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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 27.1912/​1913

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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.

sönlichkeit dieses schwedischen Dichters, der in der Zeit
des Realismus hoch über dem Realismus stand und
sich unserm deutschen Theaterpublikum erst heute mehr
und mehr erschließt. Mit grausigem Ernst schildert er
in dem „Totentanz“ den furchtbaren gegenseitigen Ver-
nichtungskampf zwischen Mann und Frau, den sie in
25jähriger Ehe auf dem Grab ihrer längst verstorbenen
Liebe gegeneinander führen. Gleich wilden Tieren fallen
sie immer wieder übereinander her, um in den Wunden
des andern, die sie am besten kennen, zu wühlen. Dieser
Tragödie haftet aber nichts Kleinlich - Peinliches an,
sondern die rauhe Luft der Kampfesbestimmung zwischen
Wesen und Wesen und des Liebeshasses, wie Strindberg
dieses Wort geprägt hat, weht in ihr. Es wirkt zugleich
symbolisch und wirklich, daß der Artilleriekapitän Edgar
mit seinem Weibe auf einsamer Insel lebt, daß die
Stürme um sein Haus heulen, und beide sich von dem
Verkehr mit den übrigen Menschen abgescmdert haben,
um nur ihrem Kampfe zu leben und gegenseitig ihre
Schmerzen zu verlachen. In diese Arena tritt ein Freund
der beiden herein, im festen Glauben, ihr Leben zu
verschönern, ihren Haß mildern zu können. Aber auch
er wird von dem Giftbrodem, der hier in die Höhe

zieht, umhüllt und mit Ekel und Bitterkeit im Herzen
zieht er sich zurück. Nur der in Aussicht stehende
nahe Tod des Gatten vermag den wütenden Kampf der
beiden, der bald wieder einsetzen wird, einigermaßen
zu lindern. Wie Unerfreuliches diese Tragödie aus
der Nachtseite des Lebens auch heraufbeschwört —
ein Dichter hat sie geschaffen. Und Lichter klagender
Ironie spielen darüber hin, wenn einzig die Aussicht
des Todes erst das Leben der beiden ein wenig er-
träglicher gestaltet. Dieses Drama wurde im Deutschen
Schauspielhaus unter Max Reinhardts meisterhafter Regie
gegeben. Auf ganzer Höhe stand hier Paul Wegener,
der die Tragik der Figur des Kapitäns völlig ausprägte.
Mit dem Freunde Kurt fand sich Flerr Biensfeldt,
dem derartige tragische Rollen nicht recht liegen,
dennoch gut ab, während Gertrud Eysoldt die Rolle der
Frau, für die sich schon ihre Erscheinung ganz und gar
nicht eignet, durch das Tänzerische und Gezierte
ihres Wesens verdarb. In diesem „Totentanz“ steht Strind-
berg bereits auf einem objektiveren Standpunkt, als in
seiner Jugend. Wenn er damals einzig und allein das
Weib als Dämon des Mannes und Vernichterin hinstellte,
so läßt er Kurt im „Totentanz“ auf die Frage des Mannes,

wem er recht geben würde, antworten: „Keinem“, aber
jedem gehöre sein unbegrenztes Mitleid, dem Manne
vielleicht etwas mehr. „Der Gläubiger“ ist jenes be-
kannte Stück aus der früheren Epoche Strindbergs, in
dem der erste Gatte des Weibes, das jetzt einem andern
angehört, wiederkehrt, um sich an ihm und an ihr zu
rächen. Hier ist das Weib als jener Vampyr bezeichnet,
der von dem Manne alles aufnimmt, jede geistige und
materielle Gabe aufsaugt, bis dieser leer dasteht. „Mit dem
Feuer spielen“, ein Einakter, der von geistvollen und
klargeschliffenen Bosheiten funkelt, verhält sich hierzu
wie das Satyrstück zu der Tragödie. Der Freund, der
mit der Gattin seines Freundes eine Liebelei begonnen
hat, kann sich noch in dem letzten Augenblick retten, da
er ihr hohles Wesen erkennt und buchstäblich davonläuft.

Gegenüber diesen drei Stücken wirkt „Ostern“ in
der Tat wie eine österliche Auferstehung des Guten
und der Lebensfreude. Ein märchenhafter, wiederum
symbolischer Zug lebt darin. Der Vater eines Schul-
lehrers hat Mündelgeldcr veruntreut, und nun muß der
Sohn die ganze Qual und Schuld der Armut tragen,
die ihn zornig und verbittert gegen die Welt machen und
ihn selbst an seiner Braut zweifeln lassen. Es herrscht

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