EINLEITUNG.
XV
Bezüglich des Mailänder Porträts von Bianca Maria Sforza
glaube ich einen neuen zuverlässigeren Standpunkt gefunden zu
haben, als er bisher eingenommen wurde.
Es sind Anhaltspunkte dafür vorhanden, dass eine vom
Anonimo erwähnte kleine Bronze, einen Hund vorstellend, jener
auffallend gelungene kleine Hund ist, der vielleicht nicht ohne
Recht dem Peter Vischer zugeschrieben wird. 9
Einige Beiträge, die vom Anonimo erwähnten Antiken
betreffend, hat mir Herr Dr. Robert von Schneider freundlichst
in Aussicht gestellt.
Ferner glaube ich, ein Werk des Venetianers Jacometto in
Wien nachweisen zu können, anderer kleiner und grosser Er-
gänzungen des Commentars gar nicht zu gedenken.
So wäre denn von einer erhöhten Aufmerksamkeit, die man
den Nachrichten des Anonimo schenken würde, noch viel Er-
spriessliches zu hoffen, wodurch eine neuerliche Herausgabe auch
in dieser Hinsicht als erwünscht erscheinen muss.
Ich bin ein Wort über die Grundsätze schuldig, nach denen
in der vorliegenden Ausgabe der Text wiedergegeben und die
Uebersetzung hergestellt ist.
Ein genaues Studium der Originalhandschrift2) schien vor
Allem geboten, um eine zuverlässige Grundlage für die weiteren
9 Schon abgebildet in dem 1822 und ff. erschienenen Buch „Die
Nürnbergischen Künstler, geschildert nach ihrem Leben und ihren Werken",
herausgegeben vom „Verein Nürnbergischer Künstler und Kunstfreunde".
IV. Heft (ι83ι), Taf. IV. Weitere Mittheilungen bringe ich im Commentar.
2) Die Urschrift findet sich in einem Sammelbande in klein Quarto
(0.223 X οί6, Papier). Auf Fol. 1 recto ein Titel von älterer Hand: „Pittorj
e Pittur in diuersj luoghi" — („e" ist von etwas späterer Hand eingefugt).
Auf Fol. 2 recto findet sich ein älteres Inhaltsverzeichniss des Sammel-
bandes. Die alte Foliirung beginnt erst auf dem dritten Blatte des Buches.
Der Text, welcher mit Tinte in lateinischer Cursive von vielfach wech-
selnder Sorgsamkeit geschrieben ist, beginnt auf Fol. 2 der alten Foliirung.
Durchschnittlich beträgt die Höhe der kleinen Buchstaben i*5 Milli-
meter, die der Oberlängen und Unterlängen 5. An nicht wenigen Stellen
hat die Tinte das Papier durchschlagen, ja sogar durchfressen. Vielfach
ist die Schrift auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckt, wiewohl ganz
blass, wodurch das Lesen hie und da sehr erschwert ist. Die alte Schrift
des Anonimo reicht bis Fol. 73 recto, das alte Papier bis Fol. 79. Die
Foliirung stammt nicht von der Hand des Anonimo. — Hier sei auch aus-
XV
Bezüglich des Mailänder Porträts von Bianca Maria Sforza
glaube ich einen neuen zuverlässigeren Standpunkt gefunden zu
haben, als er bisher eingenommen wurde.
Es sind Anhaltspunkte dafür vorhanden, dass eine vom
Anonimo erwähnte kleine Bronze, einen Hund vorstellend, jener
auffallend gelungene kleine Hund ist, der vielleicht nicht ohne
Recht dem Peter Vischer zugeschrieben wird. 9
Einige Beiträge, die vom Anonimo erwähnten Antiken
betreffend, hat mir Herr Dr. Robert von Schneider freundlichst
in Aussicht gestellt.
Ferner glaube ich, ein Werk des Venetianers Jacometto in
Wien nachweisen zu können, anderer kleiner und grosser Er-
gänzungen des Commentars gar nicht zu gedenken.
So wäre denn von einer erhöhten Aufmerksamkeit, die man
den Nachrichten des Anonimo schenken würde, noch viel Er-
spriessliches zu hoffen, wodurch eine neuerliche Herausgabe auch
in dieser Hinsicht als erwünscht erscheinen muss.
Ich bin ein Wort über die Grundsätze schuldig, nach denen
in der vorliegenden Ausgabe der Text wiedergegeben und die
Uebersetzung hergestellt ist.
Ein genaues Studium der Originalhandschrift2) schien vor
Allem geboten, um eine zuverlässige Grundlage für die weiteren
9 Schon abgebildet in dem 1822 und ff. erschienenen Buch „Die
Nürnbergischen Künstler, geschildert nach ihrem Leben und ihren Werken",
herausgegeben vom „Verein Nürnbergischer Künstler und Kunstfreunde".
IV. Heft (ι83ι), Taf. IV. Weitere Mittheilungen bringe ich im Commentar.
2) Die Urschrift findet sich in einem Sammelbande in klein Quarto
(0.223 X οί6, Papier). Auf Fol. 1 recto ein Titel von älterer Hand: „Pittorj
e Pittur in diuersj luoghi" — („e" ist von etwas späterer Hand eingefugt).
Auf Fol. 2 recto findet sich ein älteres Inhaltsverzeichniss des Sammel-
bandes. Die alte Foliirung beginnt erst auf dem dritten Blatte des Buches.
Der Text, welcher mit Tinte in lateinischer Cursive von vielfach wech-
selnder Sorgsamkeit geschrieben ist, beginnt auf Fol. 2 der alten Foliirung.
Durchschnittlich beträgt die Höhe der kleinen Buchstaben i*5 Milli-
meter, die der Oberlängen und Unterlängen 5. An nicht wenigen Stellen
hat die Tinte das Papier durchschlagen, ja sogar durchfressen. Vielfach
ist die Schrift auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckt, wiewohl ganz
blass, wodurch das Lesen hie und da sehr erschwert ist. Die alte Schrift
des Anonimo reicht bis Fol. 73 recto, das alte Papier bis Fol. 79. Die
Foliirung stammt nicht von der Hand des Anonimo. — Hier sei auch aus-