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breit und schmal gerippten, wie unsere Form I (Grabfund von Stetten, O.-A. Stuttgart,
nebst Nadel mit kegelförmigem, gereifelten Kopfe) vertreten. l)a ich unter den sännnt-
iichen bronzezeitlichen Grabhiigelfunden des f Senatspräsidenten J. von Fölir kein derartiges
Armband verzeichnet habe, so ist anznnehmen, dass diese Schmuckstiicke in Württemberg
(und wohl auch in Baden, dem Elsass und der Schweiz) in gewisser Hinsicht Fremdlinge
waren. Für diese Annahme sprechen die in den Pfahlbauten der Schweiz (besonders der
Ostschweiz) sehr zahlreich gefundenen, meistens hohlgegossenen Armbänder mit reicher
Yerzierung, sowie die abweichenden Formen der Elsässer Funde.1)
Yon Niederbayern besitzt die Sammlung des liistorischen Arereins in Landshut
ein sehr schönes Ammonshornarmband, von Eggenfelden bei Straubing, abgebildet bei
Lindenschmit, L. ,,A. u. h. Y.“ Bd. II, Heft YI, Taf. 2; 4, mit der Fundbezeichnung
,,von Aholfing bei Straubing“. Auch von Oberbayern sind liier noch ein breites, stark
gegossenes und breit geripptes Armband mit Langoval, aus einem Grabhügel mit Leichen-
brand bei Bruck, B.-A. Alt-Oetting, in der Sammlung des historischen Fereins in Lands-
hut, und einige Armbänder der Form G, aus Grabhügeln bei Deisenhofen und Grün-
wald a. d. Isar zu erwähnen.2)
Armbänder der Fonnen F bis I haben sich in grosser Anzahl vorgefunden; nach
Oberbayern folgt allein noch Niederbayern mit einigen Exemplaren, während die übrigen
Gebiete, darunter die an Bronzezeitfunden so reiche Oberpfalz — freilich nur aus der
älteren Periode — gar niclit vertreten sind.
Von Oesterreich kann ich bisher nur wenige Armbänder der Form H anftihren :
aus Ober-Oesterreich aus einem Depötfunde bei Braunau a. Inn ein stark geripptes Arm-
band, dabei Fragmente stark gereifelter Nadeln (Sammiung des historischen Yereins in
Linz a. d. D.); von Nieder-Oesterreich aus einem Grabhügel bei Pandorf, G.-B. Herzogen-
burg, zwei stark gerippte Armbänder, gefunden mit zwei gedrückt rundkopfigen, ge-
schwollenen, gereifelten Nadeln und einem Bronzemesser mit Angei; von Gemeinlebarn,
G.-B. Herzogenburg, ein Ammonshornarmband, gefunden nebst einem Bronzemesser mit
kurzer Angel und einer kleinen, rundkopfigen Nadel ohne Halsanschwellung (sämmtlicli
in der prähistorischen Abtbeiiung des K. K. naturhistorischen Hofmuseums in Wien)
Böhmen ist nach Herrn H, Richly’s freundlicher Mittheilung mit einigen Armbändern
der Form G (aus einern Depötfunde ein gleiches Exemplar) vertreten. Tirol hat aus
dem Urnenfriedhofe von Hötting mehrere sehmale, dicht aneinaoder gerippte Armbänder,
deren ßippen, ähnlich unserer Form H, oben , unten und an der Seite mit einem ver-
*) Yergl. u. a. die sckweizerischen Armbänder: Keller, F. „I. Pfahibaubericht.“ Taf. V, 1, 2; der-
selbe, „III. Pfahlbaubericht.“ Taf. YII, 22; derselbe, „Yll. Pfahlbaubericht.“ Taf. XI, 1—3 u. Gross,
Y. a.a. 0. Pl. XVII, 2, 3,4,6,8-11, 14,17, 18, XVIIi, 5 u. XX, 27 u. die Elsässer: Faudel et Bleicher.
a. a. 0. Pl. Y. 1, 2, VI, 1 und VII, 1; u. die Fig. 92, S. 124.
2) Von Deisenhofen: ein Armband, das einer Nachbestattung aus der jüngeren Bronzezeit angehört;
vergl. Hager, G. „Kataloge d. bayer. National museums.“ IV. Bd. 1892, S. 15. Von Grünwald:
zwei Armbänder, gefunden nebst einer Nadel mit scheibenförmigem Kopfe u. in f'ünf Gruppen gereiftem
Halse, ebenda: S. 15, 16 u. Taf. II, 3 (die Nadel Fig. 7). Auf Taf. IX, 5 ist dann ein stark geripptes
Armband mit Langoval abgebildet, vori welchem noch ein zweites Exemplar vorhandeti ist. Leider fehlt aber
jede bestimmte Fundnachricht darüber, vergl. auch Hager, G. a. a. 0., S. 84, Nr. 457. Aehnliche Arm-
bänder aus den Grabhügeln bei St. Andrä — Ausgrabungen v. Heffner’s —, abgebildet i. „Oberbayer.
Archiv.“ 1859. Taf. I, 11 u. 12, u. aufbewahrt in der Sainmlung des historisehen Vereins von Oberbayern
in München.
breit und schmal gerippten, wie unsere Form I (Grabfund von Stetten, O.-A. Stuttgart,
nebst Nadel mit kegelförmigem, gereifelten Kopfe) vertreten. l)a ich unter den sännnt-
iichen bronzezeitlichen Grabhiigelfunden des f Senatspräsidenten J. von Fölir kein derartiges
Armband verzeichnet habe, so ist anznnehmen, dass diese Schmuckstiicke in Württemberg
(und wohl auch in Baden, dem Elsass und der Schweiz) in gewisser Hinsicht Fremdlinge
waren. Für diese Annahme sprechen die in den Pfahlbauten der Schweiz (besonders der
Ostschweiz) sehr zahlreich gefundenen, meistens hohlgegossenen Armbänder mit reicher
Yerzierung, sowie die abweichenden Formen der Elsässer Funde.1)
Yon Niederbayern besitzt die Sammlung des liistorischen Arereins in Landshut
ein sehr schönes Ammonshornarmband, von Eggenfelden bei Straubing, abgebildet bei
Lindenschmit, L. ,,A. u. h. Y.“ Bd. II, Heft YI, Taf. 2; 4, mit der Fundbezeichnung
,,von Aholfing bei Straubing“. Auch von Oberbayern sind liier noch ein breites, stark
gegossenes und breit geripptes Armband mit Langoval, aus einem Grabhügel mit Leichen-
brand bei Bruck, B.-A. Alt-Oetting, in der Sammlung des historischen Fereins in Lands-
hut, und einige Armbänder der Form G, aus Grabhügeln bei Deisenhofen und Grün-
wald a. d. Isar zu erwähnen.2)
Armbänder der Fonnen F bis I haben sich in grosser Anzahl vorgefunden; nach
Oberbayern folgt allein noch Niederbayern mit einigen Exemplaren, während die übrigen
Gebiete, darunter die an Bronzezeitfunden so reiche Oberpfalz — freilich nur aus der
älteren Periode — gar niclit vertreten sind.
Von Oesterreich kann ich bisher nur wenige Armbänder der Form H anftihren :
aus Ober-Oesterreich aus einem Depötfunde bei Braunau a. Inn ein stark geripptes Arm-
band, dabei Fragmente stark gereifelter Nadeln (Sammiung des historischen Yereins in
Linz a. d. D.); von Nieder-Oesterreich aus einem Grabhügel bei Pandorf, G.-B. Herzogen-
burg, zwei stark gerippte Armbänder, gefunden mit zwei gedrückt rundkopfigen, ge-
schwollenen, gereifelten Nadeln und einem Bronzemesser mit Angei; von Gemeinlebarn,
G.-B. Herzogenburg, ein Ammonshornarmband, gefunden nebst einem Bronzemesser mit
kurzer Angel und einer kleinen, rundkopfigen Nadel ohne Halsanschwellung (sämmtlicli
in der prähistorischen Abtbeiiung des K. K. naturhistorischen Hofmuseums in Wien)
Böhmen ist nach Herrn H, Richly’s freundlicher Mittheilung mit einigen Armbändern
der Form G (aus einern Depötfunde ein gleiches Exemplar) vertreten. Tirol hat aus
dem Urnenfriedhofe von Hötting mehrere sehmale, dicht aneinaoder gerippte Armbänder,
deren ßippen, ähnlich unserer Form H, oben , unten und an der Seite mit einem ver-
*) Yergl. u. a. die sckweizerischen Armbänder: Keller, F. „I. Pfahibaubericht.“ Taf. V, 1, 2; der-
selbe, „III. Pfahlbaubericht.“ Taf. YII, 22; derselbe, „Yll. Pfahlbaubericht.“ Taf. XI, 1—3 u. Gross,
Y. a.a. 0. Pl. XVII, 2, 3,4,6,8-11, 14,17, 18, XVIIi, 5 u. XX, 27 u. die Elsässer: Faudel et Bleicher.
a. a. 0. Pl. Y. 1, 2, VI, 1 und VII, 1; u. die Fig. 92, S. 124.
2) Von Deisenhofen: ein Armband, das einer Nachbestattung aus der jüngeren Bronzezeit angehört;
vergl. Hager, G. „Kataloge d. bayer. National museums.“ IV. Bd. 1892, S. 15. Von Grünwald:
zwei Armbänder, gefunden nebst einer Nadel mit scheibenförmigem Kopfe u. in f'ünf Gruppen gereiftem
Halse, ebenda: S. 15, 16 u. Taf. II, 3 (die Nadel Fig. 7). Auf Taf. IX, 5 ist dann ein stark geripptes
Armband mit Langoval abgebildet, vori welchem noch ein zweites Exemplar vorhandeti ist. Leider fehlt aber
jede bestimmte Fundnachricht darüber, vergl. auch Hager, G. a. a. 0., S. 84, Nr. 457. Aehnliche Arm-
bänder aus den Grabhügeln bei St. Andrä — Ausgrabungen v. Heffner’s —, abgebildet i. „Oberbayer.
Archiv.“ 1859. Taf. I, 11 u. 12, u. aufbewahrt in der Sainmlung des historisehen Vereins von Oberbayern
in München.