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https://doi.org/10.11588/diglit.900#0023
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Seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden durch wiederholte Besuche Griechen-
lands, und seit dem Anlange des unsrigen auch durch öfter veranstaltete Nachgrabungen reisender
Alterthunisfreunde viele und darunter sehr bedeutende Antiken aus dem griechischen Boden in euro-
päische Sammlungen versetzt. Bei weitem das Meiste kam nach England (zu geschweigen der älteren
Arundei'schen Erwerbungen) durch Worsley1), Elgin2), Clarke3), Aberdeen*), Payne Knigt5) und
was in kleineren Privatsammlungen Guilford 6), Leake, Hawkins, Graham und Burgon 7), Fìott Lee8),
und Andere vereinigten 9). Auch Frankreich gewann durch Choiseul Goulfier, Forbiti, de Rivière und
die Expedition zur Wiederherstellung Griechenlands für die Gallerie im Louvre namhafte griechische
Kunstwerke10). Nach München sind solche besonders durch Baron Haller gekommen11), einige nach
Piraeo direpta, in patriam transtuUt, futura Veneti ieonis, quae fuerant Minervae Atticae, ornamenta. — Dass Morosini da-
mals mehr Werke attischer Sculptur nach Venedig geschafft, ist nacti den gleichzeitigen Berichte,!! nicht vorauszusetzen. Wohi
aber ist bekannt, dass die Venezianer um dieselbe Zeit so Manches aus den Cykladen, dem Peloponnes und sonst ihren ge-
hörigen griechischen Plätzen wegschleppten. Anticaglie^ aus Attica sollen zur Zeit dieser Eroberung in das Museum zu
Cassel gekommen sein.
') Von Athen z. B. das Reiief aus der Fansgrotte; das schone Herakles-Relief; Jupiter und Minerva (richtiger: Zeus und
Hera); Pisistratus (vielmehr ein Stück veni Parthenonfries; wenigstens weit eher als das in derselben Sammlung dafurge-
haltcne No.2b); Stelen; Portratbüsten. Köstliche Reliefs aus Megara, Paros u. a. Sammlung zu Appuldurcombe auf Wisht.
') Ausser den berühmten Sculptureu der athenischen Tempel die Statue des Dionysos vom Denkmal des Thrasyli, eine
Eros-Statue, ein Puteal aus Attika mit bacchischen Figuren alten Styls, ein Musik-Szeg-Reïïef, kleine Grabdenkmäler, Marmor-
gelasse, Votivtafeln, Vasen von Athen, Aegina, Korinth, Argos, Bronze-und Goldgeräth, Cameen, Münzen, nun im brit. Museum.
3) Was er brachte, steht im Vorsaal der Bibliothek zu Cambridge; darunter der Rest jener Kolossalen weiblichen Figur
von Eleusis, auf deren Haupt ein grosser Kaiathos, auf den Kreuzbändern an der Brust ein Medusenhaupt angebracht ist; der
Kopf einer Herastatue aus Troas u. a.
4) Die dem Zeus geweihten Votivreliefs vom Pnyxfelsen zu Athen (im brit. Mus.)
s) Besonders die schönen Bronzen aus Epïrus (im brit. Mus.)
6) In den Besitz dieses Lords kam u. a. das berühmte Korinthische Puteal mit der Relief-Darstellung einer Götter-Be-
^egmms in schönem hieratischen Styl.
T) Die beiden Letztgenannten machten in attischen Gräbern Nachgrabungen, wo Burgon unter Anderem jene (iaut In-
schrift) athenische Preis-Vase mit l'ullas in airenhtimlichrr Zi'ichnuiä« inni i-jinrn Wai'ettv. nncr gewann.
8) Aus Gräbern von Ithaka zog er bronzene nicht nur, sondern auch silberne und goldene Schmucksachen, Fibeln, Ohr-
gehänge, Halsbänder. Aus demselben Fundorte nahrii ähnliches schön gearbeitetes silbernes und goldenes Ziergeräth Linkh
nach Rom.
9) Man findet auch in Wiltonhouse, in der Sammlung des Herzogs von Pembroke griechische Monumente, einen Sarko-
phag, der aus Athen stammen soll, das Relief mit Inschrift, welches den gymnischen Sieg eines Knaben feiert u. a.
■•) Ausser einer Friesplatte vom Parthenon und den Metopen von Olympia ist besonders die grossartig schiatti Statue der
Aphrodite von Melos zu nennen, dann wegen seines kunstgeschiclitlirhen interesses das Relief von der Insel Samothrake,
welches mit Namensbeischrift den Agamemnon, Talthybios und Epeios vorstellt; nächst attischen Grabsteìen auch ein Relief
aus Messene. Zudem hat Paris in neuerer Zeit aus verschiedenen Tlieilen de; ^'ireinsehen Klein - Asien Antiken erworben.
Es sind auch Bronzearbeiten, meist auf gricchisrhem Boden gefunden durch Bröndsted.^ür das Kabinet des Louvre erkauft
worden. Unter den Privatsammlungen daselbst enthiilt die des Crafen Pourtalòs Gorgier reizende bunte Tcrraeotta-
figiirchen aus Gräbern von Athen, und die Bronzen des venezianischen Hauses Nani, die zum Theil aus Griechenland stam-
men; darunter den kleinen Lychnuch des Polykrates, von manchen Archäologen für das älteste der erhaltenen griechischen
Gusswerke geschätzt. Neuere Erwerbungen dieser Art aus Griechenland gingen in die Cabinete Blaras und Révil.
") Ausser den a<_'i iteti Milien See, !]>i Liren die schmucken Terraeotiaüeiirehen aus Athen, attische Grabnrnen, die Herme eines
bartigen Gottes, das ammithise Nereiden-Relief aus Rhodos. Auf anderem Wege erhielt die Glyptothek ein Relief aus Delos
und zwei Philosophen-Porträts aus Athen. Einiges aus griechischem Boden kam noch in neuerer Zeit in den Besitz 'des Kö-
nigs von Baiern. Derselbe hat nun auch die Dodwell'sche Sammlung erkauft, welche die von diesem Reisenden in Griechen-
Seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden durch wiederholte Besuche Griechen-
lands, und seit dem Anlange des unsrigen auch durch öfter veranstaltete Nachgrabungen reisender
Alterthunisfreunde viele und darunter sehr bedeutende Antiken aus dem griechischen Boden in euro-
päische Sammlungen versetzt. Bei weitem das Meiste kam nach England (zu geschweigen der älteren
Arundei'schen Erwerbungen) durch Worsley1), Elgin2), Clarke3), Aberdeen*), Payne Knigt5) und
was in kleineren Privatsammlungen Guilford 6), Leake, Hawkins, Graham und Burgon 7), Fìott Lee8),
und Andere vereinigten 9). Auch Frankreich gewann durch Choiseul Goulfier, Forbiti, de Rivière und
die Expedition zur Wiederherstellung Griechenlands für die Gallerie im Louvre namhafte griechische
Kunstwerke10). Nach München sind solche besonders durch Baron Haller gekommen11), einige nach
Piraeo direpta, in patriam transtuUt, futura Veneti ieonis, quae fuerant Minervae Atticae, ornamenta. — Dass Morosini da-
mals mehr Werke attischer Sculptur nach Venedig geschafft, ist nacti den gleichzeitigen Berichte,!! nicht vorauszusetzen. Wohi
aber ist bekannt, dass die Venezianer um dieselbe Zeit so Manches aus den Cykladen, dem Peloponnes und sonst ihren ge-
hörigen griechischen Plätzen wegschleppten. Anticaglie^ aus Attica sollen zur Zeit dieser Eroberung in das Museum zu
Cassel gekommen sein.
') Von Athen z. B. das Reiief aus der Fansgrotte; das schone Herakles-Relief; Jupiter und Minerva (richtiger: Zeus und
Hera); Pisistratus (vielmehr ein Stück veni Parthenonfries; wenigstens weit eher als das in derselben Sammlung dafurge-
haltcne No.2b); Stelen; Portratbüsten. Köstliche Reliefs aus Megara, Paros u. a. Sammlung zu Appuldurcombe auf Wisht.
') Ausser den berühmten Sculptureu der athenischen Tempel die Statue des Dionysos vom Denkmal des Thrasyli, eine
Eros-Statue, ein Puteal aus Attika mit bacchischen Figuren alten Styls, ein Musik-Szeg-Reïïef, kleine Grabdenkmäler, Marmor-
gelasse, Votivtafeln, Vasen von Athen, Aegina, Korinth, Argos, Bronze-und Goldgeräth, Cameen, Münzen, nun im brit. Museum.
3) Was er brachte, steht im Vorsaal der Bibliothek zu Cambridge; darunter der Rest jener Kolossalen weiblichen Figur
von Eleusis, auf deren Haupt ein grosser Kaiathos, auf den Kreuzbändern an der Brust ein Medusenhaupt angebracht ist; der
Kopf einer Herastatue aus Troas u. a.
4) Die dem Zeus geweihten Votivreliefs vom Pnyxfelsen zu Athen (im brit. Mus.)
s) Besonders die schönen Bronzen aus Epïrus (im brit. Mus.)
6) In den Besitz dieses Lords kam u. a. das berühmte Korinthische Puteal mit der Relief-Darstellung einer Götter-Be-
^egmms in schönem hieratischen Styl.
T) Die beiden Letztgenannten machten in attischen Gräbern Nachgrabungen, wo Burgon unter Anderem jene (iaut In-
schrift) athenische Preis-Vase mit l'ullas in airenhtimlichrr Zi'ichnuiä« inni i-jinrn Wai'ettv. nncr gewann.
8) Aus Gräbern von Ithaka zog er bronzene nicht nur, sondern auch silberne und goldene Schmucksachen, Fibeln, Ohr-
gehänge, Halsbänder. Aus demselben Fundorte nahrii ähnliches schön gearbeitetes silbernes und goldenes Ziergeräth Linkh
nach Rom.
9) Man findet auch in Wiltonhouse, in der Sammlung des Herzogs von Pembroke griechische Monumente, einen Sarko-
phag, der aus Athen stammen soll, das Relief mit Inschrift, welches den gymnischen Sieg eines Knaben feiert u. a.
■•) Ausser einer Friesplatte vom Parthenon und den Metopen von Olympia ist besonders die grossartig schiatti Statue der
Aphrodite von Melos zu nennen, dann wegen seines kunstgeschiclitlirhen interesses das Relief von der Insel Samothrake,
welches mit Namensbeischrift den Agamemnon, Talthybios und Epeios vorstellt; nächst attischen Grabsteìen auch ein Relief
aus Messene. Zudem hat Paris in neuerer Zeit aus verschiedenen Tlieilen de; ^'ireinsehen Klein - Asien Antiken erworben.
Es sind auch Bronzearbeiten, meist auf gricchisrhem Boden gefunden durch Bröndsted.^ür das Kabinet des Louvre erkauft
worden. Unter den Privatsammlungen daselbst enthiilt die des Crafen Pourtalòs Gorgier reizende bunte Tcrraeotta-
figiirchen aus Gräbern von Athen, und die Bronzen des venezianischen Hauses Nani, die zum Theil aus Griechenland stam-
men; darunter den kleinen Lychnuch des Polykrates, von manchen Archäologen für das älteste der erhaltenen griechischen
Gusswerke geschätzt. Neuere Erwerbungen dieser Art aus Griechenland gingen in die Cabinete Blaras und Révil.
") Ausser den a<_'i iteti Milien See, !]>i Liren die schmucken Terraeotiaüeiirehen aus Athen, attische Grabnrnen, die Herme eines
bartigen Gottes, das ammithise Nereiden-Relief aus Rhodos. Auf anderem Wege erhielt die Glyptothek ein Relief aus Delos
und zwei Philosophen-Porträts aus Athen. Einiges aus griechischem Boden kam noch in neuerer Zeit in den Besitz 'des Kö-
nigs von Baiern. Derselbe hat nun auch die Dodwell'sche Sammlung erkauft, welche die von diesem Reisenden in Griechen-