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A bibliography of the survival of the classics: the publications of ... = — 2.1932-33 (1938)

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https://doi.org/10.11588/diglit.50164#0289
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Die Literatur in den romanischen Ländern
tiken Autoren (Aristoletes, Seneca, Boe-
thius). „Es mag sein, daß Terenz bei der
Gestaltung der „Celestina“ Pate gestanden
hat, trotzdem ist ihre Form nicht terenzi-
anisch geworden", entscheidet R. gegen
Americo Castro. R. N.
978 GRAF, PAUL, Ludwig Vives als Apologet.
Ein Beitr. z. Geschichte d. Apologetik.
Freiburg i. B., theol. Diss. von '31.
’32- 137 S.
Darstellung der letzten theologischen
Schrift des spanischen Humanisten „De
veritate fidei christianae“ (posthum er-
schienen 1543). Im Gegensatz zu der
thomistischen Apologetik ordnet V. den
Stoff anthropozentrisch an und betont
die historischen Argumente. Gegen die
aristotelische und auch von Thomas fest-
gehaltene Lehre von der Ewigkeit der
Welt verbindet V., um die Geschichtlich-
keit der Welt zu beweisen, augustinische
Gedankengänge mit den Erfahrungen
einer fortschreitenden Entwicklung: Chal-
cographiam habemus: gentes et insulas
invenimus! Am interessantesten und weit-
gehend selbständig ist Buch V, in dem eine
anthropologische Beweisführung für das
Christentum versucht wird. Verf. geht hier
von seiner Affektenlehre aus und zeigt die
Überlegenheit des Christentums im Sinne
einer optimalen Erfüllung der individuellen
und sozialen Lebenswerte. Im übrigen ist
bei aller Modernität „in theologisch dog-
matischer Hinsicht der Inhalt des Werkes
durchaus korrekt" (S. 118). Zu Unrecht
hätte man V. protestantische Neigungen
unterschoben. G. sieht einen unüber-
brückbaren Gegensatz zwischen dieser
humanistischen Katholizität und der syn-
kretistischen Christlichkeit des Erasmus.
Das Verhältnis der beiden Humanisten
müßte durch eine eingehendere Unter-
suchung erleuchtet werden. W. Kr.
97g LEON, FRAY LUIS DE, Obras poeticas.
Ediciön y notas del P. Jose Lloberä.
S. J. I. Poesias originales. II. Traduc-
ciones e imitaciones. Madrid: Maestre
'32/33- 565 s.
Nach den Ausgaben der spanischen Aka-
demie und von Rogerio Sänchez kann die
vorliegende, mit allen Varianten versehene,
den Anspruch der Endgültigkeit recht-
fertigen. Sie umfaßt bisher die Oden (I)

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und die Übersetzungen und Nachahmungen
aus dem Griechischen, Lateinischen und
Italienischen (II). Der Apparat der An-
merkungen ist recht vollständig, er leidet
sogar an einer gewissen Hypertrophie. Auf-
klärung über Tantalus, astronomische Be-
schreibungen der Planetenoberflächen u.
dergl. sind dem Leser entbehrlich. Die lite-
rarhistorischen Zusätze schöpfen großen-
teils aus der großen Belesenheit Menendez
y Pelayos. W. Kr.
D. Frankreich
THIEME, HUGO P„ Essais sur la civili- 980
sation frangaise. Paris: Droz '33. 181 S.
Allgemeine Einführung in Wesen und
Geschichte der französischen Zivilisation.
Uns interessiert in diesem Zusammenhang
besonders das letzte: ,La bibliographie est
l’humanisme' überschriebene Kapitel. Dem
gelehrten Forscher und Bibliographen ist
immer wieder aufgefallen, wie sehr die fran-
zösische Literatur und Wissenschaft aus
dem Individuellen, Spezialistischen ins
Allgemeine, in den so verstandenen Huma-
nismus strebt: Une des caracteristiques
essentielles de l’activite creatrice frangaise
est d’avoir humanise sa litterature.
F. Sch.
Le College de France (1530—1930). Livre 981
jubilaire comp. ä l’occasion de son
40 centenaire par Abel Lefranc [u. a.]
Paris: Pr. univ. '32. 417 S., XCV Taf.
Die 27 Aufsätze dieses Bandes, sämtlich
von Professoren am College de France
verfaßt, behandeln Natur- und Geistes-
wissenschaften am alten College Royal. Der
einführende Aufsatz von Lefranc, „La
fondation et les commencements du College
de France (1530—1542), führt sein Buch
Histoire du College de France (Paris 1893)
und einige seither erschienene kleinere Ab-
handlungen weiter und ergänzt sie in
manchen wichtigen Punkten. Eine wissen-
schaftsgeschichtlich höchst interessante
Liste der Professoren und Lektoren, die
in der Zeit von 1530—1930 gelehrt haben,
vervollständigt und verbessert die von
Lefranc s. Zt. publizierte. Da die Bemühun-
gen, Erasmus nach Paris zu ziehen, fehl-
geschlagen waren, kommt Bude der Haupt-
anteil an der Gründung des College zu, in
dem der Geist des Erasmus fortlebt und das
 
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