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Münchener Bilderbogen — 18.[1865] Nro. 409-432

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Nro. 431
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https://doi.org/10.11588/diglit.51450#0030
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Die Strafe der Faulheit.

431


Das Fräulein Ammer kos't allhier,
Mit Schnick, dem allerliebsten Thier.


Sie füttert ihn, so viel er mag,
Mit Zuckerbrot den ganzen Tag.


Und Nachts liegt er sogar im Bett, —
Da wird er freilich dick und fett.


Einstmals, als sie spazieren gehen,
Sicht man den Hundefänger stch'n.

Er lockt den Schnick mit einer Bretzcn;
Daö Fräulein ruft ihn voll Entsetzen.



Doch weil er nicht gehorchen kann,
Fängt ihn gripsgrapö! der böse Mann.


Seht, wie er läuft, der Hundehäschcr!
Und trägt im Sack den dicken Näscher.

Das Fräulein naht und jammert laut,
Es ist zu spat; da liegt die Haut.


Münchener Bilderbogen.


Geru lief er fort, der arme Schuick,

Doch ist er viel zu dumm und dick.

Zwei Gülden zahlt sie in der Stille,
Für SchnickenS letzte Außenhülle.


*10. 431.


„Den schlacht' ich!" spricht der böse Mann,
„Weil er so fett und gar nichts kann."


Hier steht der ausgestopfte Schnick,
— Wer dick und faul, hat selten Glück.

Herausgegebcn und verlegt von Braun L Schneider in München.

Druck von C. N. Schnrich in München.
 
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