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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Eisler, Max: Wohnhaus in Iglau: Architekt Walther Sobotka, Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0037
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WOHM1AI S O IGLAIJ
ARCHITEKT WAETHER SOBOTKA, WIEN

Mit 19 Aufnahmen von Ing. Fr. Mayer, Fa. Reiffenstein, J. Scherb und M. Gerlach, sämtlich in Wien, 1 Zeichnung, 2 Lageplänen
und 2 Grundrissen. Besprochen von Professor Max Eisler.

Walther Sobotka, unseren Lesern aus mancher schönen Veröffent-

sentlichsten zu kennzeichnen. Eben deshalb werden wir dieses


Büfett aus Mahagoni im Speisezimmer.
Ausführung: V. Sedlak, Iglau

lichung bekannt, ist einer der vielseitigsten Architekten des neuen
Wien. Raumknappheit zwingt uns,
von seinen neuen Arbeiten nur
ein großes Einfamilienhaus her-
auszugreifen, dazu den Entwurf
eines weiteren und die Wohn-
räume des ersten zu zeigen und
sie abzurunden durch eine Reihe
weiterer wertvoller Raumschöp-
fungen der jüngsten Zeit. Dagegen
muß ein Volkswohnhaus bis zu
einer baldigen größeren Veröf-
fentlichung über „Städtische Sied-
lungen“ zurückgestellt werden.
Wir werden uns jedoch seinerzeit
an dieses Iglauer Wohnhaus und
namentlich an sein klares, zweck-
gebundenes Äußere zu erinnern
haben und dann mit Überra-
schung erkennen, wie weitgehend
es möglich ist, zwei so entgegen-
gesetzte Aufgaben des heutigen
Bauens in Übereinstimmung der
Form, weil aus gleichem Geiste,
zu gestalten.
Die besondere Intimität der
Gestaltung scheint uns den Cha-
rakter dieses Künstlers inmitten
seiner Wiener Gefährten am we-

Merkmal an jeder seiner Arbeiten wiederfinden.
Einen großen Reiz der zentra-
len Raumgruppe des Hauses Dr.
V. S. auf Seite 18 und der
Gesamtlage jenes freigestalteten
großen Wohnhauses am sonnigen
Südhang bilden die Niveauunter-
schiede, die aufs Natürlichste aus
demGeländeabfall abgeleitet sind.
Der Haupteingang liegt zwischen
Erdgeschoß und Obergeschoß, so
daß über je einen halben Treppen-
lauf nach oben das Schlafgeschoß,
nach unten das Niveau von Arbeits-
raum, Eßnische und Küchenräum-
lichkeiten erreicht werden. Nach
drei Stufen abwärts steht man im
großen Wohnraum, vier weitere
führen zum Wintergarten hinab
und damit auf die Ebene der vor-
gelagerten großen Gartenterrasse.
Sinngemäß ergibt sich hieraus für
die Wohnhalle die höchste Raum-
höhe, während der Arheitsraum,
die Eßnische und die Küchen-
räume niedriger gehalten sind. Da
auch der zutiefst gelegte Winter-
garten der großen Höhe nicht
bedurfte und andrerseits die über

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