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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 10.1917

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Singer, Hans Wolfgang: Der Vierfarbendruck in der Gefolgschaft Jacob Christoffel le Blons
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https://doi.org/10.11588/diglit.73982#0316

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5 Die reuige Magdalena nach dem Gemälde von Ch. Lebrun jetzt im Louvre
zu Paris Nr. 505
Die reichgekleidete Heilige ist eben im Begriff Geschmeide abzuwerfen und verdreht die Augen
nach dem Himmel. Rechts steht ein Spiegel auf einer Kommode, 1. befindet sich ein Fenster mit
Ausblick: oben bricht mystisches Licht durch die Wolken, usw. — es ist die auch durch Edelinks
Stich (linksseitig zu Gautier) bekannte Darstellung.
Nicht bezeichnet
Von den vier Farben-Schabplatten: ganz wenig Linienarbeit: B. (verschnitten?) 594 : 493
Boston, Smlg. Marrs (angebl. unvollendeter Druck); Paris
6 Amor als Bogenschnitzer nach dem Gemälde von F. Mazzuoli aus der Or-
leans Smlg. jetzt in der Bridgewater Galerie
Die bekannte Darstellung des bogenschnitzenden Amors entspricht dem Wiener Bild insoweit
Kupido auf zwei Büchern steht, das Messer eine gerade Scheide hat und man die zwei Kinderköpfchen
sieht. Das Wiener Bild aber hat zwei offene Schließen am offenen Buch, Gautier keine und bei ihm
steht Kupido in der Mitte des Bildes, indem das ganze geschlossene Buch, das ganze Messer usw.
l. zu sehen sind, mit entsprechender Zugabe r. gegenüber dem Wiener Bild, bei dem z. B. der Bild-
rand l. durch die Messerspitze, r. durch die Flügelspitze läuft.
Nicht bezeichnet
Von den vier Farbenplatten, geschabt: Pl. und B. 593: 490
Das Original erwarb der Herzog von Bridgewater auf der Orleans Versteig, in London um £ 700
(s. Waagen)
Ein älteres, anonymes Schabkunstblatt, einfacher und mit Abweichungen von Gautier, aber wohl
nach demselben Original, mit B. 579:475 bot in schlechtem Exemplar J. Halle in München am
21. Feb. 1901 aus.
Lebl. 12;
J. Halle (München, 21. Feb. 1901, guter Druck, 592 : 486, W. = Fin de Tamizier, Auvergne 1742) :
Franz Meyer (Dresden, 1914, Kat. 55 Nr. 65 um 200 Mk. an R. Ederheimer, New York verkauft:
hübsches Exemplar, 583 :433, W. = ebenso)
Berlin (guter Druck, 1851 erworben); Boston, Smlg. Marrs (W. = wie vorher); London (drei
Drucke: 1 — Schwarzdruck; sehr gut: W. = Vogelhaus, 657 : 464, 1837 aus der R. Ford Sammlung
von Allegri Stichen gekauft; 2 = in Farben, gut und frisch, aber mit Knick entlang der 1. Seite,
587:435, W.= wie Halle oben, selbe Herkunft wie 1; 3 = in Farben, leidlicher Druck, 583:446,
W. = wie Halle oben); Paris
7 Amor und Psyche nach dem Gemälde von Guido Reni (?), jetzt in ?
Psyche, erwachsen, schreitet als Dreiviertelfigur nach r. und hält mit ihrer r. Hand die Lampe
über Amor, der als Putto auf einem Bett schlafend mit dem Kopf nach r., völlig nackt, liegt. Seine
1. Hand hängt zum Köcher herab. Sie trägt ein weißes Unter- und ein gelbes Obergewand, und hält
mit ihrer L. ein blaues Tuch auf dem Amor liegt. Im Hintergrund sieht man einen roten Vorhang.
Nicht bezeichnet (?)
Von den vier geschabten Färbenplatten: Pl. 488 (?) : 598 (?)
Lebl. II
Braunschweig (aus der Smlg. Vasel Nr. 2581 der es auf der Verst. Dietze bei Amsler & Rut-
hardt in Berlin Nr. 341 um 121 Mk. am 30 Jan. 1892 erwarb); Paris
8 Jo und Jupiter nach einer alten Kopie des Gemäldes von A. Allegri, einst in
der Gal. Orleans, jetzt im Berliner Kais. Fried. Mus.
Eine Beschreibung des bekannten Bildes ist überflüssig. Gegenüber dem Wiener Original wie es
jetzt zu sehen ist, ist diese Kopie bekanntlich breiter und weniger hoch: der ganze Kopf des saufenden
Hirsches unten r. ist sichtbar.
Von (mindestens) vier Schabkunstplatten in Farben: Pl. rd. 596:490
Lebl. 6; Meyer, Kstlr.Lex. I, p. 474 Nr. 441
Wiener Farbendruckausstellung 1892 (Nr. 287, das J. Hofmannsche Exemplar); Farben-
druck Ausst. Leipzig 1902 (Nr. 168, ebenso)
Verst. Delteil Nr. 18 1 (Paris, Hotel Drouot, 19. Apr. 1909); Verst. Halle (München, 15. Jun)
1909, Nr. 399, um 200 Mk., ziemlich farbloser aber sonst guter Druck nach der Theorie: W.=.
FIN DE TAMIZIER AUVERGNE 1742; dann in Verst. Halle, 25. Apr. 1911 Nr. 340 um 200 Mk-)
Berlin (guter Druck, W. wie oben; 1891 auf der Verst. Welsch bei Amsler & Ruthardt, Berlin
um 231,55 Mk. erworben); London (sehr guter Druck, W. — wie oben: 1844 von Coluaghi er-
worben); Paris; Wien, Smlg. Dr. Julius Hofmann

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