schauer näheren Rand hinauf und dieser sieht die Rotunde nur zur einen Hälfte
in voller Entfaltung, während die andere Stück für Stück im Rahmen verschwindet:
zu hinterst sieht er, ganz in Untersicht, nur mehr die vorspringendsten Teile,
Gebälk und Balkon.
Noch näher kommt dem reifen System das Chorbild. Denn hier taucht die ge-
malte Empore und Halle ohne Rahmen unmittelbar über dem wirklichen Gesimse
als etwas durchaus Glaubhaftes und Mögliches auf und ihre Linien und Massen
gehen mit den leibhaften Säulen und Gurten des Presbyteriums vortrefflich zu-
sammen. Auch ist die Scheinkuppel leichter behandelt und reicher mit Figuren
durchwirkt, so daß ein besseres Ineinander beider Elemente, wenn auch noch
nicht in der überwältigenden Fülle der römischen Fresken, zustande kommt. Die
Darstellung gleicht inhaltlich wie kompositionell ganz auffallend jener des Chor-
bildes in S. Ignazio und der Portikus der letzteren scheint das Mittelstück aus der
Scheinhalle in Mondovi in etwas reicherer Form zu wiederholen: man kann dieses
Chorbild als die unmittelbare Vorbereitung desjenigen in Rom bezeichnen. Auch
der figurale Stil steht im Grunde schon fest: höchste Bewegung und starkes Pathos
der Gestalten, kräftig plastische Herausarbeitung, lebhafte, satte Farbenwirkung.
Aus allem gewinnt man den Eindruck, daß dem Meister schon am Beginn seiner
Tätigkeit als Deckenmaler ziemlich deutlich vorschwebte, was er später erreichte.
Unter den günstigeren baulichen Verhältnissen, die er in Rom vorfand, führte ihn
ein nächster Schritt auf Grund wesentlich derselben Gedanken zu virtuoser Sicher-
heit und berauschendem Reichtum. Wo nun die Vorstufen seines Systems liegen,
sei einer Darlegung an anderer Stelle vorbehalten.
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in voller Entfaltung, während die andere Stück für Stück im Rahmen verschwindet:
zu hinterst sieht er, ganz in Untersicht, nur mehr die vorspringendsten Teile,
Gebälk und Balkon.
Noch näher kommt dem reifen System das Chorbild. Denn hier taucht die ge-
malte Empore und Halle ohne Rahmen unmittelbar über dem wirklichen Gesimse
als etwas durchaus Glaubhaftes und Mögliches auf und ihre Linien und Massen
gehen mit den leibhaften Säulen und Gurten des Presbyteriums vortrefflich zu-
sammen. Auch ist die Scheinkuppel leichter behandelt und reicher mit Figuren
durchwirkt, so daß ein besseres Ineinander beider Elemente, wenn auch noch
nicht in der überwältigenden Fülle der römischen Fresken, zustande kommt. Die
Darstellung gleicht inhaltlich wie kompositionell ganz auffallend jener des Chor-
bildes in S. Ignazio und der Portikus der letzteren scheint das Mittelstück aus der
Scheinhalle in Mondovi in etwas reicherer Form zu wiederholen: man kann dieses
Chorbild als die unmittelbare Vorbereitung desjenigen in Rom bezeichnen. Auch
der figurale Stil steht im Grunde schon fest: höchste Bewegung und starkes Pathos
der Gestalten, kräftig plastische Herausarbeitung, lebhafte, satte Farbenwirkung.
Aus allem gewinnt man den Eindruck, daß dem Meister schon am Beginn seiner
Tätigkeit als Deckenmaler ziemlich deutlich vorschwebte, was er später erreichte.
Unter den günstigeren baulichen Verhältnissen, die er in Rom vorfand, führte ihn
ein nächster Schritt auf Grund wesentlich derselben Gedanken zu virtuoser Sicher-
heit und berauschendem Reichtum. Wo nun die Vorstufen seines Systems liegen,
sei einer Darlegung an anderer Stelle vorbehalten.
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