Haben; und aus ihr ergiebt sich, unter der EinwirkunS
ursprünglicher Stammverschiedenheit und der politischen
Verhältnisse, eine Vcrmannigfachung des BLotischen Cha-
rakters, die uns warnen mag, Alles unter Einem Namen
zu behandeln. Zwar wissen auch witzige und mit den
Worten spielende Attiker von der Proceßsuchr der Pro-
spaltier, der wassern Derbheit der Acharner, den Schwä-
tzern von Kollpttos, Räubern von Kropia u. drgl.: doch
jss eine solche Verschiedenheit weder in Attika's Natur
begründet, — eines hügligen und steinigen Landes, von
trocknem und magern Boden, welches sich weder irgend
in weite, fruchtbare Ebnen ausdehnt, noch auch wie
ein Kessel von hohen Bergen eingeschlossen ist; daher
überall Seeluft, und von jedem Hügel Aussicht auf das
Meer, — noch gestattete die frühe Einigung in Eine
Staatsform dergleichen Besonderheiten sich zu entwickeln.
Mit Attika verglichen ist nun freilich Böotien ein Land
für sich, Parnes und Kithäron schienen dem Athener
grundverschiedene Länder zu trennen, was sich bis auf
die Tbiergattungen durchführen ließ *. Auch ist Böotien
im Ganzen ein tiefes Marschland, die Binnengegend
durch die Umhcgung hoher Bergrücken wie vom Meere
ausgeschlossen, die Sümpfe, die sich in der Tiefe sam-
meln, unterhalten beständigen Nebel; die Luft ist kälter,
der Boden fetter; alle Früchte und Fruchtkörner schwerer
und so auch der Böotcr im Allgemeinen nach Tempera-
ment und Charakter schwerer, kälter, beschränkter, min-
der beweglich und aufgeweckt, als der Attiker. Aber wie,
während im Spätherbste ein Nebel über dem Sumpfe
des Thalkeffels liegt, und ungesunde Luft brütet, dessen-
ungeachtet die nahen Höhen des Helikon und Parnaß
i) Wie die Rebdüner in Böotien oder jenseits des Korydalos
-'E, in Attika S. Beckmann za Antis
gonos von Karysios Esso?, 6» S.IL. 2) Theophr.
4, 9/ 5»
ursprünglicher Stammverschiedenheit und der politischen
Verhältnisse, eine Vcrmannigfachung des BLotischen Cha-
rakters, die uns warnen mag, Alles unter Einem Namen
zu behandeln. Zwar wissen auch witzige und mit den
Worten spielende Attiker von der Proceßsuchr der Pro-
spaltier, der wassern Derbheit der Acharner, den Schwä-
tzern von Kollpttos, Räubern von Kropia u. drgl.: doch
jss eine solche Verschiedenheit weder in Attika's Natur
begründet, — eines hügligen und steinigen Landes, von
trocknem und magern Boden, welches sich weder irgend
in weite, fruchtbare Ebnen ausdehnt, noch auch wie
ein Kessel von hohen Bergen eingeschlossen ist; daher
überall Seeluft, und von jedem Hügel Aussicht auf das
Meer, — noch gestattete die frühe Einigung in Eine
Staatsform dergleichen Besonderheiten sich zu entwickeln.
Mit Attika verglichen ist nun freilich Böotien ein Land
für sich, Parnes und Kithäron schienen dem Athener
grundverschiedene Länder zu trennen, was sich bis auf
die Tbiergattungen durchführen ließ *. Auch ist Böotien
im Ganzen ein tiefes Marschland, die Binnengegend
durch die Umhcgung hoher Bergrücken wie vom Meere
ausgeschlossen, die Sümpfe, die sich in der Tiefe sam-
meln, unterhalten beständigen Nebel; die Luft ist kälter,
der Boden fetter; alle Früchte und Fruchtkörner schwerer
und so auch der Böotcr im Allgemeinen nach Tempera-
ment und Charakter schwerer, kälter, beschränkter, min-
der beweglich und aufgeweckt, als der Attiker. Aber wie,
während im Spätherbste ein Nebel über dem Sumpfe
des Thalkeffels liegt, und ungesunde Luft brütet, dessen-
ungeachtet die nahen Höhen des Helikon und Parnaß
i) Wie die Rebdüner in Böotien oder jenseits des Korydalos
-'E, in Attika S. Beckmann za Antis
gonos von Karysios Esso?, 6» S.IL. 2) Theophr.
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