welche das llerculsiüsche Museum aufzuweisen Hat. Ja man könnte fast sagen, daß sie
die einzige in ihrer Gattung sey. (-) Wir wollen uns mit der Schilderung der Arbeit ,
die an derselben prachtvoll hervorleuchtet, gar nicht abgeben , indem es Jedem ein leich-
tes seyn wird, das ganze sowohl, als die einzelne Theile, ohne Gefahr eines Jr-
thumes genau D entwickeln. Das, was man sm meisten schätzen muß, ist. daß in der-
selben das To^ es bey den Alten gewöhnlich war , für unsere Zeiten aufdewahret
wird. (2) CinKW-Hocht wird hier in ihrer wahren Gestalt, und Dicke gezeiget.
Nedenbey sind MMfgchÄ. Darstellung Zängeln, den Tocht zu reinigen, wie auch ein
Hackenförmigeß Mslick abgejeichnet. (z)
lab. I.III.
Zwey Geschirre von Erz sind auf diesem Kupferblatt abgezeichnet. Sie dienten,
das Oel in die Lampen einzugicssen. (l) Das erste, (2) welches von der Seite, und
von Oben zu betrachten kömmt, ist von einer sehr einfachen Bauart. Die Handhebe
As allein
(!) Ward ja Stabia den 24. Jäner im Jahre 1782. entdecket.
(2) Wenn wir hier eine Beschreibung von einem Tochce geben wollten , das isich so viele Jahr-
hunderte ohne Verletzung in seiner ganzen Wesenheit , Gestalt, und Dicke erhalten haben sollte,
könnte man vielleicht nicht ohne Grunde an der Wahrheit des Vortrages zweifeln. — Solchen
Muchmassungen vorzubeugen, müssen wir die Sache gerade so, wie sie ist, betrachten, und
den geneigten Leser erinnern, daß dieses Tocht ja nicht auf die Weise, wie es jetzt vorgestellet
wird , das ist in dem Schnabel der Lampe, sondern in Mitte derselben vorgefunden worden;
die Lampe selbst aber sehr genau geschlossen^ und gegen allen Luft durch die dicht an alle Seiten
anklebende Asche, und Erde gesichert war. -- Nun überzeugt uns die Erfahrniß, daß viele
der Verwesung sehr unterworfene Körper, die zu Stabia, kommest, und an andern Orten
vorgefunden wurden, wenn sie in Metall verschlossen waren, oder fest an dasselbe anklebren,
und nicht durch die Feuchtigkeit zu leiden hatten, sehr wohl behalten auf unsere Zeiten gekom-
men sind. Wirklich grub man zu Pompeji Helme aus, in welchen bey der Oeffnung Häublein
von Wolle unbeschädigt aufbewahret gefunden wurden. Weiters traf man bey Räumung des
Tempels der lüs in dem Haupteingange nahe an den Thürangeln von Erz, Stücke Holz an,
das ihre ganze Härte beybehalten hatte, und noch wohl als Tannenholz kennbar war. Das
Museum selbst bat mehrere Münzen von Erz aufzuweisen, von welchen die Leinwand noch zu
sehen ist, in welcher sie eingewickelt waren.
Dieses vorausgesetzt, wollen wir das Tocht selbst untersuchen.
Man sieht klar, daß dieses Tocht von Leine sey. Es ist nicht gesponnen, sondern nur Etwas zu-
sammen gedrehet, und endet in zwey Theile. Dergleichen Tochte waren von dem spätesten Alter,
thume her immer die gewöhnlichsten. Die Aegyptier hält man für die Erfinder der Lampen,
und eben diese waren die ersten, die sich auf Leinbaue verlegten.
(Z) Zangen von dieser Gattung findet man sehr viele in dem Museum , und man gräbt kaum
eine Lampe aus, bey welcher man nicht zugleich auch Zangen entdecket, so, daß man gar nicht
zweifeln darf, sie haben den Alten zum Gebrauche der Lampen dienen müssen. Selbst die hei-
lige Schrift macht von desselben Meldung. Z. B. (3. Keg. 7. v. 49.)
condelabra aurea -L lucernas deluper
Aureas, A lorcipes aureos.
Item (Rum. Lsp. IV. v. y.)
Operient eandelabrum, cum lucernis, L korcipibus,
Dt emuncsoriis.
(!) Die kleine Oeffnungen der Lampen, und die Dicke der Tochte machten den Alten dergleichen
Geschirre das Oel einzugiessen nothwendig. Diese Geschirre waren meistens von Erde, so,
daß sehr wenige von Erz zu sehen sind , die gerade diesem Dienste gewidmet waren: denn nach
genauer Prüfung so vieler Geschirre von Erz hat sich klar ergeben, daß nur die Wenigen, die
auf dem gegenwärtigen, und folgenden Kupferblatt abgezeichnet sind , zur Eingiessung des
Oels in die Lampen gewidmet waren.
(2) Von dieser Gattung sind zwey in dem Mussum zu sehen.