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Erftes Capitel.
den Bohrer drückende Erde beim Vor- und Rückwärtsdrehen jedesmal angreift,
nnd so daS Auf- und Zuschließen des Schiebers bewirkt.
Beim Bohren selbft mnß der Bohrer immer nach derjenigen Richtung
herumgedreht werden, wodurch der Schieber denselben verschließt; ist man aber
bis zu der untersten Stelle des Bohrlochs mit dem Bohrer beruntergekommen
und will man demnach die tieser liegende Erdschicht untersuchen, so dreht man
nach entgegengesetzter Richtung, wodurch dann der Schieber sich öffnet und der
Cylinder mit der in nachster Berührung stehenden Erde angefüllt wird. Kann
man voraussetzen, daß nach mehrmaligem Umdrehen der Cvlinder mit Erde
angefüllt ist, so dreht man wieder entgegengesetzt um. wodurch der Schieber
fich wieder schließt. Beim Herausziehen des Bohrers muß man sich hüten,
denselben zu drehen, indem man leicht durch ein Rückwärtsdrehen den Schieber
öffnen kann und somit andere Erde eindringt, wodurch aber dann die Unter-
suchung mangelhaft wird.
Es soll hier noch eines dritten Erdbohrers Erwähnung geschehen. Der-
selbe ift in den Figuren 3 -V und 6 näher dargestellt.
Dieser Bohrer besteht aus cinem vierseitigen Kasten abeä, der von star-
kem Eisenblech hergestellt ist, und in welchem sich ein ebenfalls von Eisenblech
hergestellter Cylinder 6 s besindet, der mittelst der Stücke ßg an den äußern
Kasten unverrückbar festgemacht ift. Jn dem Cylinder bewegt fich das Gestänge
des Bohrers und geht dasselbe durch die Mitte einer kreisförmigen Oeffnung
m, die in den rechtwinkelig stch schueidenden, mit den Lußern Kasten verbun-
denen Kreuzbügeln befindlich ist. Rings um den Theil des im Cylinder beweg-
lichen Bohrgestänges windet sich eine spiralförmige Fläche, um den Sand
herauszuheben. An dem obern Ende des Stiels wird ein Ring p angebracht,
damit sich derselbe nicht tiefer als bis an die Oeffnung m in die Erde ein-
senkt. Der Cylinder o l bildet die innere Wand des vierseitigen Kastens, der
auf dem Boden des BohrlocheS aufsteht. Dreht man das Gestänge vorwärts,
so dringt die Schraube mit Leichtigkeit in den Sand ein und zwar so lange
bis der Ring p gegen die Oeffnung m in den Kreuzbügeln stößt. Sobald
dieses ersolgt, wird das Drehen des Gestänges bedeutend erschwert und man
hebt nun dasselbe zugleich mit der Schraube auf, bis der über dem Schrauben-
gewinde befindliche Ring g gegen die Kreuzbügel trifft. Der auf dem Schrauben-
gewinde liegeude Sand konute wegen der Nähe der Röhre nicht sogleich herab-
fallen, sobald er aber über die Röhre herausgehoben ist, stürzt er in den äußern
Kasten. Hierauf wird das Bohrgestänge wieder hinabgelassen, dieselbe Arbeit
damit wieder ausgeführt und dann wieder herausgezogen.
Dieses wird mehrere Male wiederholt, um den Kasten anzufüllen. Man
zieht ihn dann heraus und leert ihn von unten aus, indem man den Boden
des vierseitigen Kastens, welcher durch Schrauben an denselben verbunden ist,
losnimmt.
Zum Zusammensetzen der Dohrftange wendet man auch anstatt der erwähn-
ten Verschraubungen die in Fig. 4 dargestellten Verbindungen an. Dieselben
bedürsen keiner weitern Erklärung.
Um in Stein- oder Felsengrund bohren zu können, muß man Bohrer an-
Erftes Capitel.
den Bohrer drückende Erde beim Vor- und Rückwärtsdrehen jedesmal angreift,
nnd so daS Auf- und Zuschließen des Schiebers bewirkt.
Beim Bohren selbft mnß der Bohrer immer nach derjenigen Richtung
herumgedreht werden, wodurch der Schieber denselben verschließt; ist man aber
bis zu der untersten Stelle des Bohrlochs mit dem Bohrer beruntergekommen
und will man demnach die tieser liegende Erdschicht untersuchen, so dreht man
nach entgegengesetzter Richtung, wodurch dann der Schieber sich öffnet und der
Cylinder mit der in nachster Berührung stehenden Erde angefüllt wird. Kann
man voraussetzen, daß nach mehrmaligem Umdrehen der Cvlinder mit Erde
angefüllt ist, so dreht man wieder entgegengesetzt um. wodurch der Schieber
fich wieder schließt. Beim Herausziehen des Bohrers muß man sich hüten,
denselben zu drehen, indem man leicht durch ein Rückwärtsdrehen den Schieber
öffnen kann und somit andere Erde eindringt, wodurch aber dann die Unter-
suchung mangelhaft wird.
Es soll hier noch eines dritten Erdbohrers Erwähnung geschehen. Der-
selbe ift in den Figuren 3 -V und 6 näher dargestellt.
Dieser Bohrer besteht aus cinem vierseitigen Kasten abeä, der von star-
kem Eisenblech hergestellt ist, und in welchem sich ein ebenfalls von Eisenblech
hergestellter Cylinder 6 s besindet, der mittelst der Stücke ßg an den äußern
Kasten unverrückbar festgemacht ift. Jn dem Cylinder bewegt fich das Gestänge
des Bohrers und geht dasselbe durch die Mitte einer kreisförmigen Oeffnung
m, die in den rechtwinkelig stch schueidenden, mit den Lußern Kasten verbun-
denen Kreuzbügeln befindlich ist. Rings um den Theil des im Cylinder beweg-
lichen Bohrgestänges windet sich eine spiralförmige Fläche, um den Sand
herauszuheben. An dem obern Ende des Stiels wird ein Ring p angebracht,
damit sich derselbe nicht tiefer als bis an die Oeffnung m in die Erde ein-
senkt. Der Cylinder o l bildet die innere Wand des vierseitigen Kastens, der
auf dem Boden des BohrlocheS aufsteht. Dreht man das Gestänge vorwärts,
so dringt die Schraube mit Leichtigkeit in den Sand ein und zwar so lange
bis der Ring p gegen die Oeffnung m in den Kreuzbügeln stößt. Sobald
dieses ersolgt, wird das Drehen des Gestänges bedeutend erschwert und man
hebt nun dasselbe zugleich mit der Schraube auf, bis der über dem Schrauben-
gewinde befindliche Ring g gegen die Kreuzbügel trifft. Der auf dem Schrauben-
gewinde liegeude Sand konute wegen der Nähe der Röhre nicht sogleich herab-
fallen, sobald er aber über die Röhre herausgehoben ist, stürzt er in den äußern
Kasten. Hierauf wird das Bohrgestänge wieder hinabgelassen, dieselbe Arbeit
damit wieder ausgeführt und dann wieder herausgezogen.
Dieses wird mehrere Male wiederholt, um den Kasten anzufüllen. Man
zieht ihn dann heraus und leert ihn von unten aus, indem man den Boden
des vierseitigen Kastens, welcher durch Schrauben an denselben verbunden ist,
losnimmt.
Zum Zusammensetzen der Dohrftange wendet man auch anstatt der erwähn-
ten Verschraubungen die in Fig. 4 dargestellten Verbindungen an. Dieselben
bedürsen keiner weitern Erklärung.
Um in Stein- oder Felsengrund bohren zu können, muß man Bohrer an-