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Nagler, Georg Kaspar [Oth.]; Andresen, Andreas [Oth.]
Die Monogrammisten und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen ...: mit Berücksicht. von Buchdruckerzeichen, der Stempel von Kunstsammlern, der Stempel der alten Gold- u. Silberschmiede, der Majolicafabriken, Porzellanmanufakturen ... Nachrichten über Maler, Zeichner, Bildhauer, Architekten, Kupferstecher ... (3. Band): GK - JML — München, Leipzig: G. Hirth's Verlag, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.70260#0015
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Gl.

1. Johann Günther oder Ginther, war in der ersten Hälfte des
/r/ /.. 17. Jahrhunderts thätig. Er dürfte in Oesterreich gelebt
haben, oder vielleicht auf seiner Wanderung nach Wien ge-
kommen seyn. Das obige Zeichen fand Brulliot I. No. 2143 auf einem
Gemälde, welches den Kaiser Mathias auf dem Throne vorstellt. Man
findet auch noch andere Bildnisse in Oel, und Zeichnungen in rother
und schwarzer Kreide, welche mit dem Monogramme und mit dem
Namen bezeichnet sind. Eines ähnlichen Zeichens bediente sich auch
Johann Gödeler , welcher II. No. 3103 eine Stelle behauptet. Er war
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Oesterreich thätig.
2. Jörg Gaertner, nennt Paul Behaim in seinem handschriftlichen
T TH Verzeichnisse, dessen wir in der Einleitung zum ersten
y7‘/tr,W' , Bande VI. erwähnt haben, den Träger dieses Zeichens.
P. Behaim, ein Patrizier aus Nürnberg, beschrieb seine Kunstsammlung
1618, und daher muss Jörg Gärtner als dessen Zeitgenosse betrachtet
werden. Die Kupferstiche mit den gegebenen Zeichen stammen aus
der früheren Zeit des 17. Jahrhunderts, und der Verfertiger wird in
Nürnberg gelebt haben, nämlich der ältere Georg Gärtner, welcher als
Copist Dürer’scher Werke bekannt ist und 1640 starb. Frenzei (Catalog
Sternberg I. No. 4387) schreibt die Blätter mit diesem Zeichen einem
anonymen italienischen Meister zu, und spielt auf Brulliot I. No. 2144
an, welcher sie für deutsche Arbeiten hält. Wir legen auf die an-
scbeinliche Correktur Frenzel’s keinen Werth, da auch der deutsche
Jörg Gärtner in italienischer Weise gearbeitet haben kann. Dieser
Künstler bediente sich auch des im zweiten Bande No. 3110 beige-
fügten Monogramms.
Die gegebenen Zeichen findet man auch auf Kupferstichen, welche
in einer Folge von wenigstens vier Blättern die Tugenden vorstellen.
Auf jedem Blatte kommen zwei weibliche Figuren vor. Höhe 3 Z.
4 — 7 L. Breite 2 Z. 10 L. — 3 Z.
1) Fortuna et Temperantia.
2) Charitas et Justitia.
3) Cognitio et Prudentia.
4) Fides et Spes.
3. Jakob Gerritz Cuijp, genannt de Oude Cuijp, geboren zu
(ets Dordrecht 1375, war Schüler von A. Bloemaert, folgte aber
der Richtung desselben nicht. Er malte Landschaften mit
(prZ/W Kühen und Schafen, militärische Vorfälle und besonders Bild-
nisse. Im Museum zu Amsterdam ist ein schönes Gemälde, welches die
Grossältern des Malers Cornelis Troost und ihre Kinder vorstellt.
Jakob Gerritz war noch 1642 thätig. Damals gründete er mit anderen
Künstlern eine neue St. Lukas-Gilde für Kunstmaler. Die gegebenen
Monogrammisten Bd. III. 1
 
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