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aus Handsteinen mit weiß gestrichenen Fugen und
behäbigem grauschwarzem Pfannendach beim Land-
sitz in Holstein.
Der Entwurf für einen Schloßbau am schwei-
zerischen Ufer des Bodensees lehnt sich in Bauten
und Gärten nach ausdrücklichem Wunsch des Bau-
herrn streng an historische Vorbilder an. Ein
Pförtnerhaus an der Einfahrtseite, Stallungen und
Wirtschaftsgebäude an der Nordwestecke runden
die Anlage.
II.
Zwei Kirchen. Dreischiffige Anlagen mit spar-
samem Schmuck, aber eindrucksvoll durch Grup-
pierung, Verhältnisse und Raumwirkung.
Die Salvatorkirche zu Aalen, die neue katholische
Stadtpfarrkirche, die größere Anlage mit Querschiff,
Kapellen, zweistöckiger Sakristei und 55 m hohem
Turm steht über Freitreppen auf dem Bohlhügel
über der Stadt in warm gelblichem Terranova-
Verputz mit Kunststein-Architekturgliedern und
roten Biberschwanzdächern. Bietet Raum für 1200
Sitzplätze sowie 1000 Stehplätze und kostete rund
230000 Mark.
Die Pfarrkirche zu Lautlingen (O.A. Balingen),
an Stelle der durch das Erdbeben von 1911 erschüt-
terten alten Kirche in Eisenbeton von Wayß & Frey-
tag A. G. derart erdbebensicher ausgeführt, daß
Decke und Boden, Stützen und Außenwände einen
einzigen untrennbaren Organismus bilden, enthält
700 Sitzplätze sowie reichlich Stehplätze und kostete
rund 130000 Mark. Der alte Turm konnte mitver-
wendet werden. Die zweckmäßige Bauanlage mit
leichten Vergrößerungsmöglichkeiten, eigenartiger
Behandlung des Altarproblems, zweckmäßiger Sa-
kristei und mustergültiger Heizung, Beleuchtung
und Lüftung ist als Landkirche auch durch Betonung
der Raumdisposition und Zurückstellung der Stil-
frage lehrreich.
III.
Das Cafe im Salamanderhaus zu Stuttgart, die
Renntribüne zu Weil und der Entwurf für ein Kur-
haus in Mergentheim dienen allgemeinen Vergnü-
gungszwecken. Auch hier trotz aller Rücksicht auf
Geschmack und Besonderheiten des Publikums
praktische, logische, auf eigene Art elegante Aus-
druckweisen,reich,ohne allzu aufdringlichen Prunk.
Besonders im Salamander-Cafe, dessen gesamte
Inneneinrichtung, von Schlösser und Weirether
entworfen, von Bildhauer J.Zeitler, der Möbelfabrik
Brauer und Wirth und den Werkstätten für Be-
leuchtungskörper Stotz und Schlee, sämtlich in Stutt-
gart, ausgeführt worden ist. Alles in allem: Ver-
nünftige Zweckkunst voll fördersamen Behagens.
C. H. B.
Grundrisse vom
Erdgeschoß
Maßstab 1 : 400
Schlösser u. Weirether, Stuttgart
aus Handsteinen mit weiß gestrichenen Fugen und
behäbigem grauschwarzem Pfannendach beim Land-
sitz in Holstein.
Der Entwurf für einen Schloßbau am schwei-
zerischen Ufer des Bodensees lehnt sich in Bauten
und Gärten nach ausdrücklichem Wunsch des Bau-
herrn streng an historische Vorbilder an. Ein
Pförtnerhaus an der Einfahrtseite, Stallungen und
Wirtschaftsgebäude an der Nordwestecke runden
die Anlage.
II.
Zwei Kirchen. Dreischiffige Anlagen mit spar-
samem Schmuck, aber eindrucksvoll durch Grup-
pierung, Verhältnisse und Raumwirkung.
Die Salvatorkirche zu Aalen, die neue katholische
Stadtpfarrkirche, die größere Anlage mit Querschiff,
Kapellen, zweistöckiger Sakristei und 55 m hohem
Turm steht über Freitreppen auf dem Bohlhügel
über der Stadt in warm gelblichem Terranova-
Verputz mit Kunststein-Architekturgliedern und
roten Biberschwanzdächern. Bietet Raum für 1200
Sitzplätze sowie 1000 Stehplätze und kostete rund
230000 Mark.
Die Pfarrkirche zu Lautlingen (O.A. Balingen),
an Stelle der durch das Erdbeben von 1911 erschüt-
terten alten Kirche in Eisenbeton von Wayß & Frey-
tag A. G. derart erdbebensicher ausgeführt, daß
Decke und Boden, Stützen und Außenwände einen
einzigen untrennbaren Organismus bilden, enthält
700 Sitzplätze sowie reichlich Stehplätze und kostete
rund 130000 Mark. Der alte Turm konnte mitver-
wendet werden. Die zweckmäßige Bauanlage mit
leichten Vergrößerungsmöglichkeiten, eigenartiger
Behandlung des Altarproblems, zweckmäßiger Sa-
kristei und mustergültiger Heizung, Beleuchtung
und Lüftung ist als Landkirche auch durch Betonung
der Raumdisposition und Zurückstellung der Stil-
frage lehrreich.
III.
Das Cafe im Salamanderhaus zu Stuttgart, die
Renntribüne zu Weil und der Entwurf für ein Kur-
haus in Mergentheim dienen allgemeinen Vergnü-
gungszwecken. Auch hier trotz aller Rücksicht auf
Geschmack und Besonderheiten des Publikums
praktische, logische, auf eigene Art elegante Aus-
druckweisen,reich,ohne allzu aufdringlichen Prunk.
Besonders im Salamander-Cafe, dessen gesamte
Inneneinrichtung, von Schlösser und Weirether
entworfen, von Bildhauer J.Zeitler, der Möbelfabrik
Brauer und Wirth und den Werkstätten für Be-
leuchtungskörper Stotz und Schlee, sämtlich in Stutt-
gart, ausgeführt worden ist. Alles in allem: Ver-
nünftige Zweckkunst voll fördersamen Behagens.
C. H. B.
Grundrisse vom
Erdgeschoß
Maßstab 1 : 400
Schlösser u. Weirether, Stuttgart