Gensicke, Die Vier Kirchspiele
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besetzten bis 1453 die von Sottenbach, dann die von Mudersbach und seit 1600 deren
Erben, die von Kronberg, die ihn 1682 den von Walderdorf überließen. Den Sebastians-
und Annenaltar vergaben 1525 die Kirchspielsleute; eine Sebastiansbruderschaft, 1504
gegründet, wurde 1667 erneuert und 1769 aufgelöst.
Craft von Hundsangen und Heinrich Specht von Westert trugen 1354 zu einem
Königsteiner Burglehen ihre Höfe zu Hundsangen auf, wovon wir Henne Spechts Hof
1431 im Besitz der Katzenelnbogener Kellerei Hadamar wiederfinden. Weitere Höfe
hatten hier Heinrich von dem Felde; der davon 1336 eine Rente an die von Braunsberg
verkaufte, die 1336 ans Stift Limburg kam, die von Waldmannshausen 1551 und 1564
sowie das Kloster Beselich 1564 und 1609, dessen Hof 1628 zur Hälfte der „Fehndrich"
auf Ehrenbreitstein und 1786 die Jesuiten zu Hadamar innehatten. Das Gütchen des
Jorge von Molsberg hatten später als trierisches Lehen die Hoest von Molsberg 1443 und
1457, dann die von Diez 1476 und 1484 inne. Der Hof, von dem die von Hadamar 1472
eine Kornrente Kurtrier zu Lehen auftrugen, wurde nach 1583 vom Letzten dieses
Geschlechts ans Kloster Beselich verkauft, das ihn 1634 besaß. Ein Höfchen der von
Reifenberg und ihrer Miterben 1564 war 1631 und 1662 zur Hälfte Einwohnern über-
lassen worden, von denen die von Walderdorf 1669 diese Hälfte und 1757 die zweite ein-
lösten, die 1669 die von Reifenberg zu Waldmannshausen besaßen und die von Harffen
vor 1757 in Erbbestand vergeben hatten. Dem Liebfrauenaltar gehörte 1525 der später
oft und zuletzt 1786 als „Muttergotteshof" genannte Hof. Der Pfarrhof wird 1525 als
„Wiedtenhof" zuerst genannt.
Güter hatten hier 1289 Hermann Stayl von Hundsangen, der sie dem Kloster Dier-
stein schenkte, Rorich von Hundsangen, der sie 1325 dem Stift Limburg zuwandte, das
1342 auch von den von Braunsberg jene Güter erhielt, die diese von den von Glimmen-
thal, aus dem Erbe der Eselweck von Scharfenstein, erworben hatten. Auch die von
Freiendiez, die Kirche zu Hundsangen und die vom Stein waren hier begütert. Heinrich
von Schönborn stiftete 1393 seinen hiesigen Besitz zu einer ewigen Messe zu Westerburg,
die 1532 noch Renten davon zog. Der Besitz der von Sottenbach wurde 1446 an die von
Ottenstein verkauft. Eine Wiese hatten hier 1476 bis 1564 als Nassauer Lehen die von
Hoenberg, die vor 1786 von deren Erben, den von Stepproth, an Kurtrier heimfiel.
Gefälle zogen hier das Kloster Arnstein 1600, das Stift Dietkirchen 1525, das Stift Diez,
das Stift Limburg 1532, Dietrich von Diez, der Martinsaltar zu Nentershausen und die
Kellerei Montabaur 1525. Ein Marmorbruch wurde 1654 hier betrieben.
Malmeneich, um 1225 Madelbodeneich, war 1564 zwischen Kurtrier und Nassau
gemeinsam geblieben. Der nassauische Teil gehörte zum Gericht Niederhadamar, wohin
er auch 1590 bis 1837 pfarrte. Das Dorf kam 1816 ganz ans Amt Limburg, mit dem es
im Kreis Limburg aufging. Die 1525 zuerst erwähnte Kapelle — eine Glocke stammt
schon aus dem Jahre 1486 — war 1657 St. Nikolaus geweiht. Da sie in dem Ortsteil lag,
der schon 1379 nach Hundsangen pfarrte, wurde 1837 das Dorf ganz dieser Pfarrei
zugewiesen. Güter hatte hier um 1225 das Kloster Eberbach, Wald und Wiesen besaßen
als trierische Lehen die von Irmtraut 1422 und 1457, die Frei von Dehrn 1471, die von
Wonsheim gen. von Mudersbach 1466 und 1484, die von Hadamar 1423 und die von
Eltz 1461. Den Zehnten zog 1786 das Nonnenkloster zu Hadamar. Gefälle hatten hier
das Kloster Arnstein 1600, die von Kronberg 1304, später seit 1312 das Stift Limburg,
das Stift Dietkirchen um 1290, Kloster Eberbach 1463, die Liebfrauenkirche zu Hada-
mar 1463 bis 1587 und die katzenelnbogensche Kellerei Hadamar 1431. Am Zoll waren
1305 neben den Grafen von Diez zu einem Drittel die Waldbot von Waldmannshausen
beteiligt.
Obererbach, um 1292 „in superiori Erlebach", hat seit 1883 eine eigene Filial-
kirche St. Johannes Baptista. Den Zechershof vertauschte Johann Opilio, Propst zu
Limburg, an Hilger von Langenau, der ihn 1492 von Trier zu Lehen trug und dessen
Familie ihn noch 1575 besaß. Am Hof der von Reifenberg zu Weltersburg waren hier
1564 die Frei von Dehrn beteiligt. Der Hof war 1600 an Juliane Wimpfinger, seit 1622
an die Staudt von Limburg, dann an Herrn de Brischet 1671 verpfändet und wurde
erst 1700 von den von Reifenberg zu Erlen eingelöst, danach an die von Buttlar vererbt,
die ihn 1786 besaßen. Höfe hatten sonst hier 1564 die von Langenbach und 1786 die
Jesuiten zu Hadamar. Güter besaßen hier die Frei von Dehrn, später die Greifenklau
von Vollrads 1786, die Kirche zu Hundsangen 1786 und die Eselweck von Scharfenstein,
die mit deren Hof zu Oberhausen in andere Hände kamen. Gefälle zogen hier um 1290
das Stift Dietkirchen, als Diezer Lehen die Rödel von Reifenberg, später die Köth von
Wahnscheid sowie das Kloster Eberbach im 14. Jh. und 1463. Die Mühle wird 1525 und
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besetzten bis 1453 die von Sottenbach, dann die von Mudersbach und seit 1600 deren
Erben, die von Kronberg, die ihn 1682 den von Walderdorf überließen. Den Sebastians-
und Annenaltar vergaben 1525 die Kirchspielsleute; eine Sebastiansbruderschaft, 1504
gegründet, wurde 1667 erneuert und 1769 aufgelöst.
Craft von Hundsangen und Heinrich Specht von Westert trugen 1354 zu einem
Königsteiner Burglehen ihre Höfe zu Hundsangen auf, wovon wir Henne Spechts Hof
1431 im Besitz der Katzenelnbogener Kellerei Hadamar wiederfinden. Weitere Höfe
hatten hier Heinrich von dem Felde; der davon 1336 eine Rente an die von Braunsberg
verkaufte, die 1336 ans Stift Limburg kam, die von Waldmannshausen 1551 und 1564
sowie das Kloster Beselich 1564 und 1609, dessen Hof 1628 zur Hälfte der „Fehndrich"
auf Ehrenbreitstein und 1786 die Jesuiten zu Hadamar innehatten. Das Gütchen des
Jorge von Molsberg hatten später als trierisches Lehen die Hoest von Molsberg 1443 und
1457, dann die von Diez 1476 und 1484 inne. Der Hof, von dem die von Hadamar 1472
eine Kornrente Kurtrier zu Lehen auftrugen, wurde nach 1583 vom Letzten dieses
Geschlechts ans Kloster Beselich verkauft, das ihn 1634 besaß. Ein Höfchen der von
Reifenberg und ihrer Miterben 1564 war 1631 und 1662 zur Hälfte Einwohnern über-
lassen worden, von denen die von Walderdorf 1669 diese Hälfte und 1757 die zweite ein-
lösten, die 1669 die von Reifenberg zu Waldmannshausen besaßen und die von Harffen
vor 1757 in Erbbestand vergeben hatten. Dem Liebfrauenaltar gehörte 1525 der später
oft und zuletzt 1786 als „Muttergotteshof" genannte Hof. Der Pfarrhof wird 1525 als
„Wiedtenhof" zuerst genannt.
Güter hatten hier 1289 Hermann Stayl von Hundsangen, der sie dem Kloster Dier-
stein schenkte, Rorich von Hundsangen, der sie 1325 dem Stift Limburg zuwandte, das
1342 auch von den von Braunsberg jene Güter erhielt, die diese von den von Glimmen-
thal, aus dem Erbe der Eselweck von Scharfenstein, erworben hatten. Auch die von
Freiendiez, die Kirche zu Hundsangen und die vom Stein waren hier begütert. Heinrich
von Schönborn stiftete 1393 seinen hiesigen Besitz zu einer ewigen Messe zu Westerburg,
die 1532 noch Renten davon zog. Der Besitz der von Sottenbach wurde 1446 an die von
Ottenstein verkauft. Eine Wiese hatten hier 1476 bis 1564 als Nassauer Lehen die von
Hoenberg, die vor 1786 von deren Erben, den von Stepproth, an Kurtrier heimfiel.
Gefälle zogen hier das Kloster Arnstein 1600, das Stift Dietkirchen 1525, das Stift Diez,
das Stift Limburg 1532, Dietrich von Diez, der Martinsaltar zu Nentershausen und die
Kellerei Montabaur 1525. Ein Marmorbruch wurde 1654 hier betrieben.
Malmeneich, um 1225 Madelbodeneich, war 1564 zwischen Kurtrier und Nassau
gemeinsam geblieben. Der nassauische Teil gehörte zum Gericht Niederhadamar, wohin
er auch 1590 bis 1837 pfarrte. Das Dorf kam 1816 ganz ans Amt Limburg, mit dem es
im Kreis Limburg aufging. Die 1525 zuerst erwähnte Kapelle — eine Glocke stammt
schon aus dem Jahre 1486 — war 1657 St. Nikolaus geweiht. Da sie in dem Ortsteil lag,
der schon 1379 nach Hundsangen pfarrte, wurde 1837 das Dorf ganz dieser Pfarrei
zugewiesen. Güter hatte hier um 1225 das Kloster Eberbach, Wald und Wiesen besaßen
als trierische Lehen die von Irmtraut 1422 und 1457, die Frei von Dehrn 1471, die von
Wonsheim gen. von Mudersbach 1466 und 1484, die von Hadamar 1423 und die von
Eltz 1461. Den Zehnten zog 1786 das Nonnenkloster zu Hadamar. Gefälle hatten hier
das Kloster Arnstein 1600, die von Kronberg 1304, später seit 1312 das Stift Limburg,
das Stift Dietkirchen um 1290, Kloster Eberbach 1463, die Liebfrauenkirche zu Hada-
mar 1463 bis 1587 und die katzenelnbogensche Kellerei Hadamar 1431. Am Zoll waren
1305 neben den Grafen von Diez zu einem Drittel die Waldbot von Waldmannshausen
beteiligt.
Obererbach, um 1292 „in superiori Erlebach", hat seit 1883 eine eigene Filial-
kirche St. Johannes Baptista. Den Zechershof vertauschte Johann Opilio, Propst zu
Limburg, an Hilger von Langenau, der ihn 1492 von Trier zu Lehen trug und dessen
Familie ihn noch 1575 besaß. Am Hof der von Reifenberg zu Weltersburg waren hier
1564 die Frei von Dehrn beteiligt. Der Hof war 1600 an Juliane Wimpfinger, seit 1622
an die Staudt von Limburg, dann an Herrn de Brischet 1671 verpfändet und wurde
erst 1700 von den von Reifenberg zu Erlen eingelöst, danach an die von Buttlar vererbt,
die ihn 1786 besaßen. Höfe hatten sonst hier 1564 die von Langenbach und 1786 die
Jesuiten zu Hadamar. Güter besaßen hier die Frei von Dehrn, später die Greifenklau
von Vollrads 1786, die Kirche zu Hundsangen 1786 und die Eselweck von Scharfenstein,
die mit deren Hof zu Oberhausen in andere Hände kamen. Gefälle zogen hier um 1290
das Stift Dietkirchen, als Diezer Lehen die Rödel von Reifenberg, später die Köth von
Wahnscheid sowie das Kloster Eberbach im 14. Jh. und 1463. Die Mühle wird 1525 und