68
unbedenklich die kürzeſte Straße. Pontius Teleſius
* ſeine Abſicht erreicht.
Die Römer dranden unaufgehalten durch die
Thalſchlucht vor, fanden aber den Ausgang mit un⸗
überſteiglichen Verhauen von großen Bäumen und
Felsblöcken verrammelt. Auf gleiche Weiſe war ih—
nen die Rückkehr abgeſchnitten; plötzlich wimmelten
die Anhöhen ringsumher von famnitiſchen Kriegern,
jeden Augenblick bereit, die eingeſchloſſene Heerſäule
unter einem Regen von Pfeilen und Steinen zu bi—
graben. Die Römer verſuchten alle Rettungswege
umſonſt; die Felſen waren unerſteiglich, die Feinde
unerreichbar, — Angriff und Vertheidigung gleich
unmöglich. In der Verzweiflung fingen ſie auf dem
Thalgrunde ſich zu verſchanzen an ; die Samniter be—
gleiteten ihre nutzloſen Anſtrengungen mit Hohn u und
Neckereien,
In ſo großem Glücke wußten ſich die Samniter
nicht zu faſſen, noch Rath zu finden, was mit den
gefangenen Römern zu thun fey, Herennius Pontius,
des Teleſinus Vater, ehrwürdig durch Alter, Erfah—
rung und ſeinen Umgang mit Plato und Architas,
entſchied, „daß man die Römer mit Ehren frei abzie—
hen laſſe“ Dieſer Ausſpruch genügte dem Haſſe der
Samniter nicht. „Gut! ſagte Herennius, ſo laßt ſie
über die Klinge ſpringen!“ — Das ſchien ihnen zu
grauſam. Da wandte ſich der alte Rathgeber zu ſei—
nem Sehne⸗ mit den Worten: „die Römer ſind in
unbedenklich die kürzeſte Straße. Pontius Teleſius
* ſeine Abſicht erreicht.
Die Römer dranden unaufgehalten durch die
Thalſchlucht vor, fanden aber den Ausgang mit un⸗
überſteiglichen Verhauen von großen Bäumen und
Felsblöcken verrammelt. Auf gleiche Weiſe war ih—
nen die Rückkehr abgeſchnitten; plötzlich wimmelten
die Anhöhen ringsumher von famnitiſchen Kriegern,
jeden Augenblick bereit, die eingeſchloſſene Heerſäule
unter einem Regen von Pfeilen und Steinen zu bi—
graben. Die Römer verſuchten alle Rettungswege
umſonſt; die Felſen waren unerſteiglich, die Feinde
unerreichbar, — Angriff und Vertheidigung gleich
unmöglich. In der Verzweiflung fingen ſie auf dem
Thalgrunde ſich zu verſchanzen an ; die Samniter be—
gleiteten ihre nutzloſen Anſtrengungen mit Hohn u und
Neckereien,
In ſo großem Glücke wußten ſich die Samniter
nicht zu faſſen, noch Rath zu finden, was mit den
gefangenen Römern zu thun fey, Herennius Pontius,
des Teleſinus Vater, ehrwürdig durch Alter, Erfah—
rung und ſeinen Umgang mit Plato und Architas,
entſchied, „daß man die Römer mit Ehren frei abzie—
hen laſſe“ Dieſer Ausſpruch genügte dem Haſſe der
Samniter nicht. „Gut! ſagte Herennius, ſo laßt ſie
über die Klinge ſpringen!“ — Das ſchien ihnen zu
grauſam. Da wandte ſich der alte Rathgeber zu ſei—
nem Sehne⸗ mit den Worten: „die Römer ſind in