Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Nagler, Georg Kaspar [Bearb.]; Andresen, Andreas [Bearb.]
Die Monogrammisten und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen ...: mit Berücksicht. von Buchdruckerzeichen, der Stempel von Kunstsammlern, der Stempel der alten Gold- u. Silberschmiede, der Majolicafabriken, Porzellanmanufakturen ... Nachrichten über Maler, Zeichner, Bildhauer, Architekten, Kupferstecher ... (Band 1): A - CF — München: Hirth, 1881

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.67135#0399
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AL. Nr. 799 — 803.

361

2) Folge von 12 Blättern mit Laubwerk und grottesken Figuren
im Geschmacke des J. Ducerceau. Schwarz auf weissem Grunde. Die
Friese haben entweder das Monogramm oder die Initialen. H. 1 Z.
6 — 7 L. Br. 3 Z.
3) Folge von 12 Blättern mit Arabesken und Medaillons, in welchen
Köpfe und ganze Figuren dargestellt sind, weiss auf schwarzem Grunde.
Diese Friese sind mit dem Monogramme,' oder mit A. L. bezeichnet.
H. 1 Z. 4 —5 L. Br. 3 Z. 5 — 6 L.
4) Folge von 12 Blättern mit Cartouchen, in deren Laubwerk Fi-
guren, Reiter, Thiere u. s. w. dargestellt sind. Auf punktirtem Grunde,
und eben so bezeichnet. H. 1 Z. 5 — 6 L. Br. 3 Z. 1 — 2 L.
5) Folge von 12 Blättern mit Laubwerk und Arabesken, welche in
Vögel, grotteske Figuren u. s. w.. ausgehen, schwarz auf weissem Grunde.
Diese Friese sind meistens mit dem Monogramme versehen, und auf
dem ersten Blatte steht: Andreas Lvning Fecit 1589. H. 1 Z. 7 — 8 L.
Br. 3 Z. 8 - 9 L.

799. Alexander Lindtner? Das gegebene Zeichen findet man auf
h- , einem mittelmässig gestochenen Blatte, welches das Wappen des
ZrV Sebastian Stör enthält. Auf der oberen Bandrolle liest man :
./.Lil. Nimis, auf (jer unteren: SEBASTIANI STÖR. Rechts unten
ist das Zeichen. H. 5 Z. 1 L. Br. 2 Z. — Dieses Blatt ist wahr-
scheinlich von dem Maler und Goldschmiede Alexander Lindtner ge-
stochen. Dieser Künstler war um 1580 — 1600 in Nürnberg thäti'g. Im
Jahre 1594 war er einer der Vorstände der neu constituirten Zunft
der Maler und Goldschmiede in jener Stadt. Sie nahm die Statuten
der Maler-Innung in München an.
800. Unbekannter Meister. Dieses Zeichen gibt Heinecke im Dich
w-r-i des Art. I. p. 490, und legt es einem französischen Maler
/Aj.k-. zu, nach welchem M. Aubert Bildnisse für die Europe il-
' lustre. Paris, Odieuvre 1755, gestochen hat. — Wir haben
die sechs Bände des genannten Werkes durchgesehen, aber kein Zeichen
dieser Form gefunden. Dagegen kommt das aus den lateinischen Buch-
staben AL gebildete Monogramm mit der Abbreviatur Pinx. vor.
801. Unbekannter Bildhauer. Im Bibliotheksaale des Klosters zu
Molk ist eine Statue des hl. Hieronymus in Holz, welche mit
Z-X diesem Zeichen versehen ist. Das Werk stammt aus der ersten
X—< Hälfte des 16. Jahrhunderts, und ist vielleicht von jenem Bild-
hauer in Landshut, welcher die Chorstühle der St. Martinskirche ge-
schnitzt hat. An diesen Stühlen sieht man ebenfalls ein Monogramm,
welches aber mehr dem alten Cursiv A mit dem Querstrich darüber
gleicht. Das L in unserem Zeichen könnte sich auf einen Landshuter
beziehen. Primisser erwähnt dieser Statue ebenfalls, übersah aber im
Künstlerzeichen den das L bildenden Strich.
802. Unbekannter Kupferstecher? Nach Christ, Monogrammenbuch
* S. 96, findet man dieses Zeichen auf dem Bildnisse des Her-
/\ zogs Georg von Sachsen von 1536. Der genannte .Schrift-
steiler vermuthet unter dem Monogramme einen Maler aus
Meissen, welcher Laub oderLauber geheissen haben könnte ;
’S3's’’ allein er hat das Zeichen wahrscheinlich nicht genau gegeben,
da auf einem Bildnisse dieses Herzogs links an das A ein E sich schliesst.
Mit obigem Monogramme wird wohl kein Blatt vorkommen.
803. Andreas Löscher ? Das gegebene Zeichen findet man auf
a einem Blatte in Schabmanier, welches mit den Produkten der
'Ub früheren Zeit der Erfindung dieser Kunst Aehnlichkeit hat. Es
 
Annotationen