Initialen
1. Unbekannt. In der Sammlung des Herrn Imbert zu Brügge befindet
X sich ein Gemälde mit diesem Zeichen. Essteilt die hl. Jungfrau
mit dem Kinde in Umgebung der Heiligen Johannes Baptista,
Anton, Barbara und Catharina von Alexandrien vor. Auf
dieses Bild macht Passavant, Kunstreise durch England und
A Belgien S. 349, aufmerksam, hielt es aber damals (1833) für ein
AX Temperagemälde von einem Zeitgenossen des Hubert van Eyck.
Durch eine spätere gütige Mittheilung des Herrn Direktor
Passavant wissen wir aber, dass das Bild in Del gemalt ist, da dasselbe
seitdem von der Uebermalung in Leimfarben gereiniget wurde. Passavant
erkennt darin entschieden die Schule der van Eyck, stellt es aber dahin,
ob das Zeichen ein Künstler-Monogramm sei.
2. Unbekannt. Hier haben wir es mit einem jener alten deutschen
Goldschmiede zu thun, welche mit mehr oder weniger
Geschick auch die Kupferstecherkunst geübt hatten.
Sein Name kam in Vergessenheit, und selbst das
Monogramm wurde erst 1832 durch Brulliot’s
Dictionnaire des monogrammes I Nr. 10 in wei-
terem Kreise bekannt. Man findet es auf einem
Kupferstiche mit der heil. Familie. In Mitte des Blattes sitzt Maria
mit dem Kinde auf einer Rasenbank, während Joseph links zur Seite
auf dem Boden sitzend schläft, und den Kopf an die Bank lehnt. Oben
in der Mitte erscheint Gott Vater und der heil. Geist in der Glorie,
und hinter der Madonna zeigt sich die halbe Figur eines Mönches mit
gefalteten Händen. Zu den Füssen der heil. Jungfrau liegt ein grosses
Buch, und links bemerkt man eine Heuschrecke, nach welcher Marolles
den Meister A „le maitre ä la sauterelle“ nennt. Rechts steht das
gegebene Zeichen. H. 8 Z. 9 L. Br. 6 Z. 9 L.
Diese Darstellung ist auch in Wiederholung vorhanden, aber immer
mit Hinweglassung des Mönches und des grossen Buches zu den Füssen
der heil. Jungfrau. Ein Blatt, und wohl nicht das älteste, ist ohne
Monogramm, und von der Gegenseite des erwähnten, da Joseph rechts
schläft. Die Heuschrecke ist aber links unten, wie im Blatte des
Meisters A. Dieses unbezeichnete Blatt erklärt man nun vorzugsweise
als jenes des unbekannten Meisters mit der Heuschrecke, welche aber nicht
als Künstlerzeichen zu nehmen ist. Dieselbe Darstellung, aber ohne
Mönch, hat auch Israel von Meckenen, und nach ein paar Decennien sogar
Marc Anton copirt. Noch wichtiger ist aber ein Blatt, welches Bartsch
im Verzeichnisse der Kupferstiche des Albrecht Dürer Nr. 44 mit Un-
recht die heil. Jungfrau mit dem Schmetterlinge nennt, da das Insekt
1. Unbekannt. In der Sammlung des Herrn Imbert zu Brügge befindet
X sich ein Gemälde mit diesem Zeichen. Essteilt die hl. Jungfrau
mit dem Kinde in Umgebung der Heiligen Johannes Baptista,
Anton, Barbara und Catharina von Alexandrien vor. Auf
dieses Bild macht Passavant, Kunstreise durch England und
A Belgien S. 349, aufmerksam, hielt es aber damals (1833) für ein
AX Temperagemälde von einem Zeitgenossen des Hubert van Eyck.
Durch eine spätere gütige Mittheilung des Herrn Direktor
Passavant wissen wir aber, dass das Bild in Del gemalt ist, da dasselbe
seitdem von der Uebermalung in Leimfarben gereiniget wurde. Passavant
erkennt darin entschieden die Schule der van Eyck, stellt es aber dahin,
ob das Zeichen ein Künstler-Monogramm sei.
2. Unbekannt. Hier haben wir es mit einem jener alten deutschen
Goldschmiede zu thun, welche mit mehr oder weniger
Geschick auch die Kupferstecherkunst geübt hatten.
Sein Name kam in Vergessenheit, und selbst das
Monogramm wurde erst 1832 durch Brulliot’s
Dictionnaire des monogrammes I Nr. 10 in wei-
terem Kreise bekannt. Man findet es auf einem
Kupferstiche mit der heil. Familie. In Mitte des Blattes sitzt Maria
mit dem Kinde auf einer Rasenbank, während Joseph links zur Seite
auf dem Boden sitzend schläft, und den Kopf an die Bank lehnt. Oben
in der Mitte erscheint Gott Vater und der heil. Geist in der Glorie,
und hinter der Madonna zeigt sich die halbe Figur eines Mönches mit
gefalteten Händen. Zu den Füssen der heil. Jungfrau liegt ein grosses
Buch, und links bemerkt man eine Heuschrecke, nach welcher Marolles
den Meister A „le maitre ä la sauterelle“ nennt. Rechts steht das
gegebene Zeichen. H. 8 Z. 9 L. Br. 6 Z. 9 L.
Diese Darstellung ist auch in Wiederholung vorhanden, aber immer
mit Hinweglassung des Mönches und des grossen Buches zu den Füssen
der heil. Jungfrau. Ein Blatt, und wohl nicht das älteste, ist ohne
Monogramm, und von der Gegenseite des erwähnten, da Joseph rechts
schläft. Die Heuschrecke ist aber links unten, wie im Blatte des
Meisters A. Dieses unbezeichnete Blatt erklärt man nun vorzugsweise
als jenes des unbekannten Meisters mit der Heuschrecke, welche aber nicht
als Künstlerzeichen zu nehmen ist. Dieselbe Darstellung, aber ohne
Mönch, hat auch Israel von Meckenen, und nach ein paar Decennien sogar
Marc Anton copirt. Noch wichtiger ist aber ein Blatt, welches Bartsch
im Verzeichnisse der Kupferstiche des Albrecht Dürer Nr. 44 mit Un-
recht die heil. Jungfrau mit dem Schmetterlinge nennt, da das Insekt