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der Darstellung der Baugrube und den Fangedämmen. 127

X —2Zoll und bei V sammt der Rippe gleich 3^2 Zoll. Die daselbst ersicht«
lichen Oeffnungen dienten zur Ausnahme von Bolzen, um die Spundpfähle an
ein dahinter gelegtes Ouerbolz des Fangedammcs befestigen zu können.

Jn ahnlicher Art wandte auch Milne gußeiserne Spundwände an. Fig. 87
zeigt die Form und Stellung derselben im Grundriß; Fig. 87 stellt die An-
sicht derselben dar, und zwar in der Art, daß man von den drei mittleren
Bohlen das obere Ende und von den bciden Seitenbohlen das uutere Ende
sieht; Fig. 87 6 zeigt den Durchschnitt des Hauptspundpfahls.

Die Länge der gußeisernen Spundpfähle beträgt gewöhnlich lO bis 15 Fuß;
genügt aber eine solche Länge nicht und ist man genöthigt zwei Längen auf
einauder zu setzen, so geschieht dies durch eine eiserne Klammer, die mittelst
eingeschlagener Keile zu einem sehr festen Schlusse gebracht wird. Dabei
greifen aber außerdem beide Theile mit einer Spundung in einander, wie dieS
in Fig. 88 in der Ansicht und im Durchschnitt näher angedeutet ist.

Eine sehr ausgedehnte Anwendung gußeiserner Spundwände fand beim
Bau deS HafendammeS zu Deptfort Statt. Eine nähere Beschreibung dieser
Arbeiten, welche aus FörsterS Bauzeituug entlehnt ist, soll hier solgen. Es
heißt daselbst:

Dieser Hafendamm wurde im Jahre 1637 begonnen uud es erhielt derselbe
eine Länge von 800 Fuß. Er liegt am öftlichen Ende der köuiglichen Docks.

Das Bauwerk besteht aus den Hauptpiloten a, Fig. 69, Fig. 89 6, welche

unter einander 6 Fuß Entfernung halten und zwischen denen, bis zur Höhe
dessenigen Terrains, welches zur Zeit der Ebbe trocken liegt, eiserne Spund-
bohlen k eingeschlagen sind. Ueber denselben sind die Felder zwischen den
Pfählen durch drei gleich große viereckige Platten ausgefüllt, welche, wie die
Spundbohlen in die Nutben « Fig. 89 0 in den Flanschen der Hauptpfähle
eingeschoben sind. Der untere Rand der auf den Spundbohlen aufliegenden
Platte hat eine Verstärkung (Fig. 69), welche über die Oberkanten der Spund-
bohlen greift und die Fuge verdeckt. Um die Hauptpiloten gegen den Druck
der dahinter liegenden Füllerde zu schützen, und in ihrer Stellung zu erhalteu,
sind sie mit drei Zugankcrn oder Landschließen 6 Fig. 89 und Fig. 89^ an die
in sestem Erdreiche stchenden Ankerpfähle o, v angehängt.

Fig. 89 zeigt den verticalen Durchschnitt der ganzen Anlage und zugleich
die Art und Weise, wie die Hauptpfähle durch die l^ Zoll starken Zuganker
mit den Ankerpfählen verbunden sind. Daffelbe zeigt auch der wagerechte
Durchschnitt Fig 89 L, wo man auch die Verbindung der Spundbohlen mit den
Uferschwellen k, k bemerkt, welche für jede einzelne Bohle durch zwei 'V^Mige
eiserne Schraubenbolzen, deren Köpfe, wie man aus der Ansicht Fig. 89 6
sieht, versenkt sind, bewerkstelligt wird. Die Uferschwellen sind in die Grund-
pfähle g' zum Theil eiugelassen und die obern mit zweizölligen, die untern mit
einzölligen Bolzen verschraubt. Alle Hölzer haben mindeftens 13 Zoll im Quadrat
und sind vom besten Memeler Holze. Hinter der ganzen Wand ist ein Wall
von Böton und obenauf liegen Kopfstücke vom besten Granit aus CornwalliS.
Wie der Grundriß Fig. 89^. zeigt, hat jeder Hauptpfahl einen Ankerpfahl und
einen Grundpfahl hinter sich.
 
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