Mörike.
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baren Empfindungen die Gegenwart" [Luise Rau] . . . „bin ich Ihnen ja selber von jeher, als
eine wunderliche Composition erschienen ..." — Briefe, aus der Plattenhardter Zeit, ausser
an Luise Rau, sind kaum geschrieben worden.
373 Mörike, Eduard, 1804—1875. Eigenh. Brief. I1/, p. 8°, dat. (Weilheim) Stefanstag
(26. Dez.) 1833.
An W i 1 h e 1 m Zimmermann. Mörike dankt dem Adressaten für die Übersendung
seines Dramas Masaniello das er aber unter den „Feiertagsgeschäften" noch nicht lesen konnte ...
„morgen mach ich aber Apollo und den Musen die Thüren weit auf." — Der Brief spricht von
seinem Herzenskummer über den Verlust der Braut „. . . Ich lebe leider immer noch wie ein
Verbannter in Siberien und werde so lange an Leib und Seele krank bleiben." — Auch aus dieser
Zeit sind Briefe Mörike's unauffindbar.
374 — Eigenh. Br. m. U. 3 p. 8°, dat. Cleversulzbach, 5. Juni 1839.
An Friedrich Notter. Mörike bedauert „Arndts wahres Christenthum" nicht auf-
treiben zu können und übersendet seinem Freunde „einen Spass" (das Spiegelgedicht).
375 — Eigenh. Brief m. U. 1 p. 4°, dat. Cleversulzbach, 8. 8. 1840 m. Adresse.
An Arnold Rüge in Halle. Mörike stellt Beiträge für den von Rüge u. Echtermeyer herausg.
Musenalmanach in Aussicht und entschuldigt sich, „durch böse Zufälle" nicht rechtzeitig
habe für den vorhergehenden Band Beiträge senden können; er drückt den Adressaten seine
„innige Hochachtung" für „Ihre schöne und mannigfaltige Wirksamkeit in unserer Literatur"
aus. — Beiliegend: Echtermeyer's Antwort an Mörike; Eigenh. Br. m. U. 1 S. 4°. dat. Halle
23. 10. 1840 m. Adr. Er erinnert M. an sein Versprechen und bittet um baldigste Übersendung
seiner Beiträge. — Beide Briefe sind unveröffentlicht.
376 — Eigenh. Br. o. U. 15V2 S. gr. 8°. o. 0. u. Dat. (Herbst 1840.)
An Wilhelm u. KonstanzeHartlaub. Nach einer brieflichen Einleitung, fügt
er, „. . . weil man so sehr darauf pressiert" und die Originalien zu lange ausgeblieben wären
bei der Entfernung von Hartlaubs Wohnsitz, Auszüge aus Fr. Th. Vischers Reisebriefen aus
Italien an. Diese Auszüge werden mehrfach durch „Zwischenreden" unterbrochen; so unter
andern: „Auf dem Laufzettel, welcher dem Brief beigelegt war, ist unter anderm auch das
Rauische Haus in Tübingen bemerkt, und da ist's mir nun rührend zu denken, dass auch die
Luise dieselben Blätter in der Hand halten und über die nämlichen Stellen herzlich lachen wird,
bei denen ich gelacht habe ..." — Vischer schickte die Briefe von seiner italienischen Reise
an seine Freunde in Schwaben, die sie dann unter sich kursieren Hessen. Mörike hat aus diesen
Briefen, mit ersichtlicher Freude, seinem Freunde Hartlaub auch die etwas derben Stellen
mitgeteilt; die in die spätere Veröffentlichung (Hrsg. v. Rob. Vischer) nicht mit aufgenommen
wurden.
377 — Eigenh. Br. o. U. 2 S. gr.-&. o. O. u. D. (Mergentheim 25. Juli 1846) mit einer
Federzeichnung am Kopf der zweiten Seite.
An Gretchen Speeth (z. Zt. in Bamberg weilend). Reizender, tagebuchartiger Brief, mit
der entzückenden Federzeichnung eines Blumentischchens mit Blumentöpfen am Fenster. —
Dieser Brief ist erstmalig veröffentlicht in Westermanns Monatsheften Januar 1916.
378 — Eigenh. Brief m. U. 4 p. 8°, dat. M(ergentheim) 9. 3. (47).
An Gretchen Speeth; vier eng beschriebene Seiten, am Kopf eine Kartenskizze von Mörike's
Hand. Sehr schöner erzählender Brief von grosser Ausführlichkeit.
379 — Eigenh. Br. m. U. 3/4 P- 8°, dat. (Stuttg.) 12. 1. 1854.
An einen Präsidenten; M. übersendet ein Buch (Hutzelmännlein) als Nachtrag zu e. Weih-
nachtsbescherung.
380 — Eigenh. Br. m. U. 1 p. 4°, dat. Stuttgart, 27. 12. 1855.
An das Comite der Schillerstiftung; freundliche Absage; durch seine Gesundheitsunistände
muss er die „ehrenvolle Einladung", an den künftigen Geschäften des Comites teilzunehmen,
ablehnen.
381 — Eigenh. Briefkonzept, 1 p. 4°, o. O. u. D. (Stuttgart, Dezemb. 1855.)
AnEmanuel Geibel. Geschrieben auf den „Respectbogen" eines an ihn gerichteten
Briefes; wie die auf der Rückseite stehende Adressierung zeigt. Der Poststempel zu der neben-
geklebten (sehr seltenen allerersten württ.) schwarzen Ein-Kreuzer-Marke zeigt das Datum
des 7. Dez. 1855. — Ein herzlicher Beileidsbrief anlässlich des Todes von Geibels 22 Jahre alter
Frau ,,. . . Zwar haben Sie, nach allem was ich mittelbar von Ihnen aus Ihrem inneren Leben
weiss und schliesse, vor 1000 Anderen die in solchem Falle sind, Trost der Überzeugung voraus,
dass das was wir beweinen in einer neuen Wirklichkeit fortlebt. Für mich ist das e. ausgemachte
Sache u. ist bei mir ebensowenig bioser Glaube als bloses Resultat ms. Raisonnents. Allein
Versteigerung der Sammlung Rath
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baren Empfindungen die Gegenwart" [Luise Rau] . . . „bin ich Ihnen ja selber von jeher, als
eine wunderliche Composition erschienen ..." — Briefe, aus der Plattenhardter Zeit, ausser
an Luise Rau, sind kaum geschrieben worden.
373 Mörike, Eduard, 1804—1875. Eigenh. Brief. I1/, p. 8°, dat. (Weilheim) Stefanstag
(26. Dez.) 1833.
An W i 1 h e 1 m Zimmermann. Mörike dankt dem Adressaten für die Übersendung
seines Dramas Masaniello das er aber unter den „Feiertagsgeschäften" noch nicht lesen konnte ...
„morgen mach ich aber Apollo und den Musen die Thüren weit auf." — Der Brief spricht von
seinem Herzenskummer über den Verlust der Braut „. . . Ich lebe leider immer noch wie ein
Verbannter in Siberien und werde so lange an Leib und Seele krank bleiben." — Auch aus dieser
Zeit sind Briefe Mörike's unauffindbar.
374 — Eigenh. Br. m. U. 3 p. 8°, dat. Cleversulzbach, 5. Juni 1839.
An Friedrich Notter. Mörike bedauert „Arndts wahres Christenthum" nicht auf-
treiben zu können und übersendet seinem Freunde „einen Spass" (das Spiegelgedicht).
375 — Eigenh. Brief m. U. 1 p. 4°, dat. Cleversulzbach, 8. 8. 1840 m. Adresse.
An Arnold Rüge in Halle. Mörike stellt Beiträge für den von Rüge u. Echtermeyer herausg.
Musenalmanach in Aussicht und entschuldigt sich, „durch böse Zufälle" nicht rechtzeitig
habe für den vorhergehenden Band Beiträge senden können; er drückt den Adressaten seine
„innige Hochachtung" für „Ihre schöne und mannigfaltige Wirksamkeit in unserer Literatur"
aus. — Beiliegend: Echtermeyer's Antwort an Mörike; Eigenh. Br. m. U. 1 S. 4°. dat. Halle
23. 10. 1840 m. Adr. Er erinnert M. an sein Versprechen und bittet um baldigste Übersendung
seiner Beiträge. — Beide Briefe sind unveröffentlicht.
376 — Eigenh. Br. o. U. 15V2 S. gr. 8°. o. 0. u. Dat. (Herbst 1840.)
An Wilhelm u. KonstanzeHartlaub. Nach einer brieflichen Einleitung, fügt
er, „. . . weil man so sehr darauf pressiert" und die Originalien zu lange ausgeblieben wären
bei der Entfernung von Hartlaubs Wohnsitz, Auszüge aus Fr. Th. Vischers Reisebriefen aus
Italien an. Diese Auszüge werden mehrfach durch „Zwischenreden" unterbrochen; so unter
andern: „Auf dem Laufzettel, welcher dem Brief beigelegt war, ist unter anderm auch das
Rauische Haus in Tübingen bemerkt, und da ist's mir nun rührend zu denken, dass auch die
Luise dieselben Blätter in der Hand halten und über die nämlichen Stellen herzlich lachen wird,
bei denen ich gelacht habe ..." — Vischer schickte die Briefe von seiner italienischen Reise
an seine Freunde in Schwaben, die sie dann unter sich kursieren Hessen. Mörike hat aus diesen
Briefen, mit ersichtlicher Freude, seinem Freunde Hartlaub auch die etwas derben Stellen
mitgeteilt; die in die spätere Veröffentlichung (Hrsg. v. Rob. Vischer) nicht mit aufgenommen
wurden.
377 — Eigenh. Br. o. U. 2 S. gr.-&. o. O. u. D. (Mergentheim 25. Juli 1846) mit einer
Federzeichnung am Kopf der zweiten Seite.
An Gretchen Speeth (z. Zt. in Bamberg weilend). Reizender, tagebuchartiger Brief, mit
der entzückenden Federzeichnung eines Blumentischchens mit Blumentöpfen am Fenster. —
Dieser Brief ist erstmalig veröffentlicht in Westermanns Monatsheften Januar 1916.
378 — Eigenh. Brief m. U. 4 p. 8°, dat. M(ergentheim) 9. 3. (47).
An Gretchen Speeth; vier eng beschriebene Seiten, am Kopf eine Kartenskizze von Mörike's
Hand. Sehr schöner erzählender Brief von grosser Ausführlichkeit.
379 — Eigenh. Br. m. U. 3/4 P- 8°, dat. (Stuttg.) 12. 1. 1854.
An einen Präsidenten; M. übersendet ein Buch (Hutzelmännlein) als Nachtrag zu e. Weih-
nachtsbescherung.
380 — Eigenh. Br. m. U. 1 p. 4°, dat. Stuttgart, 27. 12. 1855.
An das Comite der Schillerstiftung; freundliche Absage; durch seine Gesundheitsunistände
muss er die „ehrenvolle Einladung", an den künftigen Geschäften des Comites teilzunehmen,
ablehnen.
381 — Eigenh. Briefkonzept, 1 p. 4°, o. O. u. D. (Stuttgart, Dezemb. 1855.)
AnEmanuel Geibel. Geschrieben auf den „Respectbogen" eines an ihn gerichteten
Briefes; wie die auf der Rückseite stehende Adressierung zeigt. Der Poststempel zu der neben-
geklebten (sehr seltenen allerersten württ.) schwarzen Ein-Kreuzer-Marke zeigt das Datum
des 7. Dez. 1855. — Ein herzlicher Beileidsbrief anlässlich des Todes von Geibels 22 Jahre alter
Frau ,,. . . Zwar haben Sie, nach allem was ich mittelbar von Ihnen aus Ihrem inneren Leben
weiss und schliesse, vor 1000 Anderen die in solchem Falle sind, Trost der Überzeugung voraus,
dass das was wir beweinen in einer neuen Wirklichkeit fortlebt. Für mich ist das e. ausgemachte
Sache u. ist bei mir ebensowenig bioser Glaube als bloses Resultat ms. Raisonnents. Allein
Versteigerung der Sammlung Rath