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Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst — 1.1906

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Goldschmidt, August: Johann Georg Edlinger
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https://doi.org/10.11588/diglit.67745#0045
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Johann Georg Edlinger.

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erhalten find. So erinnert eine aus der Frühen Zeit flammende „Geburt Chrifti“
im Befitse der Frau v. Edlinger ganz und gar an italienifche Vorbilder. Land-
[chaften oder landfchaftlichen Hintergrund bei feinen Porträts hat er im Gegenfarbe
zu den großen englifchen Malern feiner Zeit ängftlich vermieden. Als Malgrund
benutzte er die rote Boluserde; vielleicht ift diefem Umftand die fchlechte Er-
haltung von zahlreichen Werken feiner Hand zuzufchreiben.


Abb. 8. Studienkopf. Bes. Herr S. Rohrer, München.
Seine charaktervolle Eigenart wurde fchon von den Zeitgenoffen ganz
und gar anerkannt. Als Zeugnis dafür das Urteil eines Mitlebenden (Füßli):
„Ettlinger hat fich im Bildnismalen eine eigene, fehr kräftige Manier gemacht,
die den deutfchen Mann ausfpricht, der mit keckem Pinfel gerade auf die Natur
losgehet, nicht fchmeichelt, fondern wahr bleibt. Da fein Pinfel fett, und fein
 
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