Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 23.1870

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21529#0176
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
170

§)ie öffenlliche Ansstcllung der Räuberköpfe in Athen ver-
anlaßte die englische, französische und deutsche Presse zn der Be-
merkung, daß Griechenland, nach diesem Gebrauch zu schließeu, uoch
auf einer tiefen Stufe der Barbarei stehen müße!

Als aber die in Athen erzeugtc photographische Abbildung der
Köpfe an den Schausenstern Londons erschien, da drängte
sich das Publikum von Morgen bis Abend heran und John
Bull war sehr befriedigt!

Was ist uun für ein Unterschied zwischen beiden Ausstellungen?
Wir haben eben das Lichtbild, den Niederschlag, das sisacsimile
der Barbarei!

Eine sonderbare Heilige.

Sieben griechischc Räuberköpfe sahen wir bereits photographisch
ausgestellt, nun sind in Athen aberrnals sieben bei Maralhon Erwischte
abgeurtheitt worden. — Jch erlanbe mir zu fragen: wie viel Mal sieben
Räuber gibt es denn eigentlich in Hellas? Ilnd tann die also com-
pronritlirte Sieben noch ferner als heilige Zahl forlbestehen?

Iie Ultramontanen behaupten: Prof. Sepp verstehe nichts
vom neuen Testament und Ur. Frankenburger behauptet: er
verstehe nichts vom alten.

Darüber aber scheinen Jnfallibilisteu und Fvrtschrittler einig,
daß sie nichts dagegen hätten, wenn Ur. Sepp sein eigen'es
Testament machen würde.
 
Annotationen