schönsten Licht; und int
Mittelpunkt des Gemähldes.
Aber ist es möglich? — in eben dieser Kirche, die
sonst von so guter Wirkung ist, sähe ich auch an der
Seitenwand, einen gekreuzigten Christus, in Lebens-
größe, von Holz, der mich äußerst frappirte; nicht nur,
weil er mit lebendigen Farben angestrichen, äußerst
unedel, und schächmsch war, sondern weil er auch
Menschenhaare auf demKopfhatte, dieihmborstend
über das Gesicht hereinfielen. So ein Anblick ist empö-
rend ; und er ist immer mit dem innigsten Seufzer über
den Verfall des Geschmacks, und der Kunst verbunden.
Beym ehemaligen fürstlich- tauschen Cammerdienec
Moriz, der nun in Dünkelsbühl privatisiert, sähe ich
noch eine gute Sammlung von Gemählden, worunter
Wouwermans, ein guter Vourgignon, einige gute
Benrcls, und besonders, ein schöner H. Hubertus, sich
befinden.
Dieß Cabinet ist noch versehen mit einer niedlichen,
schön rangirten Sammlung, von Antiken, in Bronze.
„Wie gut mögen die Dienste dieses Fürsten
seyn!"

B Z

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