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Himmels frühzeitig gekannt, und die Zeichen werden mit
Arat im Allgemeinen übereingestimmt haben.1) — Die juli-
anischen Grenzen der Monate von Delphi sind nicht voll-
ständig durch die gegenüberstehenden Zodiakalbilder ausge-
drückt, sondern nur dasjenige Bild ist angegeben, welches der
zweiten Hälfte der Grenzen entspricht, das der ersten 'Hälfte
entsprechende aber weggelassen; s. Eestj. Kalender geg. E.
— Was die zugefügten julianischen Daten betrifft, so sind
sie aus dem V. Jahrh. vor Chr. und können nur annähernd
für die hesiodische Zeit (800 vor Chr. etwa) gelten. Doch
würde bei Anwendung von Daten hesiodischer Zeit das Er-
gebniss kein wesentlich anderes sein.2)
Einige Gleichungen haben gottesdienstlichen Hintergrund.
Die 2., Bvaiog Kolog, kann auf das delphische Theophanien-
fest bezogen werden, welches zugleich als Geburtsfeier des
AjjoII galt; des Titanen Koos Tochter Leto hatte den Apoll
in diesem Monate geboren. Die 5. Gleichung, *IIqo>xIeZoc;
'Ianezög, macht den Japetos zum Vorsteher desjenigen Mo-
nates, in welchem sein Sohn Prometheus von Herakles befreit
wurde; s. oben S. 48. Die 8. Gleichung, Bovxdziog ®e[iis,
erinnert an den Mörendienst dieses Monates (Pythien); die
Mören waren Themis'' Töchter. Auch Themis selbst scheint
1) Lepsius aegypt. Chron. S. 125 äussert, „dass die Kenntniss des
chaldäischen Thierkreises, nach Eintheilung und Namen, wenigstens
bereits im VII. Jahrh. vor Chr. zu den Griechen gelangt sei." Er fin-
det es wahrscheinlich, „dass die Griechen die Zeichen des Thierkreises
von den Chaldäern entlehnten", und neigt sich zu dem Glauhen, „dass
selbst von den ältesten griech. Bildern einige von den sternkundigeren
Nachbarvölkern entlehnt worden sind."
2) Da der I Apelläos frühestens so fällt, dass er mit dem längsten
Tage co'incidiert, so ist für Hesiod's Zeit nicht Juni 28 Grenze, sondern
Juli 1, wonach die Grenzen der Tabelle I um drei Tage zu verschieben
wären. Der Frühaufgang der Plejaden erfolgt in Hesiod's Zeit nicht
am 17. sondern am 19. Mai. Vgl. Ideler Handb. d. Ohron. I S. 296 f
Bei so geringen Unterschieden habe ich geglaubt von einer Accommo-
dation der Grenzen und übrigen Daten auf 800 vor Chr. absehen zu
dürfen. — Etwas grösser ist der Unterschied für den Frühuntergang,
welchen Petav Var. Diss. p. 54 auf October 26 (Meton's Zeit) setzt. In
Hesiod's Zeit ereignete sich der Frühuntergang am 3. November (Ideler
a. 0.); er würde indess in der auf Hesiod's Zeit aecommodierten Tabelle 1
ebenso gut wie in der für das V. Jahrh. bestimmten vorzugsweise in
die Grenzen des Monats Heräos fallen.
Himmels frühzeitig gekannt, und die Zeichen werden mit
Arat im Allgemeinen übereingestimmt haben.1) — Die juli-
anischen Grenzen der Monate von Delphi sind nicht voll-
ständig durch die gegenüberstehenden Zodiakalbilder ausge-
drückt, sondern nur dasjenige Bild ist angegeben, welches der
zweiten Hälfte der Grenzen entspricht, das der ersten 'Hälfte
entsprechende aber weggelassen; s. Eestj. Kalender geg. E.
— Was die zugefügten julianischen Daten betrifft, so sind
sie aus dem V. Jahrh. vor Chr. und können nur annähernd
für die hesiodische Zeit (800 vor Chr. etwa) gelten. Doch
würde bei Anwendung von Daten hesiodischer Zeit das Er-
gebniss kein wesentlich anderes sein.2)
Einige Gleichungen haben gottesdienstlichen Hintergrund.
Die 2., Bvaiog Kolog, kann auf das delphische Theophanien-
fest bezogen werden, welches zugleich als Geburtsfeier des
AjjoII galt; des Titanen Koos Tochter Leto hatte den Apoll
in diesem Monate geboren. Die 5. Gleichung, *IIqo>xIeZoc;
'Ianezög, macht den Japetos zum Vorsteher desjenigen Mo-
nates, in welchem sein Sohn Prometheus von Herakles befreit
wurde; s. oben S. 48. Die 8. Gleichung, Bovxdziog ®e[iis,
erinnert an den Mörendienst dieses Monates (Pythien); die
Mören waren Themis'' Töchter. Auch Themis selbst scheint
1) Lepsius aegypt. Chron. S. 125 äussert, „dass die Kenntniss des
chaldäischen Thierkreises, nach Eintheilung und Namen, wenigstens
bereits im VII. Jahrh. vor Chr. zu den Griechen gelangt sei." Er fin-
det es wahrscheinlich, „dass die Griechen die Zeichen des Thierkreises
von den Chaldäern entlehnten", und neigt sich zu dem Glauhen, „dass
selbst von den ältesten griech. Bildern einige von den sternkundigeren
Nachbarvölkern entlehnt worden sind."
2) Da der I Apelläos frühestens so fällt, dass er mit dem längsten
Tage co'incidiert, so ist für Hesiod's Zeit nicht Juni 28 Grenze, sondern
Juli 1, wonach die Grenzen der Tabelle I um drei Tage zu verschieben
wären. Der Frühaufgang der Plejaden erfolgt in Hesiod's Zeit nicht
am 17. sondern am 19. Mai. Vgl. Ideler Handb. d. Ohron. I S. 296 f
Bei so geringen Unterschieden habe ich geglaubt von einer Accommo-
dation der Grenzen und übrigen Daten auf 800 vor Chr. absehen zu
dürfen. — Etwas grösser ist der Unterschied für den Frühuntergang,
welchen Petav Var. Diss. p. 54 auf October 26 (Meton's Zeit) setzt. In
Hesiod's Zeit ereignete sich der Frühuntergang am 3. November (Ideler
a. 0.); er würde indess in der auf Hesiod's Zeit aecommodierten Tabelle 1
ebenso gut wie in der für das V. Jahrh. bestimmten vorzugsweise in
die Grenzen des Monats Heräos fallen.