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selbst, wird noch verstärkt durch den Gegensatz
der tektonischen Differenzierung der Möbel. In
schmückend hervorgehobene Gliederung und
spiegelnde Holzflächen, über die das Maserwerk
mit jener beglückenden Selbstverständlichkeit
Arabesken spinnt, launisch nach vorbestimmten
Melodien, ähnlich wie oben an der Wand die In-
krustationen.
Ornamentik des Architekten. (Vgl.die Abbildungen
auf den Seiten 55, 57 und 58.)
Hatte der formbestimmende Wille des Baukünst-
lers sich schon in dem Arbeitsraum des Berliner
Ladens, dessen gesamte Einrichtung von den hand-
werklich vorzüglich bewährten Deutschen Werk-
stätten in Hellerau ausgeführt worden ist, straffster
Sachlichkeit befleißigt, so konzentriert sich diese
Grundriß vom
Emanuel Josef Margold, Darmstadt, Künstlerkolonie
Der Warenhausumbau A. Spinner in Offenburg i. B.
Margold bedarf nicht der starken Effekte, weil
er die Eigenart der räumlichen oder der Flächen-
wirkungdurch wohl aufeinander abgestimmte Gegen-
sätze zu unterstreichen weiß. In dem flachen
Relief der zartgetönten Wand sitzen die halbrunden
Nischen. Glaskugeln gleich sondern sie Licht und
Dunkelheit aus dem diffusen Valeur der Fläche
und leiten überdies den tektonischen Ausklang des
Möbelunterbaus in die indifferente Fläche über.
In den Blickpunkten stehen, als Akzente gerahmt
und betont, die Platschekschen Figuren, ähnliche
auf den Pfosten im Schaufenster; leider sind sie
stilistisch nicht so scharf geschliffen wie die
Zweckgesinnung wohl unter dem Eindruck der
Zeitverhältnisse noch strenger in dem 1919 ent-
worfenen Darmstädter Laden der Firma August
Wilk für elektrische Anlagen. Vielleicht ist auch
etwas von dem klaren knappen Geist der Elektro-
technik, dem die Künstler neue Wirkungsmöglich-
keiten verdanken, auf die Konzeption übergegangen.
Hier herrschen strenge Flächenbegrenzungen vor,
Türen sind durch Rahmen betont. Nur in ihrem
Schwerpunkt tragen die ruhigen, farbig neutralen
Wände, vor die schön gebaute Lampen mit bunt
gemusterten Schirmen gestellt werden sollen,
schwingende Malereien von Kay Nebel. Die Nische
selbst, wird noch verstärkt durch den Gegensatz
der tektonischen Differenzierung der Möbel. In
schmückend hervorgehobene Gliederung und
spiegelnde Holzflächen, über die das Maserwerk
mit jener beglückenden Selbstverständlichkeit
Arabesken spinnt, launisch nach vorbestimmten
Melodien, ähnlich wie oben an der Wand die In-
krustationen.
Ornamentik des Architekten. (Vgl.die Abbildungen
auf den Seiten 55, 57 und 58.)
Hatte der formbestimmende Wille des Baukünst-
lers sich schon in dem Arbeitsraum des Berliner
Ladens, dessen gesamte Einrichtung von den hand-
werklich vorzüglich bewährten Deutschen Werk-
stätten in Hellerau ausgeführt worden ist, straffster
Sachlichkeit befleißigt, so konzentriert sich diese
Grundriß vom
Emanuel Josef Margold, Darmstadt, Künstlerkolonie
Der Warenhausumbau A. Spinner in Offenburg i. B.
Margold bedarf nicht der starken Effekte, weil
er die Eigenart der räumlichen oder der Flächen-
wirkungdurch wohl aufeinander abgestimmte Gegen-
sätze zu unterstreichen weiß. In dem flachen
Relief der zartgetönten Wand sitzen die halbrunden
Nischen. Glaskugeln gleich sondern sie Licht und
Dunkelheit aus dem diffusen Valeur der Fläche
und leiten überdies den tektonischen Ausklang des
Möbelunterbaus in die indifferente Fläche über.
In den Blickpunkten stehen, als Akzente gerahmt
und betont, die Platschekschen Figuren, ähnliche
auf den Pfosten im Schaufenster; leider sind sie
stilistisch nicht so scharf geschliffen wie die
Zweckgesinnung wohl unter dem Eindruck der
Zeitverhältnisse noch strenger in dem 1919 ent-
worfenen Darmstädter Laden der Firma August
Wilk für elektrische Anlagen. Vielleicht ist auch
etwas von dem klaren knappen Geist der Elektro-
technik, dem die Künstler neue Wirkungsmöglich-
keiten verdanken, auf die Konzeption übergegangen.
Hier herrschen strenge Flächenbegrenzungen vor,
Türen sind durch Rahmen betont. Nur in ihrem
Schwerpunkt tragen die ruhigen, farbig neutralen
Wände, vor die schön gebaute Lampen mit bunt
gemusterten Schirmen gestellt werden sollen,
schwingende Malereien von Kay Nebel. Die Nische