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Müller und Gräff <Stuttgart> [Editor]
Mörike und der schwäbische Dichterkreis: Bücher, Autographen, Handzeichnungen, Silhouetten, Bildnisse aus der Sammlung Hanns Wolfgang Rath ; [Versteigerung am 29. und 30. Juni 1932] — Stuttgart, [1932]

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https://doi.org/10.11588/diglit.6102#0046
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Auszug — Vischer.

4!

Abteilung III: Bücher, Photographien und anderes

aus Mörikes Besitz.

590 Auszug d. Catechistfcchen Unterweisung zur Seligkeit. Stgt. 1849. HIdr.

Geschenk von Mörike's Freund Hartlaub; auf dem Innendeckel längere handschr. Bemerkung
u. Gedichtabschrift H's., auf dem Titelbl. Mörikes eigenh. Namenszug m. Bleistift. — Bei-
liegend ein Orig.-Scherenschnitt Mörike's; ornamentales Blatt.

591 Lichtenberg, G. Christoph, Vermischte Schriften, nach dessen Tode ges. u. hrsg. v.
L Chr. Lichtenberg u. Fr. Kries. Tl. 3—5. KI. 8°. Wien 1817. Pbde. d. Zt.

Band 1/2 dieser Lichtenberg-Ausgabe Mörike's befindet sich im Besitze eines Göttinger
Sammlers; 3 diesbezügliche Briefe sind dem Werke beigelegt. — Jeder Band trägt auf dem
vorderen Vorsatz den eigenh. Namenszug M's. sowie einige Anmerkungen u. a. in Bd. V, S. 247
folgende Übersetzung e. Ovid-Verses „. . . Glaube; Wisse nur, dass, wenn ohne durch Schön-
heit Dich zu verdienen, keine die Deinige wird — keine die Deinige wird —". Mörike schrieb
darüber im Musenalmanach v. Schad Jg. 6. 1856 S. 104 ff. (siehe Nr. 136), dass Lichtenberg einen
halb scherzhaften Aufsatz brachte, anlässlich Dryden's Behauptung die Verse aus Ovid's
S a p p h o a n P h a o n „Si, nisi quae forma poterit ... etc." könnten nicht in gleich viel Zeilen

englisch gegeben werden, und dazu aufforderte es im Deutschen zu versuchen........Vom

Erfolg dieser Aufforderung ist dem Einsender nichts bekannt. Er selber schrieb
vor 25 Jahren einen gelegentlich von ihm gemachten Versuch
in sein Exemplar von Lichtenberg's Schriften ..." — Auf dem hinteren Innendeckel
des Bd. III handschriftl. Eintrag dat. „Köngen, 19. Sept. (1827)" Bemerkung über Mäuse,
die sich auf einem Dache „unter den Platten hervorschoben" um Wasser zu trinken.

592 Matthisson, Fr., Gedichte. (Vign.) 3. verrn. Aufl. Zürich 1794. Späterer Hlwd.

Mörike schenkte dieses Büchlein seinem Bruder August; als dieser, von ihm abgöttisch
geliebte Bruder starb, widmete er das dieses Exemplar, anlässlich eines Besuches am Grabe
seinem Jugendfreunde Ludwig Jung.

Auf dem Vorsatzblatt finden sich folgende Eintragungen von Mörikes Hand: „August
Möricke zum Andenken (an den Junius 1821) von seinem treuen Bruder Eduard." — und:
„Ferdinand Jung Den 27. September 1824. Nachdem wir . . . das Lied aus der Ferne gelesen
hatten." — Zur Geschichte dieses Widmungsexemplares vergl. die beigegebene Schrift v. H.
W. Rath, Von des Knaben, der mir so lieb war, frischgrünendem Hügel.

593 Schönhuth, Ottmar, F. H., Sagen u. Geschichten aus Hohenlohe, neuerzählt. Öhringen
u. Mergentheim 1857. Pbd. d. Zt.

Auf dem Vorsatzblatt von Mörike's Hand: „Zum freundlichen Andenken gewidmet von
d. Verfasser, Karlsbad d. 8. Sept. 1859". (Mörikes Geburtstag).

594 Shakespeare, Dramatische Werke. Übersetzt von Aug. Wilh. v. Schlegel u. L. Tieck.
Bd. 1, 2, 5, 6 u. 7. Brln. 1825—32. Pbde.

Mörike besass den Shakespeare nie vollständig; so bittet er in einem Brief vom 5. Dez. 1851
seinen Freund Hartlaub ihm für seine Vorlesungen (im Bürgermuseum) ein gutes Lustspiel
von Shakespeare vorzuschlagen „.. . u n d , sofern es sich nicht in meiner
defekten Schlegel'schen Übersetzung befinden sollte... den
betr. Band zu leihen . . ." Man kann also annehmen, dass Mörike von Shakespeare
nicht mehr besass, als diese 5 Bände. — Von Mörikes Hand sind die Rückentitel auf sämtlichen
Bänden; ferner sein Namenszug in den ersten vier Bänden (im ersten Band mit dem Zusätze
„Tübingen 1825") sowie unzählige Anmerkungen, vorwiegend in Band 1 u. 6. Mörike hat sich —
nicht nur für seine Vorlesungen in der Stuttgarter Museumsgesellschaft — sehr intensiv mit
Shakespeare beschäftigt. Die Anmerkungen (hauptsächlichst zu Hamlet und Heinrich IV.)
sind Umfassungen einzelner Sätze der Schlegel'schen Übersetzung in andere Form. — In den
Bänden fanden sich, und sind beigelegt, verschiedene gepresste Blumen und Blättchen, wie
Mörike solche gerne in seinen Büchern aufbewahrte.

595 Vischer, Fr. Th., Aesthetik oder Wissenschaft d. Schönen. Bd. 2—3 (in 4) u. Register.
Gr. 8°. Reutlingen u. Lpz., Stgt. 1847—58. Pbde. m. Umschlägen.

Geschenk des Verfassers an Eduard Mörike. — Aus dem Briefwechsel Vischers mit Mörike
geht hervor, dass er ihm den ersten Band, den er nicht mehr vertrat, nicht mitschenkte. — In
jedem Band steht auf dem vorderen Vorsatz der eigenhändige Namenszug Mörikes; in den
ersten zwei Bänden mit dem Zusatz „Geschenk des Verfassers" . — Ferner sind die auf den
Umschlägen aufgeklebten Rückentitel mit Inhaltsangabe von seiner Hand. — Auf einzelnen
Seiten sind kleinere Randschriften und Korrekturen Mörikes.

Versteigerune; der Sammlung Rath
 
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