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Neuntes Capitel. Vom Mauerwerk,
bietet, so sind damit zu gleicher Zeit aber auch manche Schwierigkeiten ver-
bnnden, die zu überwinden man mit aller Vorsicht zu Werke gehen muß.
Was namentlich die Zubereitung des Botons betrifft, so dars man sie nicht un-
erfahrenen oder fahrlässigen Arbeitern anvertranen, ffvldern man muß, nachdem
die Mischungsverhältnifse dnrch vorhergehende Versuche festgestellt sind, hierzu,
so wie auch zum Versenken des Bätons nur tüchtige und gewissenhaste Arbeiter
anstellen.
Neuntes Capitel.
Vom Mauerwerk, von den Bohlwerken und von den FuLtermauern.
§. 68. Vom Mauerwerk.
Es giebt verschiedene Arten von Mauerwerk und zwar je nach dem
Material, welches dazu verwendet, oder nach der Art, wie dasselbe zubereitet
wird; jedoch sind es hauptsächlich nur zwei Arten von Mauerwcrk und es
beißt die erste Art desselben Hausteingemäuer oder Mauerwerk aus zu-
gerichteten Steincn; die zweite Art wird gewöhnliches Mauerwerk
oder Mauerwerk aus Bruchsteinen oder aus Backsteinen genannt.
Der Zweck, welchen man bei jeder Gattung von Mauerwerk namentlich
im Auge hat, ist der, ans einzelnen mit einander verbundenen Steinen eine
einzige Masse zu bilden, dic dieselbe Festigkeit erhält, als wenn sie aus eiuem
einzigen Stücke bestände.
Was die erste Art des Mauerwerks oder daS Hausteingemäuer betrifft,
so besteht dasselbe aus lauter einzelnen mit einander durch Mörtel verbundenen
behauenen und zugerichteten Steinen. Die Festigkeit einer solchen Mauer hängt
nicht allein von der Größe der Steine in jeder Schicht, sondern auch von, der
Genauigkeit des BehauenS, so wie von dem Verbande ab, in welchem die ein-
zelnen Steine zu einander gelegt werden.
Den Verband nennt man die Anordnung ber Steine in jeder Schicht.
Diejenigen Steine nun, deren längere Seite im Mauerhaupte liegt, heißen
Läuser, diejenigen Steine dagegen, deren kleinste Seite im Mauerhaupte
liegt, Binder. Ein Durchbinder heißt aber ein solcher Stein, welcher von
der Vorderseite der Mauer bis zur Rückseite geht. Diese beiden Arten von
Steinen werden abwechselnd neben einander gelegt und bilden somit den Ver-
band der Schicht. Bei der nächstfolgenden Schicht, welche eben so angeordnet
wird, hat man nun darauf zu achten, daß die verticalen Fugen dieser Schicht
nicht mit deneu der nächst unteren Schicht zusammentreffen, sondern es muß
jede Fuge der unteren Schicht von dem vollen Steine der nächst oberen Schicht
gedeckt werden.
Neuntes Capitel. Vom Mauerwerk,
bietet, so sind damit zu gleicher Zeit aber auch manche Schwierigkeiten ver-
bnnden, die zu überwinden man mit aller Vorsicht zu Werke gehen muß.
Was namentlich die Zubereitung des Botons betrifft, so dars man sie nicht un-
erfahrenen oder fahrlässigen Arbeitern anvertranen, ffvldern man muß, nachdem
die Mischungsverhältnifse dnrch vorhergehende Versuche festgestellt sind, hierzu,
so wie auch zum Versenken des Bätons nur tüchtige und gewissenhaste Arbeiter
anstellen.
Neuntes Capitel.
Vom Mauerwerk, von den Bohlwerken und von den FuLtermauern.
§. 68. Vom Mauerwerk.
Es giebt verschiedene Arten von Mauerwerk und zwar je nach dem
Material, welches dazu verwendet, oder nach der Art, wie dasselbe zubereitet
wird; jedoch sind es hauptsächlich nur zwei Arten von Mauerwcrk und es
beißt die erste Art desselben Hausteingemäuer oder Mauerwerk aus zu-
gerichteten Steincn; die zweite Art wird gewöhnliches Mauerwerk
oder Mauerwerk aus Bruchsteinen oder aus Backsteinen genannt.
Der Zweck, welchen man bei jeder Gattung von Mauerwerk namentlich
im Auge hat, ist der, ans einzelnen mit einander verbundenen Steinen eine
einzige Masse zu bilden, dic dieselbe Festigkeit erhält, als wenn sie aus eiuem
einzigen Stücke bestände.
Was die erste Art des Mauerwerks oder daS Hausteingemäuer betrifft,
so besteht dasselbe aus lauter einzelnen mit einander durch Mörtel verbundenen
behauenen und zugerichteten Steinen. Die Festigkeit einer solchen Mauer hängt
nicht allein von der Größe der Steine in jeder Schicht, sondern auch von, der
Genauigkeit des BehauenS, so wie von dem Verbande ab, in welchem die ein-
zelnen Steine zu einander gelegt werden.
Den Verband nennt man die Anordnung ber Steine in jeder Schicht.
Diejenigen Steine nun, deren längere Seite im Mauerhaupte liegt, heißen
Läuser, diejenigen Steine dagegen, deren kleinste Seite im Mauerhaupte
liegt, Binder. Ein Durchbinder heißt aber ein solcher Stein, welcher von
der Vorderseite der Mauer bis zur Rückseite geht. Diese beiden Arten von
Steinen werden abwechselnd neben einander gelegt und bilden somit den Ver-
band der Schicht. Bei der nächstfolgenden Schicht, welche eben so angeordnet
wird, hat man nun darauf zu achten, daß die verticalen Fugen dieser Schicht
nicht mit deneu der nächst unteren Schicht zusammentreffen, sondern es muß
jede Fuge der unteren Schicht von dem vollen Steine der nächst oberen Schicht
gedeckt werden.