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https://doi.org/10.11588/diglit.62908#0012
FAMILIE
IN DER GAMME
In den großen einsamen Gebirgen
ist die Kote oder Gamme der Mittel?
punkt im Leben der Lappen. Hier
erzählen sie sich nach anstrengen?
dem Wächterdienst am brennen?
den Feuer ihre alten Geschichten.
Unterdeskochen die Frauen frisches
Renntierfleisch und backen Lapp?
kak. Kommt der Hausvater von der
Herde zurück, darf man ihn nicht
eher anreden, als bis er selbst zu
sprechen beginnt. Die Ältesten der
Familie sitzen zur Rechten, die
Knechte und Kinder zur Linken
der Tür. Ihr gegenüber befand sich
in alter Zeit der Platz des Haus?
gottes, der daher noch heute frei
bleiben muß. Frisches Brennholz
durfte nicht über Kreuz gelegt wer?
den, das mißfiel dem Hausgott.
Auch der Kaffeekessel mußte mit
dem Gießer immer nach dem Haus?
gott zeigen. Fremde müssen zuerst
neben der Tür sitzen und warten,
bis ihnen ein anderer Platz ange?
boten wird. Kein Gast darf die
Kote verlassen, ohne Speisen bekommen zu haben. Schweigend müssen die Frauen das zubereitete Essenden Gästen
reichen. Sie geben nichts Eigenes, sondern etwas, was von den Göttern kommt.
ALTE SAGE ÜBER DIE ENTSTEHUNG LAPPLANDS
Als in Urtagen am
Rande der Welt zwi?
sehen Sternen und
Nebelbänken Gott
das Nordland ent?
stehen ließ, nahte
der Teufel und warf
dunkle Steine ins
Meer. Aber Gottver?
trieb denTeufel und
ließ noch zwischen
steil aus dem Meere
hervorragenden Ge?
birgen einige Moose
undBeeren wachsen.
Er schuf das erste
Lappenpaar und das
erste Renntierpaar.
Es entstanden Wöl?
fe, Schneehühner,
Lappenvögel und
die ersten Fische.