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Siebentes Capitel.

und sonstigen Verbandftücke die einzurannnenden Pfähle iuuner ziemlich genau
in der Richtung erhalten, wo die Rostschwellen später versenkt werden solleu.
Diese Rahmen müssen stets in eiuer bestimmten Stellung und Höhe, welche
wenig uuter derjenigen Höhe beträgt, wv die Pfähle abgeschnitten werden sollen,
erhalten werden. Nachdem nun die Psähle abgeschnitten sind, werden die
Zwischenräume völlig bis zur Oberkaute der Pfahlköpfe mit Böton angefüllt,
zu dessen Behufe man vorher den Pfahlrost mit einem leichten Faugedamme
umgiebt. Hierauf werden die Schwellcn zugerichtet und allemal an der Stelle,
wo dieselben auf einen Pfahlrost treffen, durchbvhrt uud hier ein starker eiserner
Nagel eingesetzt, jedoch so, daß die Spitze in der unteren Fläche der Schwelle
uicht vorsteht. Um die Schwelle nun zu senken, bedient man sich eiserner Leit-
stangen uud sobald dieselbe ihre richtige Lage hat, werden die Nägel mittelst
eiserner Aussetzer, die an ibrer unteren Flächc eine kleine Vertiefung erhalten,
damit sie von den Nägeln nicht leicht absetzen, in das Hiruhvlz des jedes-
maligen PfahlkopsS eingetrieben uud svmit die Schwelle gehalten. Sind aber
dennoch die Pfähle uicht gehörig gegeu einauder gerichtet, so daß die Schwelle
beim Senken nicht überall genügend aufliegt, so sondirt man vvn einer festen
Rüstung auS die Stellung jedes einzelnen Pfahls, trägt diese genau auf uud
sucht dann ein passend gekrümmteS Holzstück auS, wvraus die Schwelle dar-
gestellt wird, die alsdaun in der beschriebenen Art versenkt und aufgenagelt wird.

Nachdem die Schwellen aus die eben beschriebene Art befestigt siud, wer-
den die Zwischenräume mit Betvn angefüllt und bis zur Oberfläche der Schwellen
regelmäßig abgeebnet. Hierauf wird dann der Bohlenbelag in großen Tafeln,
die gewöhnlich die Breite dcS ganzen RvsteS oder die Länge der Schwellen
zur Breite haben, gesenkt, wobei jedoch zu bemerken ist, daß die Bohlen immer
die Schwellen kreuzen müssen. Ferner ist hierbei aber auch nvch zu berücksich-
tigen, daß wenn die Tafeln gestoßen werden, dies immer auf einer Schwelle
geschehen muß, damit die Enden der einzelnen Tafeln ebenfallS gehörig unter-
stützt werden. Um diese Tafeln senken zu könuen, werden sie mit Steinen be-
schwert und sobald sie ihre richtige Lage erhalten haben, werden sie auf die
Schwellen sestgenagelt.

Man kann auch, nachdem die Stellung der Pfähle genau sondirt und
aufgetragen ist, einen vollständigen Rost rm't Schwellen, Zangen und Bohlen-
belag auf dem Lande zusammenzimmern und ihn alsdann im Ganzen senken
und mittelst langer eiserner Nägel wieder an die Psahlköpfe besestigen. Hier-
bei tritt aber nur der Uebelstand ein, daß die einzeluen Rostfelder nicht mit
Beton auSgefüllt werden, sondern gleich zu Anfang schon hohl bleiben und
sonach eine Durchströmung des Wassers unter dem Roste sich um so leichter
bilden kann. Von dieser letzten Constructionsart hatte Wiebeking Gebrauch
gemacht, wobei derselbe voraussetzte, daß die Zwischenräume zwischen den Rost-
schwellen nach und nach mit dem Material, welches der Strom mit sich führt,
auSgefüllt werden würden.

Schließlich soll hier noch ein einsaches Verfahren, Pfähle unter Wasser
ab- und Zapfen daran zu schneiden, wie solcheS beim Bau der Eisenbahn
 
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