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Müller, Karl Otfried
Archäologische Mittheilungen aus Griechenland (Band 1,1): Athens Antiken-Sammlung — Frankfurt a.M., 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.900#0033
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hat, zeigt an diesem, und wo er darunter hinab Schenkel und Beine verhüllt, dieselben leichten
parallelabwartsfliessenden Faltenwellen. Auch hat der untere Chiton in der Mitte der Beine den
lattenartigen Streif auf einander geplätteter Falten, der unter dem verkürzten Saumtheil des
Ueberschlags herauskommt. Schultern, Arme und Seiten sind überhangen von einer linnenen Am-
peebone, deren vertikale Säume, beiderseits, in Wellen umgelegt (geglockt) herabfallen. Der Hals
ist bloss. Von seinem Bande nur bis auf die Brust hängt, so weit es nicht die Ampechoneseiten
decken, frei ein kurzes Linnentuch in cy lin (irischen Falten auf dem Chitonüberscbtag. Auf die
Ampechone der Schultern fliessen beiderseits nach den Achseln bin und über sie herab drei
Lockenzöpfe. Die Arbeit sorgfältig und regelmässig ohne Härte. (M.)

C. Fragmente alten Styls.

6) Kleiner Kopf eines bärtigen Kriegers mit anschliessendem Helm; sehr nahe verwandt den
aeginetischen. — Beim Parthenon gefunden. (P.)

7) Brust einer Göttin, sehr alterthümlich. (P.)

8) Bruststück (ohne Kopf) einer weiblichen Statue in anliegender Gewandung, vier Zöpfe
auf jeder Schulter. (G.)

9) Brust und Seiten (ohne Kopf) einer w eibl. Statuette. Der Hals war bloss, der Chiton
unter der Brust umgürtet, oder abgesetzt. Die Ampechone hängt beiderseits über Schultern und
Arme vertikal herab in ähnlicher Gewandanlage, wie bei Nr. 5. (Z. h. E.)

D. Hieratische Reliefs.

10) Gewandeter weibl. Oberkörper mit Kopf (Pallas?), im Gewand unter den Hüften abge-
brochen, Hals erhoben, en face; Kopf und Gesicht bis auf den Umriss zerstört. Vom Oberkopf
an den Seiten herab auf die Schultern und bis in die Achseln ein vorne in spitze Falten aus-
gehender Schleier; wofern es nicht oben breite, unten in spitze Zöpfe geiheilte Haarmassen wa-
ren. Ein glatter Kragen, vorn rund zugeschnitten, einer grossen Aegis ähnlich, bedeckt anliegend
die linke Schulter sammt Arm und die ganze Brust; an der rechten Seite liegt auf ihm und unter
dem rechten Arm eine steil herabhängende Masse der Ampechone. Der auf sie gelegte oder in
ihr sich abbildende rechte Arm liegt an dem Leib, wo die Hand zwischen zwei herabhängende
Schleifenenden des Gürtelbandes gelegt ist, welches das Gewand unterhalb des Brustkragens
über den Hüften zusammenzieht. Aus dem Gürtel geht das Gewand, gebauscht, in abwärts ge-
schweiften Bogenfalten hervor. (Z. b. P.)

11) Hohe Marmortafel mit einer wagen lenk en den Göttin in flachem, zartbestimmtem Relief, treff-
lichem altem Styl, sorgfältig zierlicher Ausführung. Vom Wagen ist das grosse,, wohlgeformte
Rad grösstentheils und darüber die flache Wagenbrüstung mit dem nach hinten ringförmig aus-
geschweiften Geländer erhalten. Die im Profil von links nach rechts1) gesehene Göttin; sehr

') Es sei hier für alle Beschreibungen dieses Verzeichnisses bemerkt, dass, wo links und rechts nicht von Gliedern
einer Figur selbst, sondern schlechthin gesetzt ist, immer die Seiten, die für den Beschauer links und rechts sind, ver-
standen werden.

Archaboi. Mittbeil. I. *
 
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