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Monimenta Hassiaca darinnen verschiedene zur hessischen Geschichte und Rechtsgelahrsamkeit dienende Nachrichten und Abhandlungen an das Licht gestellt werden — Dritter Theil.1750

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https://doi.org/10.11588/diglit.44990#0035
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Nä88Iä(^._
Han-lung und euemuale Vergleichung müssen un<
temomMN haben/daß dafern einer von ihnen ohne
mäirn-
ausgeschlossen werden? yder Landgraf Heinrich sich
nicht seines Primogenitur-Rechts/ welches blos zu Ver-
meidung der vielen viuillonum vomLnü» und sonst fast
nnnachbleibenden einheimischen Unruhen unter Vorbe-
halt etlicher Nutzungen eingeführet/ ganz wider alle
Rechte und Verfassungen des Haußes mißbraucht?
Dann so konte er ja auf den Fall seines frühzeitigen
Absterbens/ und da er unbeerbt abgienge/ sie/ als die
naheste natürliche Manns-Erben/ von der Nach-
folge in den väterlichen Landen nicht verdungen/ noch
ihnen solche der Erbverbrüderte Fürst zu Thüringen
disputiren oder vorenthalten/es mochte deren Acte noch
so theuer verclausuliret seyn/ als sie wvlte. Zwar dürften
einige rarioneb sx^aremer rale8 iv conrrarium anzubrin-
gen seyn/ z. E. daß sich besonders zwischen den beyden
Gebrüdern/ Heinrich und Ludwigen/ eine starke aemu-
Urion geäuffert/ und der Jüngere schon bey des Herrn
Vaters Ottvnis Zeiten/ dem Aeltern nichts nachgeben
wollen/ welche sich dann nach dem Tode desselben Zu»
sehens gemehret/ zumahlen da er wahrgenommen/ daß
ihn Landgraf Heiürich rn keMen Regiments,Geschäften
mit zu Rathe nahm/ noch mit selbigem daraus confe-
rirte/ sondern ihn zu Nsrdeck wohl sitzen ließ/ wenn er
sich sonst nichts zu thun machte. Ingleichen/daß nicht
so gar ohne alle Wahrheit seyn mag/ was in den ge-
meinen Chronicken stehet/ und wir anderwerts als et-
was Romainemartiges angesehen/ daß sie beyde um
rmsers Fürsten/ kriäerici 8eueri Schwester/ die Prin,
zeßin Elisabeth/ gefreyet/ und hierdurch bey Landgraf
Heinrichen der Affect des Haffes/Grolls und der Rach-
gier gegen ihn auch deshalber einen so viel stärkeren
Platz gewonnen. Ferner daß Landgraf Ludwig her-
nach wider seinen Willen/ und ohne sich an die Thei-
digung/welche sie unter einander gemacht/ zu kehren/ ei-
ne Gräfin von Spanheim geheyrathel/ bey welcher
Gelegenheit auch derselbe seinen Gemüths-Character
merklich
 
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