Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0140
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext


Exod. 12,
v⸗ 42.

Job. 17.
De 12

Pfal. 128.
v.II.

Pſaliz3.
v. 2.

r. Buch. 18. Cap. Reiß von Jaffa, oder Joppen



Sie iſt uyter Tuͤrckiſchen Joch von Tuͤrcken Mohren, Maroniten,
und Griechen bewohnet , welche letztere da eine Kirchen haben, ſo dem heis


Srankofifche Kaufleuthe/ die mit Baumwolle / und anderen Orientaliſchen
Waaken ihre Handlung treiben.

Die Wohl Ehrwuͤrdige P. P. des heiligen Lands haben da ein Clo⸗
ſter and Kirche, worinn Iahr Ablaß zu erlangen. Man fagt, daß die⸗
ſes Gebaͤu eben an dem Ort fene, allwo vor dieſem Nicodemus gewohnet.
Raina wird von Arabiern Rainele genannt , das iſt: Sandicht.

Je naͤher wir nun allgemach gegen Jeruſalem ſchritten, je mehr und
mehr nahme zu unſer Beglerd ſelbihes hoͤchſt vergnuͤgt zu erfehen, und zu
verehren. Wir hielten uns alſo m Rama nicht uͤber drey Stund lang
auf / indeme uns Da zu unſerem Wunſch, und Berlangen ſogleich vom all⸗
daſigen P. Praͤſidenten des Cloſters eine Gelegenheit nacher Jeruſalem
verſchaffet worden, mit welcher wir nach eingenommenen kurtzen Nacht—
Maͤhl aͤnnoch heunt, als den 6, April unfere Reiß dahin weiters fortgeſetzt
haben. Wir wurden aber vor unſerer Abreiß alle ſammentlich gewar⸗
net; daß weilen wir dieſen Weeg bey ſtock-finſterer Nacht antretten/ auch
die gefaͤhrlichſte Oerter der Arabier duͤrchwanderen muͤſten, keiner, von
uns zu dem andern, waͤhrender Reiß/ ein lautes Wort rede oder muͤnde⸗
ſten Tumult erwecke; um andurch von denen lauſterenden Arabiſchen
Nacht-Voͤgeln nicht verrathen, und gufgeſtochen zu werden; welchen
Rath wir auch heilig gefolget , und mit GOttes Obhut unter finſteren
Wolcken des Himmels gantz in der Stille von Rama den Abzug ge—
nommen.

Guͤnſtiger Leſer! Jetzt hatten wir endlich jene Nacht vor uns,
von welcher im Buch Exodi geſchrieben ſtehet: Nox ikta eſt obfervabilis;
Diefe Nacht iſt wobhl zu beobachten. D derohalben gluͤckſeelige
Nacht! die bis Morgen fruͤhe das helle liebe Tages Liecht uns hringen ſol—
te, die heilige Stadt Jeruſalem zu ſehen. O troſtreiche Nacht! In wels
cher ſich ein jeder aus Uns mit dem gedultigen Job vertroͤſten kunte: Poft
tenebras fßero Lucem: Nach der Linſternuß hoffe ich das Liecht.
O erftevliche Nacht! von welcher Dabid ſagt: Ex Nox iaminatio mea.
Ind die K Yacht wird meine Erleuchtung ſeyn. Wir unterlieflen
alfo nicht in dieſer Naͤcht unfere Haͤnde gen Himmel zu erheben , OOtt
zu loben/ zur daucken und zu benedeyen, nach Befelch des Königlichen
Propheten: In Noctibus extollite manus veſtras in ſandta, & benedi-
cite Dominum. Hebet eure Haͤnde bey der Nacht auf zum Hei⸗
ligthum, und benedeyet den HErrn, 3C —*

Immit⸗









































 
Annotationen