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Künstler-Gesellschaft Zürich [Hrsg.]
Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich — 28.1868

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II. Uebersicht der Sammlungen der Künstlergesellschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.28615#0009
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Auch von dem im Povträtzeichnen sehr geschickten Psarrer Wirz in Nickenbach (1694—1773) ist eine Arbeit vor-
handen. Noch bleibt zu erwähnen Matthias Pfenninger (1739 -1813), Knpferstecher und Kunstverleger. Hegi's erster
Lehrer in der Aquatinta, welchc Aezmanier Pfenninger als der Erste hicr ausgenbt.

Zm dritten Bande begegnen nns die Namen nnd Knnftarten, welche wir vom Malerbnch her kennen, Landschaften
von Kaspar Hnber, Heinrich Fnstli, Heinrich Plaurer, Heinr. Werdmüller. Von Heinr. Frend-
weiler mit ächtem Humor gegebene Seenen ans dem Leben jener Tage. 6in Abendgebet beim Predigern, das
Nebenspiel der Meisenznnft nnd Aehnliches. Die zwei werlhvollsten Blätter dieses Bandes sind eine Kreidezeichnung
von I. Oeri, Bachns kostet oic ersten Tranben, nnd von ebendemselben das Bildnist des Maler König mit Bleistist
gezeichnet. Architektonische Blätter von K onr. Stadler sebliesten diesen Band.

Während aus der Reihenfolge des dritten Bandes nnr noch ein Künstler hochbetagt am Leben ist, I. Oeri,
eröffnet den vierten Band der zweite unsrer Senioren, Ludwig Vogel, mit vier Ieichnungen, (worunter das Bildnitz
des Hofrath Meyer in Weimar, bei einem Besnebe desselben in seiner Vaterstadt nacb dem Lebcn gezeichnet,) die für
das Malerbuch bcstimmt, ihrer Gröste und Werthes wegen, ;n besserer Verwahrnng hier eingereiht worden sind Jhm
solgen Jakob Meier, Heinrich Römer, Martin Eßlinger, zwei tressliche Künstlerporträts mit Kohle gezeichnet;
Hans Salomon Ziegler, Lakob Ulrich, Heinrich Nentlinger und einige Andere. Eine schöne Sepiazeichnung von
Konrad Leller schliestt sür jetzt diesen Band, der noch sür spätcr Erscheinendes Ranm bietct.

Der fünfte Band, der erste des gröstern Formates, beginnt wiedcr mit alten Meistern Eh. Nlanrer, zwei Zeich-
nnngen sür gemalte Scheiben, eine und zu gleichem Zwecke von Dietrich Mever, dann grötzere Blätter von Konrad
Pkeyer. Einc grotze Tuschzeichnung von Anna Waser, vier Blätter Eonchylien und Schmetterlinge von Rud.
Sckellenberg. Ein weiblicher Kops von Heinr. Füstli, Bleistiftzeichnung in seiner etwas santastischen Weise.
Vier Landschaften von dem wenig bekannten, sehr geschickten Maler I. Ulrich Koller von Winterthur, gcb. 1753, gesr.
1789, Schüler von Ulrich Scliellenberg nnd H. Wüst. Da er stets kränkelte und früh starb, sind seine Arbeiten
selten. Jhm solgen noch Emanuei Steiner, Heinrich Römer und eils Blätter in verschiedener Manier nnd mannig-
faltigen Vorwürfen von Kaspar Schinz; darunter auch die Komposition Madonna mit den beiden Knaben, von
welcher das Nenjahrsblatt von 1834 die Kopie zeigt. Die Witlwe des Künstlers beschenkte die Gesellschast mit diesen
Früchten seines Fteißes. Arbeiten von der fleistigen Hand des Knpserstechers Heinrich Lips süllen den ganzen
sechsten Band. Es wechseln tiicr biblisäie, mythologische, allegorische Darstellnngen mit Studien nack Gyps und
lebenoem Modelle, anch satyrisckes und gespenstisches im Gesäimaä von Heinr Füßli sindet sich vor. Bleistift, Krcide,
Tnsche und Wassersarbe sind dabei verwendet.

Endlich enthält ein Band gröstten Formats noch Zcichnungen von Heinricb Nt eyer in Weimar, Heinr. Meyer,
Knpferstecher, Vatcr uno Sohn, Iakob Meier nnd seinem Schüler Leonh. Bantli, die Originalzeichnung der
Karte des Kantons Zürich von Heinrich Keller, ei» werthvoltes Geschenk seines SohneS. Dann vier mit Meister-
hand hingezeichnete Cartons zn Landschaftbildern von dem ungtücklichen Lean Stadler, welche sein Vater der
Gesellschast gewidmet, und zwci Blälter des srühverstorbenen Eduard Steiner von Winterthur.

Es solgen nun gesammelte Werke einzelncr Künstler nnd hier allervorderst die Meyersche Sammlnng in füns
Foliobänden und sechs Skizzenbüäiern, Arbeiten und Studien der Künstlerfamilie Meycr cnthaltend. Einst Eigenthum
des 1829 verstorbenen Landschastmalers Meyer, gew. Proiessor an der Kiinstschule, wurde diese höchst interessante
Sammlung 1840 von seinein Sohne, Herrn Pfarrer Meyer, der GeseUschaft geschenkl.

Dieselbe ward dann in füns Foliobände geordnet, von denen der erste Zeichnungen enthält von Dietriäi Meyer,
dem ältern (1572—1658) 13 Blätter, von seinem ältesten Sohne Rudolf (1605—1638) 53 Bl., von seinen Enkeln
Dietrich Meyer (1650—1733) 20 Bl. und von Johannes (1655 1712) 12 Bl., znsammen 98 Zeiäinungen, unter
denen diejenigen von Rudolf Meyer das größte und vielseitigste Talent zeigen. Die vier übrigen Bände sind fast
ganz mit Arbeiten des jüngsten Sohnes von Dietrich, Konrad Meyer (1618 1689) gefültt Der erste davon enthält
aller Arten Studien, in Figuren, Porträts, Historischem und Landschaften. Lm Ganzen 137 Bl. Den zweiten
füllen lauter Zeichnungen zn seinen Platten, 432 St., welche zeigen, mit welchem Geschick und Fleiße er die ver-
schiedenartigsten Ausgaben löste nnd wie gerne er die Kunst anwandte, um seine Mitchristen zu erbauen und in sin-
 
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