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https://doi.org/10.11588/diglit.21529#0216
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Au deu Belgieru steckt fortwcihrend eiu uuheimliches Gefühl,
das zeitweise eiuschlummert, dauu aber — wie gegenwärtig —
plötzlich erwacht. Mau ist uämlich überzeugt, daß zwischen Bis-
mark uud Napoleon Abmachuugeu besteheu, und daß letzterem
zugestandeu ist, er könue, er dürse, er möge — Belgien neh-
meu, sobald ihn der heilige Geist dazu autreibt. Gemeinen
Leuteu, wenn sie sich mit Auueriouspläueu trageu, steigen manch-
mal Skrupel aus, aber iu der Politik ist das was anderes.
Da grcift man zu; bleibt mehr hängen, als „ursprünglich berechuet"
war, so redet man sich aus die auch in weitereu Kreiseu bekannte
Vorsehuug aus, uud sagt: „Gottes Wcgc sind uicht unscre Wege!"
Deu bisherigeu „liberaleu" belgischeu Miuisterpräsideuteu hielt
mau allgemeiu für ein Werkzeug Bismarks, es blicb also nichts
anderes übrig, als ultramoutan zu wählen. Die „Ultramontaneu"
habeu nuu iu der belgischeu Kammer eine gauz geringe Majorität
und der König soll sich auf Seite der Liberaleu befiuden. Ganz
wie bei uus — rusen fortschrittliche bayerische Blätter. Ja,
gerade so, nur ganz anders! Die belgischen Liberaleu sind
für die uugeschmälerte Selbstständigkeit ihres kleinen Freimaurer-
Staates, währeud sich die dortigen „Klerikalen" fast naturgemäß
zu einem benachbarteu katholischen Großstaat hingezogen sühleu,
der Belgieu gegenüber uugefähr eine ähnliche „zuwarteude" Tau
talusstelluug eiunimmt, wie Preußen gegenüber Süddeutschlaud.
Jeder Verglcich hiukt, aber der zwischen Bayern und Belgien
dermaßen, daß ihm iu keiuem orthopädischeu Justitut mehr geholfen
werden kann.
Ale uorddeutsche Buudesregieruug, die für friedliche Zwecke sonst
uicht viel aufzuweudeu weiß, hal doch für die Beobachtung des uächsteu
Veuusdurchgangs 3000 Thaler bewilligt. Die Civilisten, welche die Be-
obachtung macheu wolleu, könueu dieß gan; gut riskiren, da auf plane-
tarischem Gebiet bekauntlich Mars niemals Conflikte sucht.
Au deu Belgieru steckt fortwcihrend eiu uuheimliches Gefühl,
das zeitweise eiuschlummert, dauu aber — wie gegenwärtig —
plötzlich erwacht. Mau ist uämlich überzeugt, daß zwischen Bis-
mark uud Napoleon Abmachuugeu besteheu, und daß letzterem
zugestandeu ist, er könue, er dürse, er möge — Belgien neh-
meu, sobald ihn der heilige Geist dazu autreibt. Gemeinen
Leuteu, wenn sie sich mit Auueriouspläueu trageu, steigen manch-
mal Skrupel aus, aber iu der Politik ist das was anderes.
Da grcift man zu; bleibt mehr hängen, als „ursprünglich berechuet"
war, so redet man sich aus die auch in weitereu Kreiseu bekannte
Vorsehuug aus, uud sagt: „Gottes Wcgc sind uicht unscre Wege!"
Deu bisherigeu „liberaleu" belgischeu Miuisterpräsideuteu hielt
mau allgemeiu für ein Werkzeug Bismarks, es blicb also nichts
anderes übrig, als ultramoutan zu wählen. Die „Ultramontaneu"
habeu nuu iu der belgischeu Kammer eine gauz geringe Majorität
und der König soll sich auf Seite der Liberaleu befiuden. Ganz
wie bei uus — rusen fortschrittliche bayerische Blätter. Ja,
gerade so, nur ganz anders! Die belgischen Liberaleu sind
für die uugeschmälerte Selbstständigkeit ihres kleinen Freimaurer-
Staates, währeud sich die dortigen „Klerikalen" fast naturgemäß
zu einem benachbarteu katholischen Großstaat hingezogen sühleu,
der Belgieu gegenüber uugefähr eine ähnliche „zuwarteude" Tau
talusstelluug eiunimmt, wie Preußen gegenüber Süddeutschlaud.
Jeder Verglcich hiukt, aber der zwischen Bayern und Belgien
dermaßen, daß ihm iu keiuem orthopädischeu Justitut mehr geholfen
werden kann.
Ale uorddeutsche Buudesregieruug, die für friedliche Zwecke sonst
uicht viel aufzuweudeu weiß, hal doch für die Beobachtung des uächsteu
Veuusdurchgangs 3000 Thaler bewilligt. Die Civilisten, welche die Be-
obachtung macheu wolleu, könueu dieß gan; gut riskiren, da auf plane-
tarischem Gebiet bekauntlich Mars niemals Conflikte sucht.